Dystopie,  Rezension

Water Love

Dystopien gehören zu meinen liebsten Genre und stehen immer ganz oben auf meiner Wunschliste. Und da ich von Marion Hübinger außerdem schon wusste, dass ihr Buch teilweise in einer Fördereinrichtung spielt, war es ein absolutes Muss für mich. Inhalt:   Seit sich die Auswirkungen des Klimawandels drastisch verschlechtert haben, wurden die Menschen in Deutschland in zwei Kategorien eingeteilt: Die Landers und die Waters. Während die Waters im Ernstfall ein neues Leben auf einem Schiff unter Wasser beginnen werden, sollen die Landers in Bunkern an Land ausharren und darauf warten, dass die Smogwelle wieder verschwindet. Bela ist ein Landers, deshalb macht…
Mit „Water Love“ hat die Autorin Marion Hübinger wirklich eine faszinierende und doch auch erschreckende Dystopie geschaffen.

Zusammenfassung

5

Mit „Water Love“ hat die Autorin Marion Hübinger wirklich eine faszinierende und doch auch erschreckende Dystopie geschaffen.

Dystopien gehören zu meinen liebsten Genre und stehen immer ganz oben auf meiner Wunschliste. Und da ich von Marion Hübinger außerdem schon wusste, dass ihr Buch teilweise in einer Fördereinrichtung spielt, war es ein absolutes Muss für mich.

Inhalt:

 

Seit sich die Auswirkungen des Klimawandels drastisch verschlechtert haben, wurden die Menschen in Deutschland in zwei Kategorien eingeteilt: Die Landers und die Waters.
Während die Waters im Ernstfall ein neues Leben auf einem Schiff unter Wasser beginnen werden, sollen die Landers in Bunkern an Land ausharren und darauf warten, dass die Smogwelle wieder verschwindet.
Bela ist ein Landers, deshalb macht er sich auch keine großen Hoffnungen für seine Zukunft. Das ändert sich jedoch schlagartig, als er Sintje, eine Waters kennenlernt und sich in sie verliebt. Plötzlich gibt es für ihn einen Grund zu überleben. Doch bevor die beiden Pläne schmieden können, wird die  Alarmstufe Rot ausgelöst und die beiden werden getrennt.
Bela macht sich große Sorgen. Er muss Sinjte finden, koste es was es wolle, selbst sein Leben … .

 

Meine Meinung:

Im Prolog befinden wir uns gemeinsam mit Bela und seinem Freund Fabio bereits im Bunker und Bela ist krank vor Sorge, weil er Sintje nicht finden kann. Das machte mich mehr als neugierig darauf, ob es für beide eine Zukunft geben würde.
Danach springt man ein paar Monate zurück und erlebt, wie Bela Sintje kennenlernt. Diese Szenen waren für mich etwas ganz Besonderes, da dies in einer Fördereinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen passiert. Da ich selbst in diesem Bereich gearbeitet habe, war ich sehr gespannt, wie Marion Hübinger dies umsetzen würde und ich war richtig begeistert. Sehr einfühlsam, aber trotzdem authentisch beschreibt die Autorin die Menschen und ihre besonderen Bedürfnisse. Auch den Umgang mit diesen in der Fördereinrichtung und die Vorurteile, die außerhalb herrschen bringt die Autorin sehr wahrheitsgetreu in ihrer Geschichte unter. Es hat mir wirklich große Freude bereitet, diese Szenen zu lesen und ich war auch sofort begeistert von Sintje, deren Herz an „ihren“ Kindern hängt. Genauso habe ich auch empfunden und konnte die Protagonistin deshalb zu 100 % verstehen.
Sintje ist überhaupt ein toller Charakter. Allein ihr Aussehen mit Dreadlocks war für mich so ungewöhnlich und wollte nicht in mein Bild von den privilegierten Waters passen. Sie versteht nicht, wieso Menschen, die jede Menge Geld haben, mehr wert sein sollen, als z.B. Kinder mit Behinderung. Deshalb weigert sie sich auch, sich sofort auf das Schiff zu begeben, sobald die Situation sich zuspitzt, obwohl sie bereits ein Ticket dafür hat. Sie möchte viel lieber bei „ihren“ Kindern bleiben und diesen beistehen. Wirklich sehr sympathisch, dass sie sich nicht auf ihren Privilegien ausruht.
Bela hatte es in seinem Leben noch nie wirklich leicht. Seit er seine Eltern verloren hat, lebt er mit seinem Großvater zusammen und beide gehören zu den Landers, womit ihr Schicksal quasi besiegelt ist. Doch er beginnt erst wirklich gegen dieses Schicksal zu rebellieren, als er Sintje kennenlernt, die ihm die Ungerechtigkeiten der Aufteilung erst so richtig vor Augen führt. Trotzdem mochte ich auch ihn sofort sehr gerne.
Sintje und Bela sind wirklich ein tolles Paar, das zwar teilweise sehr gegensätzlich ist, sich dann aber doch wieder super ergänzt. Hach, es passt einfach wunderbar und ich fieberte jede Minute mit ihnen mit.
Anfangs war ich richtig kribbelig, weil ich mehr über die Waters und Landers erfahren wollte. Wie kam es zu der Einteilung, wie wird man ein Waters und überlebt und was passiert mit dem Rest der Bevölkerung? Doch all diese Informationen hat die Autorin erst nach und nach in ihre Geschichte eingewebt, so dass man zu Beginn nicht von den ganzen Informationen total erschlagen wird. Stück für Stück bringt sie ihren Lesern ihre Welt nahe und verleitet sie dazu, sich selbst Gedanken über dieses System zu machen.
Sehr überrascht war ich, als die Geschichte plötzlich nicht mehr nur aus Belas, sondern auch aus Sintjes und aus Sicht anderer Charaktere erzählt wurde. Das fand ich richtig klasse, da ich das Leben auf Watership5 sehr spannend fand und Sintje gerne begleitet habe. Ein bisschen erinnerte mich das Ganze an den Film „2012“, so zumindest habe ich mir diese gigantischen U-Boote, die ein Leben unter Wasser ermöglichen, vorgestellt. Es ist wirklich sehr interessant zu lesen, wie dieses System funktioniert und was Menschen alles mitmachen, nur um „sicher“ zu sein. Wirklich erschreckend, was man alles akzeptiert, wie weggeschaut wird, wie Leute sich nur noch um sich selbst kümmern … erschreckend, aber absolut realistisch und genau das macht die Gänsehautstimmung in diesem Buch aus. Mir lief es jedenfalls mehrere Male eiskalt den Buckel hinunter.
Eigentlich dachte ich ja, dies wäre ein Einzelband, doch je weiter ich in der Geschichte kam, desto eher wurde mir klar, dass der Stoff viel zu vielschichtig ist, um so schnell erzählt zu sein. Nach einem grandiosen und spannenden Showdown gönnt die Autorin ihren Lesern zwar erst einmal Ruhe, doch das ist nur die Ruhe vor dem Sturm, denn die Story rund um die Waters und die Landers ist noch lange nicht zu Ende erzählt. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, zu erfahren ob Bela und Sintje die Geschichte und ihr Schicksal am Schluss noch umschreiben können.

 

Fazit:

Mit „Water Love“ hat die Autorin Marion Hübinger wirklich eine faszinierende und doch auch erschreckende Dystopie geschaffen. Die Protagonisten sind wirklich einzigartig und vor allem Sintje, die „ihre“ Kinder aus der Fördereinrichtung so sehr ins Herz schließt war mir total sympathisch. Doch am meisten hat mich das Leben auf dem Unterwasserboot fasziniert. Es ist wirklich gruselig, was dort passiert, doch lest selbst, es lohnt sich auf jeden Fall.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

 

 Titel: Water Love

 Autor/in: Marion Hübinger

 Verlag und Bildrechte: Drachenmond

 Seitenzahl: 312

 Preis: 12,90 € (D)

 

 

Status: Rezensionsexemplar

 

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert