Autoreninterview

Anna-Sophie Caspar

Hallo Anna-Sophie, danke, dass Du Dir Zeit für ein Interview nimmst. Magst Du Dich bitte mal meinen Lesern kurz vorstellen?
Ja, sehr gerne. Ich bin Anna-Sophie, 32 Jahre alt, Sternzeichen Krebs, ich lebe in Essen mitten im Ruhrgebiet und vor ein paar Jahren habe ich mit dem Schreiben von Fantasy-Romantasy-Romanen angefangen.
Hast Du Dich bewusst für dieses Genre entschieden oder hat Dich einfach die Muse geküsst?
Ich denke, es ist eine Mischung. Ich lese am liebsten Geschichten aus diesem Genre bzw. schaue mir am liebsten Fantasy-Serien an. Ich mag die Vermischung von Realität mit übernatürlichen Phänomenen, deshalb glaube ich, dass ich in dem Bereich meiner Fantasie mehr Spielraum lassen und mich beim Schreiben gut austoben kann.
In Deiner Verzaubert-Reihe gibt es ja eine tolle, neue Idee … erzählst Du uns ein bisschen davon?
Meinst du die Wesen, um die es geht?
(Vorsicht Spoiler) In Verzaubert begegnet Effie einer Gruppe von Menschen (den neuen Nachbarn), die mysteriöserweise nur sie sehen kann. Das fällt auch Eden auf, dem das überhaupt nicht gefällt und der verhindern möchte, dass Effie mehr herausfindet. Aber sie bleibt hartnäckig und neugierig, bis sie das Geheimnis oder besser gesagt ein Geheimnis der neuen Nachbarn gelüftet hat. Sie sind keine gewöhnlichen Menschen, sondern Elementare. Das bedeutet ihre menschliche Seele ist mit ihrer Tierseele verschmolzen, wodurch sie über besondere Kräfte und Fähigkeiten verfügen. Jeder ist mit einem anderen Tier verbunden und hat dadurch eine andere Kraft.
© Anna-Sophie Caspar
Ungewöhnliche Nachbarn? Sprichst Du da aus eigener Erfahrung?
Nein, leider nicht! Das entspringt nur meiner Fantasie, aber ich fände es sehr spannend!

 

Von der Idee bis zum fertigen Buch … was war das Schwierigste für dich?
Puh… ich glaube, erst einmal zu lernen eine abgerundete Geschichte aus der Idee zu formen. Am Anfang habe ich einfach drauflos geschrieben und bin im nirgendwo gelandet, bis ich mich detaillierter mit dem plotten der Geschichte beschäftigt, den Schluss geschrieben und mich danach erst an die restliche Geschichte gesetzt habe.

 

Band 1 hast Du ja erst einmal selbst herausgebracht, die Trilogie erschien ab Band 2 dann aber in einem großen Publikumsverlag. Wie kam es zu dieser Entwicklung?
Mit Band 1 hatte ich mich gar nicht erst bei einem Verlag beworben, weil ich nicht davon ausgegangen bin, dass sich ein Verlag für eine völlig neue Autorin interessiert. (Das denke ich heute nicht mehr.) Gleichzeitig fand ich das Self-Publishing sehr spannend und habe mir dazu eine Menge Tipps bei Annika Bühnemann geholt, was mir sehr geholfen hat. Nachdem Verzaubert Band 1 veröffentlicht war und ich großes Glück hatte, dass es bei Amazon so gut lief, stand ich in Kontakt mit einer Bloggerin, die mir empfohlen hat mich bei Impress zu bewerben. Das habe ich gemacht und drei Wochen später habe ich mit meiner Lektorin über die Geschichte und die Vertragskondtionen gesprochen.

 

Es hat ja beides seine Vor- und Nachteile. Was findest Du persönlich besser … Selfpublishing oder Verlag und warum?
Ja, das stimmt. Ich finde prinzipiell beides gut. Beim Self-Publishing hat man alles selbst in der Hand, man bestimmt selbst, welches Cover auf das Buch kommt, wie der Titel und der Klappentext aussehen und verdient um einiges mehr als bei einem Verlag. Allerdings ist es auch richtig harte Arbeit und man trägt die Verantwortung ganz allein. Das muss man schon wollen. Außerdem muss man für alles in Vorkasse gehen, was mindestens 1000€ kostet, wenn nicht sogar mehr. (Also für Lektorat, Korrektorat, Buchsatz, Coverdesign und evtl. noch zusätzliche Marketingaktionen.) Bei einem Verlag sehen die Konditionen anders aus, da viel mehr Menschen an der Entstehung des Buches beteiligt sind. Es ist auch schön, dass man sich nicht alleine Gedanken über Cover, Titel und Klappentext machen muss, sondern dabei von seinen Lektoren unterstützt wird. Und man muss für Lektorat, Korrektorat, Buchsatz und Coverdesign nicht in Vorkasse gehen, weil das alles vom Verlag übernommen wird. Marketing wird ebenfalls vom Verlag betrieben, wobei man sich als Autor auch hier ganz schön ins Zeug legen muss.
© Anna-Sophie Caspar
Welche Marketing-Strategie würdest Du denn empfehlen?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die beste Ansprechpartnerin dafür bin. Das ist bei mir auf jeden Fall noch ausbaufähig, aber ich verweise da gerne noch mal auf Annika Bühnemann. Wenn man im Self-Publishing ein Buch herausbringt, z.B. zu einem Sonderpreis, kann man es auf bestimmten Plattformen bewerben, was schon einiges kostet, aber auch viel Aufmerksamkeit bringt.
Was ich allgemein sehr wichtig finde, ist Präsenz zu zeigen und in einem engen Austausch mit meinen Lesern zu stehen, denn wenn niemand von mir und meinen Büchern weiß, dann kann er sie ja auch nicht lesen. Allerdings ohne aufdringlich zu sein! Leserunden sind auch was Schönes und natürlich die Unterstützung durch euch wundervollen Blogger!!

 

Blogger sind ja mittlerweile aus dem Literaturbereich gar nicht mehr wegzudenken … was ist Dir bei der Zusammenarbeit wichtig, was wünscht Du Dir von den Bloggern?
Das stimmt. Für mich als Autorin ist es total schön, von so vielen buchbegeisterten Menschen umgeben zu sein. Ich finde es wichtig, dass es den Bloggern auch wirklich Spaß macht und sie sich nicht verpflichtet fühlen ein Buch zu lesen. Ich glaube, unter Stress kann man die Freude am Lesen verlieren und das wäre einfach zu schade. Wenn einem Blogger mein Roman gefällt und er es auf seinem Blog und seinen Social-Media-Kanälen teilt, freue ich mich immer riesig darüber!

 

Unter Druck lesen, macht echt keinen Spaß. Wie ist es da beim Schreiben? Brauchst Du einen gewissen Druck z.B. in Form von Abgabeterminen oder schreibst Du lieber so, wie Du Lust und Laune hast?
Wenn ich den Druck durch Abgabetermine habe, werde ich auf jeden Fall schneller fertig mit dem Schreiben. Aber es stresst mich auch. Jetzt gerade arbeite ich an einer neuen Romanreihe und da würde mir im kreativen Prozess der Druck durch einen Abgabetermin im Weg stehen. Allerdings denke ich, dass bei den Folgebänden, sollte es mit dieser Serie klappen, ein gewisser Druck ganz vorteilhaft ist.

 

Kannst bzw. Möchtest Du uns schon ein bisschen etwas von Deinem neuen Roman erzählen?
Es wird der erste Band einer Serie, in der jeder Band in sich abgeschlossen sein wird. Es kommt also in jedem Band ein neuer Antagonist vor, aber die Protagonisten bleiben dieselben und entwickeln sich weiter. Auch diesmal wird es eine Mystery-Romantasy-Geschichte nur dass die Protagonisten etwas jünger sind als in Verzaubert und noch zur Schule gehen.

 

Das klingt spannend … Serie, bedeutet das, dass Du noch nicht genau weißt, wie viele Bände es am Ende werden?
Im Moment habe ich die Ideen für 5 Bände, aber es kann natürlich sein, dass es noch mehr werden.

 

Gibt es schon einen geplanten Veröffentlichungstermin?
Nein, leider noch nicht. Ich denke, es wird auch noch eine Weile dauern…

 

Dann müssen wir also noch ein bisschen auf neuen Lesestoff von Dir warten?
Ja, leider bin ich nicht so eine schnelle Schreiberin. Ich bewundere meine Kolleginnen, die mindestens 1-2 Bücher im Jahr veröffentlichen.
© Anna-Sophie Caspar
Hast Du denn ein festes Vorbild unter Deinen Kollegen?
Es gibt viele großartige Schriftstellerinnen. Meine liebsten sind J. K. Rowling, Kerstin Gier und Sophie Kinsella. Aber die Liste könnte noch viel länger werden.
Da hast Du Dir tolle Vorbilder ausgesucht. Wenn ein angehender Autor Dich um einen Rat bitten würde, was würdest Du ihm / ihr sagen?
Ich würde ihm sagen, schreibe auf jeden Fall deine Geschichte und lass es dir von niemandem ausreden. Wenn eine Geschichte in dir aufblüht, dann will sie hinaus in die Welt getragen werden.

 

Schöne Worte, die ich gerne als Schlussworte für unser Interview nutzen würde. Vielen Dank für Deine interessanten Antworten.
Vielen lieben Dank für das schöne Interview. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht! 

Fotos: © Anna-Sophie Caspar

Bild: pixabay

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