Thron aus Sturm und Sternen – Seelendonner
Zusammenfassung
4,5 / 5 Sternen
4,5
Anfangs tat ich mich wegen fehlender Informationen zum Weltenentwurf etwas schwer, aber insgesamt ist das Buch sehr spannend, die Charaktere bekommen Luft, um sich zu entwickeln und meine Nerven waren teilweise zum Zerreißen gespannt.
*Werbung / Rezensionsexemplar
Inhalt
Die Crae sind ein kleiner Stamm, der abgeschieden von der Außenwelt ganz für sich alleine lebt. Doch als ein Krieg zwischen den Ta’ar und den Unn ausbricht, geraten die Crae zwischen die Fronten und Kaunas Loyalität wird auf die Probe gestellt.
Zum einen ist da Malik, der zukünftige König und zum anderen ist da Gil, ihre große Liebe, dessen Vater, die Herrschaft an sich reisen möchte. Die Crae geraten ins Fadenkreuz dieses Krieges und können nicht länger neutral bleiben.
Kauna muss eine schwierige Entscheidung treffen, die nicht nur ihr Herz, sondern die Zukunft des ganzen Landes betrifft … .
Meine Meinung
Das Buch beginnt sehr spannend mit einer wilden Verfolgungsjagd, in deren Zentrum Kauna steht. Dadurch fiel mir der Einstieg sehr leicht, weil ich sofort mitgerissen wurde. Allerdings hatte ich da noch keine Ahnung von der Welt an sich und tat mich etwas schwer, diese für mich zu sortieren. Wo stehen die Ta’ar und wo die Unn und welche Rolle spielen die Crae dabei. Erst nach und nach bekommt man genügend Informationen über die Welt und kann diese sortieren. Das hat es mir anfangs etwas schwer gemacht, aber je mehr ich über die verschiedenen Völker erfuhr, desto tiefer konnte ich in die Geschichte eintauchen und desto faszinierter war ich von ihr. Annie Waye hat sich hier etwas Großartiges und Komplexes ausgedacht, das mich richtig in den Bann zog.
Kauna fand ich sofort sympathisch. Anfangs kam sie mir jedoch sehr ruhig und unscheinbar vor. Sie hält sich an die Gesetze ihres Volkes und ist diesem vollkommen loyal gegenüber. Sie stellt ihr Leben nicht in Frage, auch nicht, als ihr dieses so manche Prüfung auferlegt. Doch dann geraten die Crae zwischen die Fronten und Kauna trifft eine Entscheidung, die alles auf den Kopf stellt. Genau das scheint eine Schlüsselszene in ihrem Leben zu sein, denn ab da macht sie eine unglaubliche Entwicklung durch. Sie hinterfragt mehr, handelt nach ihrem Gewissen und nicht mehr nur nach den Gesetzen ihres Volkes. Trotzdem sind die Crae immer noch das Wichtigste für sie und haben oberste Priorität. Mir gefiel es sehr gut wie sich die Protagonistin entwickelt hat und freue mich darauf, zu sehen, wie sie weiter ihren Weg gehen wird.
In diesem ersten Band ist Kauna ganz klar der Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschehnisse, aber es gibt trotzdem noch ein paar Charaktere, die im Folgeband einen großen Auftritt haben könnten. Da ist z.B. Gil, die zweite Hälfte von Kauna, der sich plötzlich gegen sein Volk stellt oder Deema, der seinen Platz bei den Crae noch nicht wirklich gefunden und der mich anfangs eher genervt hat, weil er sich oft wie ein trotziges, kleines Kind verhält. Aber auch er wächst an seinen Aufgaben und vielleicht findet er ja im zweiten Teil seinen Platz. Es wird auf jeden Fall noch spannend mit ihm.
Auch der Spannungsbogen innerhalb der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es fängt aufregend an, dann hat man etwas Zeit, um die Welt und die Charaktere kennenzulernen und dann schlittert man gemeinsam mit der Protagonistin von einer spannenden Situation in die nächste und man kommt als Leser kaum noch dazu, durchzuatmen. Meine Nerven waren wirklich angespannt beim Lesen und ab der Mitte konnte ich mich kaum noch vom Buch lösen. So manches Mal habe ich echt die Luft angehalten und mich gefragt, wie Kauna wohl aus dieser Situation unbeschadet rauskommen würde. Dabei geht Annie Waye aber auch wirklich nicht sehr zimperlich mit ihren Figuren um. Dieses Buch ist also sicher nichts für schwache Nerven, aber gerade deshalb gefiel mir die Geschichte auch so gut. Immerhin herrscht Krieg in dem Land und der geht nunmal nicht ohne Opfer einher.
Die Crae haben mir dabei wirklich fasziniert. Die Idee mit den Seelentieren fand ich toll und wie die Crae dadurch besondere Fähigkeiten bekommen, aber auch, wie das Volk in Einklang mit der Natur lebt. Nicht jede ihrer Regeln war für mich verständlich, aber trotzdem war es immer interessant und gut durchdacht.
Doch dieses Buch hatte für mich auch noch eine besondere, ernste Botschaft. Es geht um den Konflikt zwischen verschiedenen Völkern, darum, wie man sich seine eigene Kultur erhalten kann, obwohl man an ein anderes Land angegliedert wird. Auch die Frage, wer der rechtmäßige Herrscher über ein Land ist, begleitet das ganze Buch. Soll der König vom Volk gewählt werden oder soll die Blutlinie entscheiden? Ich fand es sehr schön, dass Annie Waye dieses Thema aufgegriffen und in ihrem Buch verarbeitet hat. Unweigerlich stellt man sich da als Leser die selben Fragen und beschäftigt sich mit diesem doch sehr ernsten Thema.
Am Ende lässt uns die Autorin zwar mit vielen Fragen, aber zum Glück mit keinem fiesen Cliffhanger zurück. Trotzdem bin ich schon sehr gespannt, was sie im großen Finale ihrer Dilogie für uns Leser bereithält.
Fazit
Das Buch beginnt sehr spannend, aber leider hatte ich anfangs nicht genug Informationen, um mich in der Welt zurechtzufinden. Diese bekommt man nach und nach jedoch und kann sich dann ein Bild davon machen. Sobald man die interessanten Charaktere und das Setting besser kennt, kommt man jedoch kaum noch zum Durchschnaufen. Annie Waye jagt ihre Protagonisten von einer spannenden und gefährlichen Situation in die nächste und hat meine Nerven oftmals enorm auf die Probe gestellt. Mich hat sie jedenfalls richtig gepackt und ich bin unglaublich gespannt, wie sich am Ende alles fügen wird.
Titel: Thron aus Sturm und Sternen – Seelendonner (Band 1 / 2)
Autorin: Annie Waye
Verlag und Coverrechte: Loomlight
Seitenzahl: 356
Preis eBook: 3,99 € (D)
ASIN: B08TCGG45Y
Status: Rezensionsexemplar
Foto: ©Monika Schulze
Coverrechte: Loomlight Verlag