Rezension

[Rezension] Feuer und Glas – Der Pakt

Feuer & Glas – Der Pakt

Autor(in): Brigitte Riebe
Verlag: Heyne
Seitenzahl:  380
Preis:  13,99 Euro
Cover / Bildrechte: Randomhouse / Heyne

Gestaltung:

Auf dem Cover ist wieder einmal das Profil eines Mädchens groß abgebildet. Dieses Mädchen mit den feuerroten Haaren könnte Milla, die Protagonistin des Buches sein. Was mir an dem Cover gut gefällt, ist das kleine Abbild von Venedig, das man am unteren Rand und auf der Rückseite sieht. Meiner Meinung nach, hätte das Mädchenprofil kleiner und die Abbildung größer sein können. Dann hätte mich das Cover noch mehr angesprochen.
Cover und Titel passen jedoch auf jeden Fall super zum Inhalt.
Story:
Das Buch beginnt sofort sehr spannend, indem ein Mann auf der Flucht ist. Als Leser weiß man nicht, wer dieser Mann ist und vor wem oder was er auf der Flucht ist. 
Danach springt die Geschichte zu Milla,  ihrer Mutter Savinia und ihrer Tante Ysa und schnell wird klar, dass der Mann im Prolog, Millas Vater, ein Glasbläser aus Murano gewesen sein muss, denn dieser ist spurlos verschwunden. Savinia und Milla sind bei Ysa, der Schwester des Glasbläsers untergekommen und helfen dieser mit ihrer Taverne, dem Ippocampo.
Zunächst einmal plätschert die Geschichte so dahin. Man erfährt etwas von Venedig, von den Wasser- und Feuerleuten und Milla lernt Luca, den Gondoliere kennen. 
Immer wieder dreht sich die Story auch um Marco, der die rechte Hand des Admirals ist, der in Venedig die Fäden zieht. Marco taucht immer wieder in Millas Leben auf, macht ihr schöne Augen und beobachtet sie.
Und dann spitzen sich die Ereignisse zu: Wasser- und Feuerleute fangen an sich zu bekriegen und alle sind auf der Suche nach der gläsernen Gondel, die im Besitz von Millas Vater gewesen sein muss. Deshalb gerät das Mädchen zwischen die Fronten und weiß bald nicht mehr, wem sie vertrauen kann. Doch sie hat keine Ahnung, wo sich die gläserne Gondel befindet und auch von dem anderen Erbe ihres Vaters ahnt sie zu Beginn nichts. Erst als sie mehr Zeit mit Luca, einem der Wasserleute, verbringt, erfährt Milla mehr über die Bedeutung der Gondel, über den Pakt zwischen Wasser- und Feuerleuten und wieso dieser so wichtig ist für die Zukunft Venedigs. Denn Milla spielt eine wichtige Rolle im Kampf um Venedig, sie ist eine Schlüsselfigur und muss sich entscheiden, ob sie ihr Schicksal annimmt und ob es sich lohnt, um ihre Liebe und um Venedig zu kämpfen… .
Charaktere: 

Milla ist die Tochter des „Feuerkopfs“, eines berühmten Glasbläsers aus Murano, der jedoch spurlos verschwunden ist. Das Mädchen hat die Hoffnung jedoch noch nicht aufgegeben und glaubt weiterhin daran, dass ihr Vater wieder zu ihr und ihrer Mutter nach Hause zurückkehrt. Von ihrem Erbe ahnt sie zu Beginn nichts. Sie hilft ihrer Tante und ihrer Mutter in der Taverne und lebt so in den Tag. Doch dann trifft sie den Gondoliere Luca und wird von ihm wie magisch angezogen. Sie fragt sich, woher diese Anziehung kommt und erfährt mehr über Feuer- und Wasserleute, was sie anfangs noch für eine Art Mythos hielt. Und plötzlich will jeder diese gläserne Gondel von ihr. Doch Milla weiß nichts von dieser Gondel und auch den Brief ihres Vaters kann sie nicht entschlüsseln. Trotzdem gibt sie nicht auf und folgt jedem noch so kleinen Hinweis. Dabei stürzt sie sich in so manche Gefahr und beweist immer wieder Mut, vor allem, wenn es darum geht, die zu  beschützen, die sie liebt. Sie trägt ein besonderes Erbe in sich, von dem sie jedoch zu Beginn nichts ahnt, wodurch sie wie ein normales Mädchen wirkt, das ihre Möglichkeiten nutzt, um sich aus dieser misslichen Lage zu befreien und Venedig zu retten.
Von Luca wusste ich nicht so recht, was ich halten sollte. Einerseits sucht er immer wieder Millas Nähe und hilft ihr, wo er nur kann. Andererseits schickt er sie dann wieder weg und es scheint, als wolle er ihr überhaupt nicht nahekommen. Über seine Gefühle war ich mir bis zum Ende des Buches nicht im Klaren. Doch auch er beweist Mut und versucht alles, um Venedig, das er so liebt, zu retten. Auch er trägt ein besonderes Erbe in sich, das Erbe der Wasserleute, was ihm besondere Kräfte verleiht. Und diese setzt er ein, um Milla zu helfen, um die gläserne Gondel zu finden und um den Pakt, der Venedig rettet, zu erneuern.
Marco war mir zu Beginn sehr unsympathisch. Er hat sich beim Admiral beliebt gemacht, um eine höhere Position zu bekommen, als es seiner Herkunft gebührt. Das an sich wäre ja noch nicht so schlimm, wäre der Admiral nicht nur auf seinen Vorteil aus und würde sich rücksichtslos gegenüber den übrigen Bewohnern von Venedig zeigen. Und genau dieses Verhalten, nimmt Marco an, um beim Admiral zu punkten. Um Informationen für diesen zu sammeln, nimmt er anderen die Existenz weg und schleimt sich bei Milla ein. Manchmal hatte ich zwar das Gefühl, er hätte sich wirklich in Milla verliebt, aber wirklich dazu stehen tut er nie. Erst zum Ende des Buches sieht er, dass nicht alles Gold ist was glänzt und dass diejenigen, die hoch hinauswollen auch tief fallen können. Doch genau das ist die Stunde seines Ruhms. Ich bin gespannt, was mit ihm im 2. Teil passiert. Eine kleine Ahnung hab ich ja schon … .
Eine tolle Nebenrolle kam auch Ysa zu, der Tante von Milla. Sie ist eine wirklich starke Persönlichkeit, die es nicht immer leicht hatte, aber trotzdem immer das Beste daraus macht. Sie möchte Milla schützen und das Erbe ihres Bruders erfüllen. Gerade deshalb gerät sie auch ins Schussfeuer und muss beweisen, wie stark sie wirklich ist.
Und dann gibt es noch eine besondere Rolle in dem Buch: einen Kater, den Milla Puntiono tauft. Er führt Milla mehrere Male auf die richtige Spur und weist ihr mit seinen ganz eigenen Methoden den richtigen Weg. So einen Kater hätt ich auch gern 🙂
Schreibstil:

Der Autorin, Brigitte Riebe, gelingt es sehr gut, ein tolles Bild von Venedig zu malen. All die Orte, die Gassen, Brücken und Häuser sind so bildreich beschrieben, dass ich richtig Lust bekam in Venedig Urlaub zu machen und mir all die Orte anzusehen. Auch das Leben der Handwerker, z.B. der Glasbläser ist sehr schön und genau dargestellt. Doch immer passend zur Geschichte, so dass es nicht zu trocken und zu geschichtstechnisch wirkt. Es machte richtig Spaß, das Venedig des 16. Jahrhunderts gemeinsam mit Milla zu entdecken. Eine Zeittafel am Ende des Buches und eine Karte sorgen dafür, dass sich der Leser ein noch genaueres Bild von Venedig machen kann.
Sehr gut gefiel mir, dass das Buch sofort sehr spannend beginnt. Als Leser möchte man natürlich wissen, wer dieser Mann im Prolog war und wovor er weggelaufen ist. Was ist das Geheimnis und was hat das alles mit Venedig zu tun. Diese Spannung zieht sich eigentlich durch das ganze Buch, was vor allem daran liegt, dass Milla immer nur einen kleinen Teil des Rätsels löst und oft auch in einer Sackgasse landet, was für mich das Buch authentischer macht.
Die Liebesgeschichte zwischen Milla und Luca entwickelt sich langsam. Zwar gibt es diese Anziehung zwischen den beiden, aber trotzdem sind sie nicht sofort ein Paar. Man weiß zwar als Leser sehr bald, dass die beiden füreinander bestimmt zu sein scheinen, aber dennoch bleiben bis zum Ende Zweifel ob diese Liebe wirklich eine Chance hat. Es ist der Autorin wirklich gelungen, den Leser immer wieder auf die Folter zu spannen.
Das Ende des Buches bleibt spannend. Zwar wird ein Teil der Geschichte aufgelöst, doch es bleiben einige Rätsel ungelöst und neue Herausforderungen entstehen, so dass es auch in der Fortsetzung verspricht spannend zu werden. Ich freue mich auf jeden Fall schon jetzt darauf!
Fazit:

Der Autorin, Brigitte Riebe ist es wirklich gelungen, einen historischen Roman mit Fantasyelementen zu verbinden. Das Buch ist spannend, humorvoll, romantisch und einfach wunderbar! Ich kann es jedem nur empfehlen.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.
Vielen Dank an den Heyne Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

4 Kommentare

  • Smitten Kitten

    Erstmal vielen Dank fürs Kommentieren und Abonnieren. Ich finde deinen Blog auch sehr schön und füge ihn gern meiner Blogroll hinzu. :)Ich mag deinen Schreibstil auch sehr gern und mir gefällt, wie du deine Rezis aufteilst. So ganz hab ich da, glaub ich, meinen Stil noch nicht gefunden und mag es daher gern, zu schauen, wie andere das machen, natürlich ohne zu Kopieren. Das Buch selbst hätte mich so wohl auch nie interessiert, aber deine Rezi macht mich richtig neugierig.

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