Fantasy,  Rezension

Zwielichtfunkeln – Isabellas Schatten

Bei diesem Buch hat mich zuerst das Cover angezogen und ich wollte unbedingt wissen, was dahintersteckt. Doch auch der Klappentext klang sehr vielversprechend. Im Moment häufen sich die Bücher, in denen es um psychische Krankheiten geht und ich finde es sehr wichtig, dass diese Themen aufgegriffen werden. Deshalb war ich sehr gespannt auf diese Geschichte.   Inhalt Bei einem Unfall stirbt Stellas Zwillingsschwester Isabella, während sie schwerverletzt überlebt. Doch ein Leben ohne ihre zweite Hälfte ist für das Mädchen kein Leben, deswegen beschließt sie, diesem ein Ende zu setzen. Der Selbstmordversuch misslingt jedoch und Stella kommt auf einen Therapiehof, wo…
Sandra Karin Foltin verknüpft in ihrem Buch psychische Krankheiten mit Fantasy und schafft so eine ganz neue Geschichte, die durchweg spannend ist und den Leser mitreißt. Manchmal jedoch war mir der Schreibstil zu "nüchtern", so dass ich nicht ganz so tief in die Geschehnisse eintauchen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte.

Zusammenfassung

4 / 5 Sternen

4

Sandra Karin Foltin verknüpft in ihrem Buch psychische Krankheiten mit Fantasy und schafft so eine ganz neue Geschichte, die durchweg spannend ist und den Leser mitreißt. Manchmal jedoch war mir der Schreibstil zu "nüchtern", so dass ich nicht ganz so tief in die Geschehnisse eintauchen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte.

Bei diesem Buch hat mich zuerst das Cover angezogen und ich wollte unbedingt wissen, was dahintersteckt. Doch auch der Klappentext klang sehr vielversprechend. Im Moment häufen sich die Bücher, in denen es um psychische Krankheiten geht und ich finde es sehr wichtig, dass diese Themen aufgegriffen werden. Deshalb war ich sehr gespannt auf diese Geschichte.

 

Inhalt
Bei einem Unfall stirbt Stellas Zwillingsschwester Isabella, während sie schwerverletzt überlebt. Doch ein Leben ohne ihre zweite Hälfte ist für das Mädchen kein Leben, deswegen beschließt sie, diesem ein Ende zu setzen.
Der Selbstmordversuch misslingt jedoch und Stella kommt auf einen Therapiehof, wo sie lernen soll, dass ihr Leben trotz allem lebenswert ist. Dort freundet sie sich auch gleich mit ihrer Zimmergenossin, der magersüchtigen Mia an und verliebt sich in den düsteren und geheimnisvollen Damon.
Doch nicht alles ist so, wie es scheint und bald schon kann Stella nicht mehr zwischen Realität und Halluzination unterscheiden. Getrieben von dem Wunsch endlich wieder mit Isabella vereint zu sein, trifft sie eine folgenschwere Entscheidung … .

 

Meine Meinung
Das Buch beginnt aus Stellas Sicht. Gemeinsam mit ihrer Mutter sitzt sie bei einem Psychologen und es wird gerade beschlossen, dass Stella auf den Therapiehof kommen soll. Der Leser wird also mitten ins Geschehen geschmissen, ohne, dass er erst einmal erfährt, was wirklich passiert ist. Ich fand das super, denn so ist von Anfang an Spannung da und man wird neugierig auf die Erlebnisse gemacht. Der Einstieg fiel mir auch gar nicht schwer, ich hatte jedoch sofort Mitleid mit Stella. Es ist immer schrecklich, einen geliebten Menschen zu verlieren, aber schon im ersten Kapitel merkt man, dass Isabella ihr einziger Halt war. Von ihren Eltern kann sie nicht viel erwarten, da die Beziehung mit diesen sehr schwierig und ihre Mutter nicht gerade verständnisvoll ist. Früher hatten die Mädchen noch ihre Großmutter, die  aber leider auch bereits verstorben ist. Da konnte ich sehr gut nachvollziehen, dass Stella sich einsam und allein fühlt und nicht weiß, wohin sie soll.
Allerdings muss ich gestehen, dass mir das Buch, obwohl es aus Sicht der verschiedenen Protagonisten geschrieben ist, doch etwas zu sehr an der Oberfläche blieb. Ich hatte das Gefühl, als würde ich nicht ganz in die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere eintauchen können, sondern immer nur einen kleinen Einblick erhalten. Für mich persönlich ging es zu wenig in die Tiefe, so dass ich z.B. die Verzweiflung von Stella nur als Außenstehender mitbekam, selbst aber nicht gefühlt habe. Dafür war mir der Schreibstil einfach etwas zu „nüchtern“, obwohl die Autorin durchaus die Gefühle der Protagonisten beschreibt.
Sehr schön fand ich, dass es immer wieder Rückblicke gibt. Stella erinnert sich an den Unfall, an die gemeinsame Zeit mit Isabella und ihrer Großmutter. So bekommt man immer wieder Einblicke in das Leben des Mädchens und erfährt, was wirklich passiert ist und was diese beiden Menschen ihr bedeutet haben. Dadurch kann man die Ereignisse besser verstehen und nachvollziehen.
Auch die Perspektivenwechsel konnten mich richtig begeistern, wobei ich manchmal doch etwas irritiert war, weil man plötzlich die selben Ereignisse noch einmal aus einer anderen Sicht las, obwohl die Geschichte aus der vorherigen Perspektive schon weiter vorangeschritten war. So sprang man quasi manchmal wieder ein bisschen zurück in die Vergangenheit und erfuhr noch einmal, wie ein anderer Charakter die Geschehnisse wahrgenommen hat. Als ich mich daran jedoch gewohnt hatte, konnte ich es auch genießen, die verschiedenen Sichtweisen kennenzulernen.
Was mich völlig überrascht hat, war der Fantasyanteil im Buch. Gut, aus dem Klappentext konnte man schon ein bisschen herauslesen, dass es auch eine übernatürliche Komponente geben würde, aber ich konnte mir nicht so ganz vorstellen, wie diese in der Geschichte dann umgesetzt werden würde. Während sich im ersten Drittel nämlich alles um Stellas Verlust und ihre daraus resultierende Krankheitsgeschichte dreht, geht es ab dem zweiten Drittel dann eher um den Kampf zwischen Gut und Böse, der um Stella entbrennt. Durch kleine Andeutungen, die es immer wieder gibt, kann man sich schnell denken, welche Geschöpfe darin eine Rolle spielen, aber trotzdem war ich dann sehr überrascht, über das Ausmaß. Sandra Karin Foltin verbindet diese beiden Elemente jedoch perfekt miteinander, so dass eine stimmige Gesamtgeschichte entsteht. Wenn man die Idee etwas weiterspinnt, könnte man das Übernatürliche jedoch auch als Metapher ansehen, denn bei Depressionen gibt es ja auch immer gute und schlechte Tage. Manchmal denkt man positiv und hat das Gefühl, man könnte diese Krankheit besiegen und dann wieder fühlt man sich ihr gegenüber machtlos und hat das Gefühl im Dunkeln zu versinken. Depressionen bedeuten eben auch einen Kampf, der nicht immer gut für die Betroffenen ausgeht. Mich hat dieser Umstand jedenfalls sehr nachdenklich gemacht und ich fand es super, dass die Autorin diese Krankheit einmal in einen anderen Hintergrund eingebettet hat, der der Geschichte doch auch eine gewisse Distanz verleiht, so dass man das Buch (vielleicht) auch als Betroffener gut lesen kann.

 

Fazit
Sandra Karin Foltin hat mit „Zwielichtfunkeln – Isabellas Schatten“ eine Geschichte geschaffen, die dem Thema Depression und Suizid durch den Fantasyanteil eine ganz andere Richtung gibt. Die Handlung ist von Anfang bis Ende spannend und lässt uns durch die verschiedenen Perspektiven immer wieder einen anderen Blick auf die Geschehnisse werfen. Teilweise war mir der Schreibstil etwas zu „nüchtern“, so dass ich nicht ganz mit Stella mitfiebern konnte, trotzdem hat mich die Geschichte wirklich mitgerissen und nachdenklich gestimmt.

 

Titel: Zwielichtfunkeln – Isabellas Schatten

Autorin und Bildrechte: Sandra Karin Foltin

Seitenzahl: 329

Preis eBook: 4,99 € (D)

Preis TB: 12,95 € (D)

ISBN: 978-3966930017

 

 

Status: Rezensionsexemplar

Foto: ©Monika Schulze

Coverrechte: Sandra Karin Foltin

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert