Adular – Schutt und Asche
Zusammenfassung
5 / 5 Sternen
5
Schon lange habe ich kein so gutes High-Fantasy-Werk mehr gelesen. Hier stimmt einfach alles: Die stetig steigende Spannung, die einzigartigen Charaktere, der bildhafte Schreibstil, die ernsten Themen, die bewegen und der mitreißende Handlungsverlauf. Für mich kann dieses Buch locker mit Werken, wie z.B. "Der kleine Hobbit" mithalten.
Schon beim Cover und dem Klappentext hatte mich der Sternensand Verlag und ich war sehr gespannt auf das Buch. Ich bin ja ein großer Fan von High Fantasy, hatte aber etwas Bedenken, da es mit einer Altersempfehlung versehen wurde.
Inhalt
In Adular leben Menschen, Zwerge, Magier, Waldelfen, Hochelfen und Dunkelelfen zusammen. Nicht jedoch friedlich, denn die Dunkelelfen werden von jeher unterdrückt. Sie gelten als minderwertig und werden wie Sklaven oder sogar Tiere behandelt.
Auch Dûhirion musste früh lernen, dass er weniger wert ist, als der Dreck unter den Stiefeln der anderen Mitbewohner von Adular. Doch während die restlichen Dunkelelfen niedere Dienste verrichten und in Armut leben müssen, wurde Dûhirion schon als Kind an Umbra, die Assasinengilde verkauft. Unter Folter lernte er ein Mörder zu werden und stets die Befehle von Umbra auszuführen, ohne sie zu hinterfragen.
Das ändert sich, als er sich in die Waldelfin Elanor verliebt, denn ihre Liebe ist verboten und muss deshalb geheim gehalten werden. Einen Ausweg gäbe es nur, wenn sie gemeinsam Adular verlassen würden. Sind die Rebellen, die sich gegen die ungerechte Behandlung der Dunkelelfen auflehnen, vielleicht ihre Lösung oder bringen sie die beiden Liebenden noch mehr in Gefahr?
Meine Meinung
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog aus der Sicht von Elanor und 10 Jahre vor den eigentlichen Ereignissen. Dabei bekommt man sofort einen kleinen Einblick in das Leben in Adular und vor allem die ungerechte Behandlung der Dunkelelfen. Ja, ich muss gestehen, Jamie L. Farley hat damit einen Nerv bei mir getroffen, denn soweit hergeholt ist die Idee gar nicht, wenn man an unsere Geschichte denkt. Mir ging er mit den Schilderungen über das Leben der Dunkelelfen in Adular jedenfalls sehr unter die Haut und verursachte mir damit richtig Magenschmerzen. Ich hatte wirklich mehr als nur Mitleid mit diesem Volk und wünschte mir von Herzen, dass es befreit werden würde.
Sehr gut gefiel mir dabei, dass die Geschichte einmal aus Elanors und dann wieder aus Dûhirions Sicht erzählt wird. Da das Leben der beiden Protagonisten wirklich sehr unterschiedlich ist, war es für mich äußerst spannend, beide zu begleiten und ihre Sichtweise kennenzulernen. Obwohl der Autor sich jedoch dafür entschieden hat, die Begebenheiten in der 3. Person zu schildern, hat man das Gefühl mittendrin zu stecken und bekommt die Gefühle und Gedanken der beiden Hauptcharaktere trotzdem hautnah mit. Da habe ich manchmal Bedenken, da es mir bei dieser Erzählweise oft so vorkommt, als wäre man ein bisschen außen vor und die Gefühlswelt der Protagonisten würde teilweise auf der Strecke bleiben. Das ist in diesem Buch jedoch nie der Fall gewesen, was mich wirklich begeistert hat.
Dûhirion und Elanor hatten es mir auch von Anfang an sehr angetan. Vor allem der Dunkelelf gefiel mir sehr gut. Er ist Assasine und damit ein Auftragsmörder, trotzdem merkt man sofort, dass er auch ein Gewissen hat und dass er nicht das gedanken- und gewissenlose Werkzeug ist, zu dem man ihn machen wollte. Außerdem habe ich es sehr bewundert, wie kognitiv er an die Begebenheiten herangeht. Er sieht und spürt natürlich auch das Unrecht, das seinem Volk und ihm entgegengebracht wird, trotzdem stürzt er sich nicht blind in eine Rebellion, sondern versucht auf seine Weise das Unrecht abzumildern. Er ist wahrlich ein Kopfmensch und doch hat er sich Hals über Kopf in Elanor verliebt, was zeigt, dass er manchmal auch auf sein Herz hört.
Elanor dagegen scheint mir das genaue Gegenteil von ihm zu sein: Sie handelt aus dem Bauch raus, ist impulsiv und denkt erst einmal nicht an die Folgen ihres Handelns. Dabei gerät sie in manche prekäre Situation. Dadurch, dass sie ein Bauchmensch ist, leidet sie jedoch auch unter der Ungerechtigkeit, die den Dunkelelfen entgegengebracht wird und versucht, dagegen anzukämpfen. Damit gleichen sich die beiden in meinen Augen sehr gut aus und bilden das perfekte Paar.
Es gibt jedoch auch noch einige spannende Nebencharaktere z.B. die Zwergin Maryn, Elanors Onkel Faredir, Dûhirions besten Freund Valion oder auch das Stadtoberhaupt Hastor. Sie alle spielen eine interessante Rolle innerhalb der Geschichte und machen sie neben den Protagonisten zu etwas Besonderem. Nicht immer waren mir die Rollen der einzelnen Figuren klar, aber gerade das fand ich so spannend, denn ich liebe es, wenn eine Geschichte nicht von Anfang an vorhersehbar ist.
Und in diesem Buch gab es einiges, das ich nicht sofort geahnt habe. Für mich war die Story jedenfalls von Anfang bis Ende spannend. Durch die ungerechte Behandlung und das Auftauchen der Rebellen schwelt der Konflikt zwischen den Völkern so dahin und breitet sich immer weiter aus. Man wartet also quasi darauf, dass ein Strohfeuer entsteht und die Lage eskaliert. Dabei muss man aber darauf gefasst sein, dass dieses Buch nichts für schwache Gemüter ist, denn bei einem Krieg geht es eben nicht ohne Opfer und die Methoden sind dabei alles andere als zimperlich. Meiner Meinung nach passte das aber wirklich gut zur Geschichte und in die Handlung, so dass ich eigentlich sogar begeistert davon bin. Natürlich bin ich kein Fan von ungerechtfertigter Darstellung von Gewalt, aber das ist hier auch nicht der Fall, im Gegenteil es ist absolut authentisch und eine „rosarote Seifenblasenwelt“ hätte einfach nicht gepasst und wäre damit nicht stimmig.
Sehr gut gefiel mir auch, dass in diesem Buch wirklich wichtige und ernste Themen eingebaut werden: Dabei geht es darum, dass Liebe keine Frage der Hautfarbe ist, dass man selbst bestimmt, wer man ist und dass die Handlungen jedes einzelnen ihn zu dem machen, wer er ist. Es geht um Toleranz und darum bei Unrecht nicht wegzusehen, sondern für das einzustehen, woran man glaubt. Damit war diese Geschichte für mich nicht nur Unterhaltungsliteratur, sondern ging viel tiefer und hat mich neben dem Lesespaß auch zum Nachdenken gebracht.
Der Schreibstil von Jamie L. Farley passt dabei super zum Genre. Er ist bildhaft, beschreibt genau, lässt aber noch Raum für die eigene Fantasie. In meinem Kopf wurden die Bilder jedenfalls lebendig und ich wurde dermaßen mitgerissen, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durch hatte und ehrlich gesagt darauf hoffe, dass dieses Werk verfilmt wird. In meinen Augen könnte es locker mit „Der kleine Hobbit“ mithalten.
Am Ende hält der Autor für uns dann einen mehr als fiesen Cliffhanger bereit, der mich richtig verzweifeln lässt, aber ich hoffe, wir müssen nicht zu lange auf die Fortsetzung warten. Bei mir besteht auf jeden Fall absolute Suchtgefahr, denn ich will unbedingt mehr und das am besten sofort!
Fazit
„Adular – Schutt und Asche“ ist eines dieser Bücher, das mein Kopfkino lebendig werden ließ. Der Autor Jamie L. Farley konnte mich sowohl mit seinen außergewöhnlichen Charakteren, als auch seinem spannenden Worldbuilding, sowie den ernsten Themen im Buch sofort für seine Geschichte gewinnen. Die Handlungen sind jederzeit authentisch und der Schreibstil ist so bildhaft und flüssig, dass ich dieses Buch weggesuchtet habe. Am Ende lässt mich nicht nur der fiese Cliffhanger ungeduldig auf die Fortsetzung warten, sondern auch meine absolute Begeisterung für dieses Werk. Unbedingt lesen!
Titel: Adular – Schutt und Asche (Band 1)
Autor: Jamie L. Farley
Verlag und Bildrechte: Sternensand Verlag
Seitenzahl: 372
Preis eBook: 4,99 € (D)
Preis TB: 12,95 € (D)
ISBN: 978-3038960362
Status: Rezensionsexemplar
Foto: © Monika Schulze
Coverrechte: Sternensand Verlag
Natürlich gibt es auch zu diesem Sternensand Werk wieder eine spannende Releaseparty, bei der ihr einiges über das Buch und den Autor erfahren und tolle Preise gewinnen könnt: https://www.facebook.com/events/388161235341735/
Um euch heute ein Los zu sichern, beantwortet mir bitte folgende Frage:
Würdet ihr euch mit eurer großen Liebe in Sicherheit bringen oder an der Seite der Rebellen für die Freiheit eures Volkes kämpfen?
(Natürlich gibt es keine falsche Antwort!)
15 Kommentare
Jessica Schmid
Das kommt darauf an, aber ich würde glaub ich eher versuchen uns in Sicherheit zu bringen danke für die Chance
Martina Clemens
Ich würd uns in Sicherheit bringen.
Marion Kroll
Ich würde kämpfen!!!!
Danke für die Chance.
Marion
Martina Clemens
Ich würd uns in Sicherheit bringen.
Nora Steelie Kuhn
Ich glaube es kommt darauf an , wofür gekämpft wird ….
Es gibt einiges für das sich das Kämpfen lohnt …. Anderes wiederum da sollte man sich einfach zurück ziehen und abwarten …..
Melanie kurt
Hallo!
Hmm…. Schwere Frage! Es kommt ganz drauf an….sind noch andere mir liebe Menschen mit betroffen, wie stehen die Chancen auf einen Sieg…. aber falls die Umstände so wären, dass es nur um uns zwei geht (also keine mir wichtigen Personen mit involviert sind bzw in gefahr) und die Chancen auf einen Sieg nicht schlecht stehen, dann ja, dann würde ich kämpfen!
Lieben gruss
Nihal Aylis
Ich würde Kämpfen. Was bringt die Liebe, wenn man nicht frei ist si zu leben.
Christina P.
Moin!
Das ist wirklich ein hervorragender Beitrag, danke! Ich hatte schon gehofft, dass der Dunkelelf, um den es in Buch geht, kein skrupelloser Mörder ist. Und genau das hast du hier recht gut beschrieben. Zudem gefällt mir, dass die Erzählung aus unterschiedlichen Perspektiven erfolgt. Die Besserstehenden machen sich oft keine Gedanken ums Fußvolk, sowas kann man bei uns ja bereits daran erkennen, wie sich reichere Leute gegenüber Bediensteten wie Kellnern etc verhalten: Freundlich oder arrogant.
Zu deiner Frage: Der Anreiz, zu fliehen, ist natürlich groß. Allerdings könnte ich meine Freiheit nicht genießen in dem Wissen, dass meine Freunde weiterhin unnötig leiden. Also würd ich versuchen, etwas zu unternehmen, um allen zu helfen.
LG Christina P. (Facebook: La Tina)
Phillip Neske
Ich sag mal so, weglaufen wäre vielleicht sicherer aber auf Dauer keine Lösung. Von daher würde ich es vorziehen zu kämpfen.
Natascha Jäger
Schöne Rezi.
Ich würde mich definitiv mit meinen Liebsten in Sicherheit bringen. Zum kämpfen wäre ich glaube ich nicht mutig genug.
Annette McDaniel
Das ist schwierig. In Sicherheit zu sein klingt gut, mit den Rebellen zu kämpfen aber auch. Vielleicht würde ich erst ein wenig kämpfen und dann ab in die Sicherheit.
Manuela Schäller
Huhu,
Danke für deine Rezi.
Das ist eine Frage, die gar nicht so aus dem Bauch raus zu beantworten ist.
Worum geht es in dem Kampf? Können die anderen ohne mich Stämmen?
Kämpft mein Liebster an meiner Seite?
Aber ich denke schon, dass ich mich einsetzen werde, für das was mir wichtig ist.
LG Manu
karin
Hallo und guten Tag,
ja, manchmal muss auch mal für eine Sache gekämpft werden und das eigene, kleine Glück hintenanstehen. Wenn es für viele, andere auch ein Glück geben soll.
Deshalb auf in den Kampf…..LG..Karin..
Carina Orthoff
Ich würde uns in Sicherheit bringen
Melanie kurt
Hallo!
Hmm…. Schwere Frage! Es kommt ganz drauf an….sind noch andere mir liebe Menschen mit betroffen, wie stehen die Chancen auf einen Sieg…. aber falls die Umstände so wären, dass es nur um uns zwei geht (also keine mir wichtigen Personen mit involviert sind bzw in gefahr) und die Chancen auf einen Sieg nicht schlecht stehen, dann ja, dann würde ich kämpfen!
Lieben gruss
Ps. Nun ist der Kommentar hoffentlich an der richtigen Stelle…. hust