Sommerleuchten in der Toskana
Zusammenfassung
5 / 5 Sternen
5
Dieses Buch ist zum einen ein schöner, kleiner Urlaubstrip, bei dem man förmlich die Sonne auf der Haut spüren und die Seele baumeln lassen kann. Zum anderen ist dieser Roman aber so viel mehr. Sehr einfühlsam und sensibel behandelt Anja Saskia Beyer das Thema Depressionen und Suizid und wie die Hinterbliebenen damit umgehen.
*Werbung / Rezensionsexemplar
Inhalt
Nach dem plötzlichen Tod ihrer Freundin Betsy, sind Susa, Wilma und Laura auf der Suche nach Antworten. Diese erhoffen sie sich, in Casalappi zu finden, wo Betsy auch den Vater ihrer Tochter Emmi kennengelernt haben muss.
Gemeinsam buchen sie einen Urlaub in die Toskana. Dort abseits des Alltags und unter der leuchtenden Nachmittagssonne finden die drei Frauen nicht nur etwas Ruhe, sondern auch Antworten auf Fragen, die sie gar nicht gestellt hatten … .
Meine Meinung
Anja Saskia Beyers Bücher sind für mich immer wie ein kleiner Urlaub, Ihr Buch „Liebes Herz“ hatte ich noch nicht gelesen, freute mich aber sehr über die Neuauflage.
Zu Beginn des Buches ist Betsy schon tot und die Autorin macht ein kleines Geheimnis daraus, wie sie gestorben ist. Man bekommt lediglich mit, dass sie sich selbst umgebracht hat, weil sie krank war. Was sie jedoch genau hatte, darüber lässt uns Anja Saskia Beyer erst einmal im Dunkeln und man kann nur Vermutungen anstellen. Was man jedoch sofort merkt, dass der Tod von Betsy deutliche Spuren bei den Freundinnen hinterlassen hat und diese sich irgendwie verloren fühlen. Mich haben die Emotionen sofort gepackt. Ich fragte mich, was mit Betsy los war und wollte gemeinsam mit den drei Frauen Antworten haben.
Als die Freundinnen schließlich in der Toskana ankommen, hatte auch ich das Gefühl, endlich wieder in den Urlaub zu kommen. Ich spürte förmlich die Sonne auf meiner Haut und lag gemeinsam mit den Frauen am Pool, um mich etwas zu entspannen. Hach, es tat so gut, einfach mal die Seele etwas baumeln zu lassen und obwohl wir in diesem Buch wenig über die Umgebung erfahren und nur wenige Orte besuchen, stellte sich doch ein Fernweh bei mir ein. Sonne, Strand und Meer, das klingt gerade einfach zu herrlich und ich freute mich sehr, dass ich wenigstens durch dieses Buch ein wenig Urlaub bekam.
Doch diese Geschichte ist so viel mehr, als ein locker-leichter Urlaubsroman. Denn Anja Saskia Beyer spricht hier ein sehr ernstes Thema an. Es geht um Depressionen und um Suizid und vor allem auch, wie die Hinterbliebenen damit umgehen. Die Autorin geht sehr sensibel mit diesem Thema um, aber zeigt auch sehr schonungslos die Emotionen, die Verzweiflung, die Schuldgefühle auf. Mich hat sie damit wirklich sehr berührt und ich konnte alle Gefühle gut nachvollziehen. Ich muss aber auch gestehen, dass ich es sehr gut fand, dass die Autorin sich in ihrem Buch einmal den Hinterbliebenen gewidmet hat. Depressionen sind sehr schlimm und es ist schrecklich, wenn jemand keinen anderen Ausweg mehr sieht, als sich selbst das Leben zu nehmen, aber auch diejenigen, die zurückblieben, sind Opfer und leiden. Das darf man bei all dem auch nicht vergessen, deshalb finde ich dieses Buch sehr wertvoll.
Doch trotz diesem ernsten und bewegenden Thema lässt sich das Buch sehr leicht lesen und wirkt nicht bedrückend. Die drei Frauen erleben nämlich auch ihre ganz eigenen Abenteuer und das unter der Sonne der Toskana. Da geht es um Liebe, um Beziehungen, um die Ehe, um Leidenschaft und Freundschaft, um Träume und Existenzen. Manchmal macht das Schicksal eben Umwege, bevor es sich erfüllt.
Am Ende konnte ich das Buch dann glücklich zuschlagen, obwohl ich auch ein bisschen traurig war, dass mein Kurztrip mit Susa, Wilma und Laura so schnell beendet war. Vielleicht hätte ich langsamer lesen sollen 😉
Fazit
Dieses Buch ist so viel mehr, als ein schöner locker-leichter Urlaubsroman. Es geht um Depressionen und Suizid, aber vor allem aus Sicht der Hinterbliebenen, was ich sehr gut fand und mich tief berührt hat. Und trotzdem ist das Buch nicht bedrückend und man kann beim Lesen trotz allem die Seele baumeln lassen.
Coverrechte: Anja Saskia Beyer
Foto: Monika Schulze