Rezension

[Rezension] Beautiful Disaster

Cover 

 Titel: Beautiful Disaster
 Autor/in: Jamie McGuire
 Verlag: Piper
 Seitenzahl: 464
 Preis: 9,99 € (D) 
  Cover / Bildrechte: Piper Verlag

Ich liebe dieses Cover, es ist wunderschön und geheimnisvoll. Die Farben sind schlicht, aber sehr passend. Auf den ersten Blick scheint es nicht zum Inhalt zu passen, aber wenn man das Buch kennt und länger drüber nachdenkt, finde ich, dass man sich seine eigenen Gedanken dazu machen kann.

Bei einem Kampf lernt Abby Travis kennen und dieser scheint sie sofort ein Auge auf sie geworfen zu haben, denn er baggert sie ungehemmt an. Abby hat aber keine Lust auf einen arroganten Frauenhelden, der denkt, er kann jede haben und genau das will sie ihm deutlich zeigen. Der Schuss geht jedoch nach hinten los, denn Travis gefällt es, dass ihm eine Frau endlich mal Kontra gibt und sucht immer häufiger Kontakt zu ihr.
Dann verliert Abby eine Wette, durch die sie Travis näher kennenlernt und muss sich schnell eingestehen, dass er nicht nur schlechte und nervige Seiten hat, sondern durchaus charmant und aufmerksam sein kann. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr fühlen sie sich zueinander hingezogen. Doch wieso wehrt sich Abby so gegen ihre Gefühle und kann sie Travis ewig widerstehen?
Abby gefiel mir sofort sehr gut. Sie ist eine selbstbewusste junge Frau, die keine Lust hat, sich in die Liste von Travis Eroberungen einzureihen und ihm das auch deutlich zeigt. Um ihre Vergangenheit macht sie ein großes Geheimnis, da sie eine schwierige Familiengeschichte hat und umgezogen ist, um noch einmal neu anzufangen. Auf Travis kann sie sich nur schwer einlassen, weil er sie an diese Vergangenheit erinnert und sie sich geschworen hat, nie wieder damit in Berührung kommen zu wollen. Doch nach und nach muss sie sich eingestehen, dass sie doch mehr für ihn empfindet, als sie sich und ihm gegenüber zugeben will. Doch ich muss ehrlich sagen, so toll ich es auch fand, dass Abby sich durchbeißt, so sehr dachte ich mir auch, dass das ein typischer Fall von „sich selbst das Leben schwer machen“ war. Manchmal dachte sie mir einfach zu kompliziert und schien sich nicht richtig entscheiden zu können, was mich ab und zu schon ein wenig genervt hat.
 
Travis könnte der typische Bad Boy sein und ich fand ihn anfangs richtig toll. Er ist selbstbewusst und weiß, was er will und wie er es bekommt. Meist ist er sogar richtig süß zu Abby und ich musste das ein oder andere Mal einfach seufzen. Aber je intensiver und enger die Beziehung der beiden wurde, desto mehr veränderte sich Travis und für mich ehrlich gesagt, eher ins Negative. Seine Liebe wird zur Besessenheit und er übertreibt es mehr als einmal so richtig. Mir hätte er manchmal echt Angst gemacht, da er sich teilweise wie ein verrückter Stalker benahm, was ich wirklich schade fand, weil er so eine Menge von seinem anfänglichen Charme verloren hat.
Am besten in dem ganzen Buch gefiel mir America, Abbys beste Freundin. Sie hat sich dazu entschieden, Abby zuliebe ihre Heimatstadt aufzugeben und hat sich gemeinsam mit ihr auf zu neuen Ufern gemacht. Jedes Mal, wenn Abby sie braucht, ist America da und lässt alles für sie liegen und stehen, sagt ihr aber auch ehrlich ihre Meinung. Sie ist immer für Abby da und würde es nie zulassen, dass sie jemand verletzt. So eine beste Freundin wünscht sich doch jeder.

Anhand des Klappentextes hatte ich etwas Angst, das Buch wäre wie „Shades of Grey“, weswegen es mich zuerst abgeschreckt hat. Aber nach einigen positiven Rezensionen wurde ich doch neugierig und wollte es gerne lesen und ich kann mit gutem Gewissen sagen: Es gehört definitiv nicht in das Genre der erotischen Literatur, sondern ist eine wirklich schöne Liebesgeschichte. Trotzdem gibt es ein paar Sexszenen, die zwar ästhetisch, aber meiner Meinung nach nicht für jüngere Leser geeignet sind. 
Gleich zu Beginn gibt es eine gute Portion Humor, dadurch, dass Travis Abby gehörig anbaggert, sie aber alles dafür tut, dass er sie nicht als potenzielle nächste Affäre ansieht. Damit hatte mich das Buch sofort für sich gewonnen. Ich liebe Bücher in denen sich die Protagonisten nicht sofort total verliebt in die Arme fallen, man aber trotzdem merkt, dass die beiden einfach füreinander geschaffen sind und man nur noch auf ein Happy End hofft. 
Leider muss ich aber gestehen, dass mir das Hin und Her zwischen den Beiden irgendwann doch zu viel wurde und ich dachte mir dann einfach nur noch, die beiden sollten sich endlich entscheiden, was sie wollen. Auch das Ende fand ich für mich persönlich leider nicht so gelungen. 
Sehr schön fand ich aber, dass man die Protagonisten nach und nach besser kennenlernt und man immer mehr über sie und ihre Familiengeschichten erfährt. Dadurch bekommt man ein richtig gutes Bild von den beiden Hauptdarstellern und kann ihre Entscheidungen und Gefühle besser nachvollziehen. Die Beiden sind mir während des Lesens immer mehr ans Herz gewachsen und gerade, weil ich nicht alle ihrer Charaktereigenschaften bedingungslos gut fand, waren sie für mich sehr authentisch. 
Etwas Besonderes ist sicher auch diese besondere Stimmung, die sich beim Lesen ausbreitet, da man eigentlich sofort die Anziehungskraft zwischen den beiden Protagonisten spürt. Teilweise musste ich richtig seufzen, wenn es wieder eine besondere Situation gab, in der es gehörig zwischen den beiden knisterte. Ich konnte gar nicht anders, als ganz schnell weiterzulesen, um zu erfahren, ob es am Ende ein Happy End für die beiden geben würde.

Dieses Buch ist eine schöne Liebesgeschichte für Erwachsene, die von einer Off-On-Beziehung handelt, deren Charaktere einem richtig ans Herz wachsen und absolut authentisch sind. Neben den Protagonisten überzeugt dieses Buch zusätzlich mit jeder Menge Humor und Gefühl und hat mir viele schöne Lesestunden beschert. Ich kann es vollkommen nachvollziehen, dass es in den USA ein Nr. 1 Bestseller geworden ist.  
Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Vielen Dank an den Piper Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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