Rezension

[Rezension] Im Spiegel ferner Tage

Cover 

 Titel: Im Spiegel ferner Tage
 Autor/in: Kate Riordan
 Verlag: Heyne
 Seitenzahl: 544
 Preis: 9,99 € (D)
  Cover / Bildrechte: Randomhouse / Heyne

Alice hat den Fehler gemacht und sich auf einen verheirateten Mann eingelassen, von dem sie dann auch noch schwanger geworden ist. 1932 ein echter Skandal. Deswegen schickt ihre Mutter sie nach Gloucesterhire, wo sie heimlich ihr Baby zur Welt bringen soll.

Im abgeschiedenen Herrenhaus in Firecombe hat Alice genug Zeit, sich über ihre Gefühle klar zu werden. Doch dann stößt sie auf die Geschichte der Gutsherrin Elizabeth und wird immer weiter in die Vergangenheit hineingezogen. 
Was ist mit Elizabeth und ihrer Tochter Isabell passiert und was, wenn sich das Schicksal der jungen Frau in Alice wiederholt? 
Plötzlich scheinen sich Gegenwart und Vergangenheit zu vermischen und für Alice eine ganz neue Zukunft bereitzuhalten … .
Das Buch erinnerte mich vom Klappentext her total an die Bücher von Lucinda Riley und da mir diese immer sehr gut gefallen, musste ich „Im Spiegel ferner Tage“ unbedingt lesen.
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog von Alice, der eigentlich mehr Fragen aufwirft, als beantwortet, aber trotzdem sehr neugierig auf die Geschichte macht.
Danach springt das Buch vier Jahre in die Vergangenheit und man erfährt von Alice‘ Schwangerschaft und sie erzählt dem Leser, wie sie sich verliebt und trotz besseren Wissens auf einen verheirateten Mann eingelassen hat. Man erlebt ihren Liebeskummer mit und die Verzweiflung um ihre Schwangerschaft. Auch über ihre eigene Familiengeschichte wird man etwas informiert, merkt aber sofort, dass da noch mehr dahintersteckt. 
Leider muss ich sagen, dass mir Alice trotz einiger Informationen immer etwas fremd und unnahbar blieb. Mir fehlte irgendwie die Tiefe bei dieser Protagonistin, was sie denkt, was sie fühlt. Das blieb mir alles etwas zu oberflächlich muss ich sagen, so dass ich nie wirklich warm wurde mit Alice.
Als man schließlich gemeinsam mit Alice in Firecombe landet spürt man sofort diese geheimnisvolle Atmosphäre und ich freute mich sehr, als die Geschichte schließlich auch aus Elizabeths Sicht erzählt wurde. Leider erfährt man immer nur so viel, dass man weiter angeheizt wird, weil man weiß, dass etwas passieren wird, aber nicht was. Ich wollte unbedingt wissen, was in der Vergangenheit passiert ist, wollte den Skandal und den Verrat aufdecken und ich war sehr faszinierend von Elizabeth, fast sogar mehr als von Alice.
Es machte mir auch großen Spaß, gemeinsam mit Alice Detektiv zu spielen und den Geheimnissen von Elizabeth auf die Spur zu kommen, wobei mir die Informationen etwas zu spärlich waren und ich wirklich bis ganz zum Ende warten musste, bis das Geheimnis endgültig gelüftet wurde, wobei ich dann auch nicht so schockiert davon war, wie ich eigentlich erwartet hätte. Insgesamt muss ich sagen, war mir der angekündigte Skandal etwas zu unspektakulär. 
Etwas schwer tat ich mich auch damit, dass man sich bei beiden Erzählsträngen in der Vergangenheit befindet. So musste ich mich immer mit der Rolle der Frau in beiden Zeiten auseinandersetzen, was mir teilweise etwas schwer fiel. Außerdem fand ich es sehr verwirrend, dass Elizabeth Geschichte nicht so weit in der Vergangenheit liegt, sondern sie eigentlich die Tante des jetzigen Besitzers des Herrenhauses ist. Für mich hat einfach der Abstand zwischen beiden Geschichten gefehlt, was mir das Lesen etwas erschwert hat.
Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut. Alice erzählt ihre Geschichte teilweise direkt an den Leser gewandt, was mich dann doch etwas mit der Protagonistin verband, so als würde sie mir ihre Geschichte persönlich erzählen. Auch die Perspektivwechsel waren gut gewählt und brachten zusätzlich Spannung in die Geschichte.
Die Geschichte rund um Alice und Elizabeth war sehr interessant und der Schreibstil erzeugte eine tolle Verbindung zwischen Protagonistin und Leser. Leider blieben mir die Charaktere etwas zu oberflächlich und dass beide Erzählstränge in der Vergangenheit spielen erschwerte mir das Eintauchen in die Geschichte. Obwohl mir die Suche nach dem großen Skandal viel Spaß gemacht hat und ich es kaum erwarten konnte, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, war es mir am Ende leider etwas zu unspektakulär. 
Insgesamt hat mir das Buch ein paar spannende Lesestunden beschert, konnte mich aber leider nicht ganz überzeugen.
 Von mir bekommt das Buch 3 Punkte von 5.

Ein Kommentar

  • Miriam

    Huhu :)Ich seh das so wie du. Mir war das Detektivspielen mit Alice auch ein bisschen zu wenig, dafür dass es so groß angekündigt wurde. Ich habe auch die Liebesgeschichte vermisst, die im Klappentext steht. Den fand ich leider eher irreführend. Alles in allem gab es von mir auch 3 Sterne!Liebe GrüßeMiriam

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