Zusammenfassung
4 / 5 Sternen
4
Die Thriller von Ursula Poznanski sind immer ein absolutes Muss für mich. Auch dieses Mal hat sie ein brandaktuelles Thema aufbereitet und spannend in Szene gesetzt. Nur das Ende und damit die Auflösung konnte mich wenig begeistern.
*Werbung / Rezensionsexemplar
Inhalt
Benny und seine Freunde erfinden aus einer Laune heraus eine irrsinnige Geschichte über Außerirdische, die sich mit den Menschen verbinden, da sie einen neuen Planeten für sich suchen und bringen diese in Umlauf. Nie hätte der Junge gedacht, dass diese Idee solche Ausmaße annehmen würde, doch immer mehr Menschen glauben die Geschichte und lassen sich zu wahnwitzigen Aktionen hinreißen.
Als Benny das Ganze aufklären möchte, ist es längst zu spät, denn jemand anderes hat sich die Geschichte unter den Nagel gerissen und weiterentwickelt und jeder Versuch, es noch zu einem guten Ende zu bringen scheitert. Im Gegenteil, bald schon wird Benny als Feind gesehen und muss sogar um sein Leben fürchten … .
Meine Meinung
Obwohl ich keine Thriller lese, sind die Bücher von Ursula Poznanski immer ein absolutes Muss für mich, weil sie immer spannend sind, ohne mich zu gruseln.
Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht und ich war sehr gespannt, was mich dieses Mal erwarten würde.
Die Geschichte beginnt auch gleich ohne viel Vorgeplänkel. Wir finden uns auf der Party wieder bzw. danach und erfahren, dass sich die Freunde über ein Pärchen aufgeregt hat, das an Esoterik glaubt. Ihr Freund hat sich anscheinend durch die neue Partnerin sehr verändert und ist jetzt auf diesem „Trip“. Auf der Party kam es zu einer Auseinandersetzung und eigentlich wollen sie dem Paar nur „eines auswischen“ und deshalb eine Story in die Welt setzen um ihnen zu zeigen, wie leichtgläubig sie eigentlich sind.
Ganz ehrlich finde ich, mal abgesehen von den Außerirdischen und der Esoterik, dass das Thema wirklich brandaktuell ist. Zwar ist unser Thema ein anderes, aber trotzdem geht es auch um Verschwörungstheorien und darum, was man alles glauben kann und was nicht und dass man sich auch selber Gedanken machen muss und hinterfragen sollte. Umso gespannter war ich darauf, zu lesen, wie sich das Ganze entwickeln würde.
Tatsächlich hat die Gruppe die Sache auch sehr schlau aufgebaut und erst einmal geheime Zeichen in der Stadt verteilt und sich bedeckt gehalten, was das bedeuten könnte. Da muss ich gestehen, wäre ich ja auch noch voll dabei gewesen. Ich liebe Rätsel und wenn ich irgendwo ein Zeichen finden würde, das niemand kennt, würde ich mir auch Gedanken machen und würde wissen wollen, was dahintersteckt. Doch spätestens bei den Außerirdischen wäre es bei mir dann vorbeigewesen, aber die Clique findet tatsächlich Leute, die darauf anspringen und die Idee weiterspinnen. Ich glaube, das ist ein großes Problem unserer heutigen Zeit. Aufgrund der vielen Medien und Social Media lässt sich so etwas sehr einfach verbreiten und einmal ins Leben gerufen kann so eine Idee schnell zum Selbstläufer werden. Auch Benny und seine Freunde müssen das miterleben. Ich fand es wirklich sehr spannend, mitzuverfolgen, wie die Clique immer mehr die Kontrolle über ihr eigenes Projekt verlor und wie verschieden die einzelnen Charaktere damit umgingen. So findet bestimmt jeder Leser eine Figur, mit der er sich identifizieren kann.
Irgendwann schlägt die Aktion dann um und es beginnt negative Effekte zu erzeugen. Das machte die Geschichte zusätzlich spannend und ich hatte tatsächlich auch „Angst“, wie weit es noch gehen würde. Ich konnte mich also gar nicht mehr von der Geschichte losreißen und sie hat mich auch aus einer beginnenden Leseflaute gerissen, so hat mich das Buch abgeholt.
Doch was letzten Endes wirklich hinter der ganzen Idee steckt, damit hätte ich nicht gerechnet. Da hat Ursula Poznanski mich wieder einmal völlig überrascht, denn plötzlich hat sich die Richtung noch einmal total geändert. Allerdings muss ich gestehen, dass ich das Geschehen dann nicht mehr ganz so nachvollziehen konnte und es für mich persönlich etwas zu weit hergeholt und unglaubwürdig war. Tatsächlich hätte ich mir eine andere Auflösung gewünscht, die auch noch einmal zeigt, wie sich so eine fixe Idee zu einer gefährlichen Verschwörungstheorie entwickeln kann.
Fazit
Ursula Poznanskis Jugendthriller sind tatsächlich die einzigen Thriller, die ich lese, weil sie immer sehr spannend sind, ohne dabei zu gruselig zu sein.
Dieses Mal hat sich die Autorin wieder ein sehr aktuelles und spannendes Thema vorgenommen und es für (junge) Leser*innen aufbereitet.
Ich war jedenfalls sofort mitten im Geschehen und ließ mich von der Entwicklung total mitreißen. Es war durchweg spannend und ich habe förmlich an den Seiten geklebt. Leider hinterließ das Ende bei mir wenig Begeisterung, weil ich es einfach zu weit hergeholt empfand und nicht wirklich nachvollziehen konnte. Trotzdem hatte ich einige tolle Lesestunden mit diesem Buch.
Coverrechte: Loewe Verlag
Foto: ©Monika Schulze