Rezension

{Rezension] Echt mieses Timing

Cover 

 Titel: Echt mieses Timing
 Autor/in: Martha Brockenbrough 
 Verlag: Dressler
 Seitenzahl: 320
 Preis: 9,99 € (D)
  Cover / Bildrechte: Oetinger Verlag

Heidi hat schon seit ihrer Geburt einen ständigen Begleiter: Jerome. Als Stimme in ihrem Kopf gibt er zu allem, was Heidi macht einen Kommentar ab, der manchmal mehr, manchmal weniger hilfreich ist.
Doch eigentlich ist Jerome Heidis Schutzengel und soll sich bewähren, um schließlich doch noch in den Himmel zu kommen. Da ist es natürlich Pech, dass Heidi ausgerechnet als er gerade nicht aufpasst in einen See stürzt und Jerome nur noch ihre Seele aus dem Loch fischen kann.
Jetzt ist guter Rat teuer: Wie kann er Heidi an seinen Betreuern vorbei in den Himmel schmuggeln, damit niemand seinen Fehler bemerkt? Jetzt kommt es echt auf den richtigen Zeitpunkt an, aber wie es das Schicksal manchmal so will hat Jerome ein echt mieses Timing…
Das Buch beginnt damit, dass man ein wenig im „Handbuch für Schutzengel“ lesen darf, was wirklich mit einer guten Prise Humor geschrieben ist und worüber ich sehr schmunzeln musste. 
Danach erfährt man, was mit Jerome passiert ist und auch hier gab es einiges zu lachen, obwohl der Junge es eigentlich gar nicht leicht im Leben hatte. Schön finde ich, dass dieser Teil aus Sicht des 17jährigen in Ich-Form geschrieben ist. So bekommt man hautnah mit, was in dem Jungen vor sich ging und wie er sein Leben und sein Ableben empfand.
Als nächstes kann man ein Kapitel aus Heidis Sicht lesen, das jedoch in der 3. Person geschrieben wurde, so dass man nicht ganz so nah an der Protagonistin dran ist. Was mich anfangs sehr verwirrt hat, war die Tatsache, dass zwar beide Charaktere 17 Jahre alt sind, Jerome aber Heidi schon als Schutzengel zugeteilt wurde, als diese noch ein Baby war. Da brauchte ich ein paar Kapitel, um zu verstehen, dass Jerome schon 17 Jahre lang 17 Jahre alt ist. 
Die ersten Geschehnisse bis zu Heidis Unfall fand ich sehr witzig und unterhaltsam und konnte sie wie nichts weglesen. Als sich jedoch Heidis Seele löst und sie direkt in Kontakt mit Jerome kommt, drehte sich die Geschichte für mich im Kreis bzw. trat sie ab da auf der Stelle. Jerome überlegt ständig, wie er mit heiler Haut davon kommen könnte, ohne eine wirklich gute Idee zu haben und Heidi hängt bei ihrer Familie und ihrer besten Freundin fest. 
Zwar setzt die Autorin Martha Brockenbrough ab da auf die Gefühle, die kamen bei mir aber leider nicht wirklich an. Ich konnte zwar erkennen, dass es für Heidi sehr schwierig war, sich von ihrer Familie zu verabschieden, aber im Großen und Ganzen war mir das zu oberflächlich und unglaubwürdig. 
Auch Jeromes Entwicklung war für mich nicht nachvollziehbar. Er scheint zwar zu verstehen, dass es nicht immer nur um ihn geht und kümmert sich am Ende rührend um Heidi, aber irgendwie fehlte mir auch da, der Tiefgang.
Das Ende war für die Geschichte sehr passend, hat mich jedoch auch wenig begeistern können, so dass mich dieses Buch am Ende nicht wirklich überzeugen konnte.
Diese Geschichte beginnt sehr witzig und die Idee dahinter gefiel mir richtig gut. Leider kam nach der anfänglichen Euphorie nicht mehr viel: Die Gefühle blieben oberflächlich, die Geschichte dreht sich im Kreis und verliert einiges an Humor, so dass dieses Buch vielleicht für jüngere Leser geeignet ist, mich jedoch nicht wirklich begeistern konnte.
Von mir bekommt das Buch 3 Punkte von 5.

Vielen Dank an den Dressler Verlag, der mir dieses Buch kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

4 Kommentare

  • Jasi Ich

    Wirklich eine schöne Rezension (: Ich habe mich bei lovelybooks für die Leserunde zu dem Buch beworben – leider erfolglos.Nach deiner Rezesion denke ich aber das es mir auch nicht so gut gefallen hätte weshalb ich es mir auch nicht kaufen werde. 🙂 Viele liebe Grüße,Jasi ♥

  • Binzi

    Sehr schöne Rezension, Moni <3Ich hab das Buch letztens mal im Buchladen liegen sehen, aber da ich noch gar nichts drüber gehört hab, hab ich dann doch lieber was anderes gekauft ;)Deine Rezension klingt jetzt auch nicht so begeistert, ich denke aber, dass ich es trotzdem irgendwann noch lesen werde…

  • karin

    Hm, es scheint wohl viele mit Harvey Tick zu geben. Erinnert mich stark an den Klassikerfilm "Mein Freund Harvey " mit James Stewart in der Hauptrolle. Schönen Sonntag und LG..Karin

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert