Fantasy,  Rezension

Die Gefangene von Golvahar

Inhalt Eigentlich sollte Soraya ein schönes Leben führen als Schwester des Schahs, doch stattdessen wird sie vor der Außenwelt verborgen und darf das Schloss nie verlassen. Nur ihr Rosengarten spendet ihr ein wenig Trost. Dort kann sie sich unbeschwert bewegen, ohne jemanden zu verletzten, denn in ihren Adern fließt Gift und jede ihrer Berührungen ist tödlich. Bisher konnte sie damit gut leben, doch dann taucht Azad im Schluss auf und je mehr Zeit sie mit dem jungen Soldaten verbringt, desto größer wird ihr Wunsch, ihn zu berühren. Doch um den Fluch brechen zu können, muss Soraya eine unverzeihliche Tat begehen…
Melissa Bashardoust zeigt mit "Die Gefangene von Golvahar", dass Fantasy auch ohne die üblichen Klischees auskommt. Mich hat sie einige Male richtig überrascht und damit auch begeistert.

Zusammenfassung

5 / 5 Sternen

5

Melissa Bashardoust zeigt mit "Die Gefangene von Golvahar", dass Fantasy auch ohne die üblichen Klischees auskommt. Mich hat sie einige Male richtig überrascht und damit auch begeistert.

Inhalt
Eigentlich sollte Soraya ein schönes Leben führen als Schwester des Schahs, doch stattdessen wird sie vor der Außenwelt verborgen und darf das Schloss nie verlassen. Nur ihr Rosengarten spendet ihr ein wenig Trost. Dort kann sie sich unbeschwert bewegen, ohne jemanden zu verletzten, denn in ihren Adern fließt Gift und jede ihrer Berührungen ist tödlich.
Bisher konnte sie damit gut leben, doch dann taucht Azad im Schluss auf und je mehr Zeit sie mit dem jungen Soldaten verbringt, desto größer wird ihr Wunsch, ihn zu berühren. Doch um den Fluch brechen zu können, muss Soraya eine unverzeihliche Tat begehen … .

 

Meine Meinung
Der Prolog ist aufgebaut wie ein Märchen und erzählt die Geschichte von Sorayas Fluch. Da ich Märchen liebe, hat mich die Autorin damit sofort abgeholt. Im Anschluss lernt man dann auch die Protagonistin kennen und erfährt, wie ihr Leben mit dem Fluch aussieht. Sie hatte sofort mein volles Mitleid. Wie schlimm muss es sein, wenn man niemanden berühren, nie in den Arm genommen oder geküsst werden kann?! Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das sein muss und fühlte die Einsamkeit von Soraya direkt selbst, was mir fast das Herz brach.
Doch schnell taucht auch Azad in der Geschichte auf und man merkt, wie sich die Protagonistin immer mehr öffnet. Anfangs ist sie noch sehr ängstlich im Umgang mit ihm, aber trotzdem lechzt sie nach Kontakt. Ich verstand sehr gut, wie perfekt Azad in Sorayas Leben passt und sie Stück für Stück aus ihrer Einsamkeit herausholt. Aber eine Zukunft scheint für die beiden unmöglich zu sein und dann wird die Protagonistin vor eine schwerwiegende Entscheidung gestellt und die Autorin lässt eine richtig große Bombe platzen, die ich wirklich kein bisschen geahnt habe.
Dadurch nimmt die Geschichte auch noch einmal eine ganz andere Richtung und Sorayas persönliches Dilemma rückt erst einmal in den Hintergrund. Jetzt geht es nämlich um etwas Größeres, was ich sehr gut fand, da so Sorayas Schicksal einen schönen Rahmen bekommt, in dem sich die Protagonistin auch weiterentwickeln kann. Mir gefiel es, wie sie an ihrer Aufgabe wächst und sich dadurch auch selber besser kennenlernt. Und eine Botschaft, die dabei deutlich herauskam, fand ich besonders wichtig: Du bist gut, so wie Du bist. Um sich wohlzufühlen muss man sich erst selbst akzeptieren und lieben lernen und manchmal kann der Weg zur Selbstliebe sehr lang und schwierig sein, aber es lohnt sich. Ich finde es sehr schön, dass ein Jugendbuch eine so wertvolle Botschaft enthält und das ohne großartig zu belehren, sondern indem es einfach am Beispiel der Protagonistin gezeigt wird. Außerdem öffnet sie uns die Augen dafür, welch unterschiedliche Reaktionen es in der Gesellschaft auf Andersartigkeit gibt und wie sich die Betroffenen dabei fühlen. Einfühlsam setzt sie dieses Thema in ihrer Geschichte um und sensibilisiert die Leser dafür.
Doch nicht nur Sorayas Schicksal hält einige Überraschungen bereit, während dem Fortgang der Geschichte gibt es immer wieder kleinere und größere Wendungen, die mich wirklich in Atem gehalten haben. Ich war so gespannt, wie es für Golvahar und für Soraya und ihre Familie enden würde, dass ich mich kaum von dem Buch lösen konnte. Melissa Bashardoust gelang es wirklich sehr gut, ihre Leser in ein Netz  aus Geheimnissen, Lügen und Intrigen einzuweben und sie so gefangen zu nehmen. Ich war jedenfalls richtig in der Geschichte drinnen und hab die Welt um mich herum regelrecht vergessen. Sehr gut gefiel mir dabei auch die Liebesgeschichte, die ganz schleichend eine andere Richtung bekommt mit der ich nicht gerechnet hätte, die aber wirklich sehr schön in die Geschichte passt und mich wirklich berührt hat.
Auch am Ende zeigt Melissa Bashardoust, dass sie keine Lust auf die üblichen Klischees hat, so dass sie die verschiedenen Handlungsstränge anders zu Ende führt, als man zu Beginn erwarten würde. Aber es passt so perfekt zu ihrer Geschichte, dass man das Buch einfach nur glücklich und mit einem seligen Lächeln zuschlägt.

 

Fazit
Melissa Bashardoust beweist mit „Die Gefangene von Golvahar“, dass Fantasy auch ganz ohne die üblichen Klischees auskommen kann und hat sich so mit diesem Buch in mein Herz geschrieben. Nicht nur die Heldin ist anders, als man es erwartet, auch die Liebesgeschichte, der Verlauf der Handlung und das Ende halten so manche Überraschung bereit und vermitteln wichtige Botschaften an den Leser. Ein unglaublich tolles Buch, das in das Regal eines jeden Fantasy-Fans gehört.

Titel: Die Gefangene von Golvahar

Autorin: Melissa Bashardoust

Übersetzerin: Inge Wehrmann

Verlag und Coverrechte: Thienemann Esslinger

Seitenzahl: 448

Preis eBook: 13,99 € (D)

Preis HC: 19,00 € (D)

ISBN: 978-3522202732

Status: Rezensionsexemplar

Foto: ©Monika Schulze

Coverrechte: Thienemann Esslinger

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