Rezension

[Rezension] Ach wie gut, dass niemand weiß

 

 Titel: Ach wie gut, dass niemand weiß
 Autor/in: Alexa Henning von Lange
 Verlag: cbt

 Seitenzahl: 400
 Preis: 9,99 € (D)  
 Cover / Bildrechte: Randomhouse / cbt

Sinas Freundinnen wollen sie von ihrem Liebeskummer ablenken und fahren gemeinsam mit ihr in ein Fastfoodrestaurant. Doch dort auf dem Parkplatz werden sie überfallen und nur Sina kommt mit heiler Haut davon, denn ein Junge zerrt sie in die Büsche, weg von den Angreifern.
Während alle nach diesem vierten Täter suchen, schleicht dieser sich zu Sina ins Haus, weil er sie einfach wiedersehen will. Auch das Mädchen kann seit diesem Tag an nichts anderes mehr denken. Es ist so verrückt: Die Tochter des Staatsanwaltes verliebt sich in einen Verbrecher.
Doch ist Noah wirklich unschuldig, wie er Sina erzählt oder hat er noch ganz andere Geheimnisse, die ihre junge Liebe und vor allem Sina in Gefahr bringen könnten?
Gleich zu Beginn, erlebt man Sinas Liebeskummer. Ihr Freund Jean hat sie mit einer anderen betrogen und seit dem liegt ihre Welt in Trümmern. Das allein sollte mich eigentlich schon für die Protagonistin einnehmen, weiß ich doch, wie schlimm der erste Liebeskummer ist. Doch von Anfang an kamen die Gefühle bei mir nicht richtig an und ich wurde mit der Protagonistin nicht warm, die für mich einfach viel zu naiv und verwöhnt rüberkam.
Dennoch wollte ich ihr und der Geschichte eine Chance geben und las weiter. Die erste Begegnung von Noah und Sina scheint dann geradezu magisch zu sein und kann jüngeren Leserinnen sicher einen Seufzer entlocken. Und dann tritt der gutaussehende Bad-Boy auch noch als Retter auf, spätestens hier ist es nicht nur um Sina völlig geschehen, sondern sicher auch um die Zielgruppe dieses Romans. Doch als Noah nachts plötzlich im Zimmer von Sina auftaucht war für mich die rosarote Brille endgültig verloren. Also mal ganz ehrlich: Es ist sicher nicht romantisch, wenn jemand in mein Zimmer einbricht, den ich nur einmal gesehen habe!! Natürlich musste sich die Autorin etwas einfallen lassen, wie Noah und Sina sich wiedersehen, aber für mich waren spätestens hier Sinas Reaktionen nicht mehr nachvollziehbar. Die Polizei sucht diesen Jungen und obwohl er nachts bei ihr einbricht ist sie sich sicher, dass er ihr nichts tun wird?! Also ganz ehrlich hoffe ich, dass sich die Leserinnen Sina nicht als Vorbild nehmen. Mit ihrer Naivität und Blauäugigkeit hat sie mich irgendwann einfach nur noch genervt und ich hätte sie am liebsten geschüttelt. 
Auch Noahs Hintergründe und wie sich die Geschichte schließlich entwickelt, wirkten auf mich sehr konstruiert und unglaubwürdig. Das echte Leben sieht wohl etwas anders aus und auch wenn es sich um einen Jugendroman handelt, sollte es in meinen Augen doch etwas realistischer zugehen. Für mich hat die Autorin sich zu sehr einen Bad-Boy gewünscht, der am Schluss aber doch nicht so bad sein sollte, damit es eine tolle Liebesgeschichte geben kann. Leider verstrickte sie sich in meinen Augen immer mehr und fand schließlich wohl nicht mehr aus diesen Verwicklungen heraus, denn am Ende löste sich einfach alles in Wohlgefallen auf und das Happy End, das man von solchen Büchern erwartet, war für meinen Geschmack dann einfach viel zu happy. 
Der flüssige und locker-leichte Schreibstil passt dagegen sehr gut zu einem Jugendbuch und ließ mich trotz allem flott durch die Seiten fliegen. 
Dieses Buch ist sicher sehr gut geeignet, um einfach einmal abzuschalten und eine Geschichte zu lesen, über die man nicht so genau nachdenken muss.

Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht mehr so ganz die Zielgruppe dieses Buches bin, denn mir war die Welt zu perfekt, die Charaktere zu oberflächlich und die Hintergründe zu unrealistisch. Wer jedoch leichte Lektüre sucht, mit einem flüssigen und lockeren Schreibstil,  kann mit diesem Buch sicher ein paar schöne Lesestunden verbringen.
 Von mir bekommt das Buch 2 Punkte von 5.  

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