Rezension

[Rezension] Die Tochter der Tryll – Verborgen

Autor(in): Amanda Hocking
Verlag: cbt
Seitenzahl:  303
Preis:  9,99 Euro
Cover / Bildrechte: Randomhouse / cbt
 
Da kann ich nur sagen: WOW! Das Cover ist wirklich sehr schön und originell. Mit dem rot sticht es einem sofort ins Auge und der Titel mit den Schnörkeln umrundet passt super zu der magischen Welt der Tryll. Es ist mal etwas ganz anderes und gefällt mir richtig gut. Und das Beste, die Fortsetzungen der Triologie passen super zum Cover von Band 1. Das sieht im Bücherregal sicher super aus.
Anfangs lebt Wendy bei ihrer Tante und ihrem Bruder Matt und erinnert sich daran, wie es war, als ihre Mutter Kim versucht hat, sie umzubringen, da sie nicht ihre Tochter sei. Jeder denkt, Kim sei durchgedreht und deshalb ist diese auch seit diesem Vorfall in einer Nervenheilanstalt. 
Doch dann taucht Finn in Wendys Schule auf und scheint sie ständig zu beobachten. Zuerst ist er dem Mädchen unheimlich, doch schnell fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Irgendetwas scheint die beiden zu verbinden und schließlich erfährt Wendy auch, was es ist: Sie beide gehören zu den Tryll, einer Trollart, die magische Fähigkeiten haben und in einem eigenen Dorf leben. Finn ist beauftragt worden Wendy zu ihrer wahren Familie zurückzubringen. Doch Wendy fühlt sich wohl bei ihrer Tante und ihrem Bruder Matt und möchte diese nicht verlassen. Als jedoch ein verfeindeter Clan versucht sie zu entführen und ihre Familie in Gefahr ist, bleibt ihr nichts anderes übrig, als zu fliehen und Zuflucht im Dorf der Tryll zu suchen. 
Aber dort erwartet sie alles andere als ein Zuhause in dem man sich wohlfühlen kann. Ihre Mutter Elora ist die Königin und erwartet von Wendy, dass diese die perfekte Prinzessin ist. Dazu gehört natürlich, dass sie alle Regeln und Verhaltensweisen der Tryll genau kennt. Ständig wird sie auf ihre Fehler hingewiesen und ihre Mutter zeigt alles andere als Zuneigung. Wirklich wohl fühlt sie sich nur bei Rhys, einem Menschen, der gezwungener Maßen im Tryll-Dorf lebt. Doch mit Rhys darf sie sich nicht wirklich abgeben, denn er steht in der Hierarchie ganz unten und ist einer Prinzessin nicht würdig. Genau wie Finn, der zwar ein Tryll ist, aber einer ohne wirkliche Fähigkeiten. Er ist Wendys Bodyguard und soll ihr beibringen, wie sich eine Tryll-Prinzessin zu benehmen hat. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto stärker werden ihre Gefühle füreinander. Aber die Gesetze der Tryll sind eindeutig: Eine Beziehung zwischen den beiden darf es nicht geben, sonst werden sie beide aus dem Dorf verbannt. 
Schließlich spitzen sich die Ereignisse zu und Wendy muss sich nicht nur für ihre Liebe oder den Thron entscheiden, denn es lauern noch andere Gefahren. Plötzlich weiß das Mädchen überhaupt nicht mehr, wie sie sich verhalten soll und wohin sie gehört. So verzweifelt gibt es für sie nur eine Lösung, doch wer weiß, welche Folgen diese Entscheidung haben wird….
 
Wendy war mir anfangs etwas unsympathisch. Obwohl sie mir leid tat, da ihre Mutter sie nie geliebt und sogar versucht hat, sie umzubringen, fand ich auch, dass sie sich schrecklich verhalten hat. Sie war ein richtig störrisches, ungezogenes Kind und alles andere als liebenswert. Als Jugendliche scheint sie dann auch schwierig zu sein, da sie von jeder Schule fliegt, was jedoch nicht näher erklärt wird. Doch man merkt, dass sie ihren Bruder Matt über alles liebt und auch ein gutes Verhältnis zu ihrer Tante hat. Ein wenig übertrieben fand ich allerdings, dass sie Finn in einem Moment noch unheimlich, im anderen unheimlich toll findet. Diesen Sinneswandel konnte ich nicht wirklich nachvollziehen und das ging mir alles viel zu schnell. Als Wendy dann bei den Tryll landet, wurde sie mir immer sympathischer. Sie findet auch hier keine liebende Mutter und versucht, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Dabei zeigt sie, dass sie nicht nur an sich denkt und fängt außerdem an, ihre Fähigkeiten zu entdecken. Sie verhält sich gegenüber allen Lebewesen gleich und macht keinen Unterschied zwischen Menschen (Mänskling genannt) und Tryll. Das bringt ihr jedoch nicht gerade das Wohlwollen ihrer Mutter oder der gehobenen Gesellschaft ein. Doch gerade diese Charaktereigenschaft machte sie mir so sympathisch. Und schön fand ich auch, dass sich ihre Gefühle zu Finn zwar verstärken, sie sich ihm aber nicht sofort an den Hals wirft. Trotzdem bleibt kein Zweifel, dass sie nur eines möchte: Finn. Der Thron bedeutet ihr nichts und sie will auch gar keine Prinzessin sein, doch sie wurde in diese Familie hineingeboren und es scheint ihr Schicksal zu sein, es sei denn, sie kann ihr Schicksal ändern.
Finn fand ich sehr geheimnisvoll. Er war der typische Held: Gutaussehend, stark, unnahbar und doch erkennt man genau, dass er Gefühle für Wendy hat. Doch um sie zu schützen, würde er alles tun, sogar seine Gefühle verleugnen. Und im Gegensatz zu Wendy weiß er genau, was es heißt ein Tryll zu sein und dass es verschiedene Hierarchien gibt und er wurde eben nicht in eine der höheren hineingeboren, was eine Beziehung zwischen den beiden unmöglich macht. 
Sehr gut gefielen mir auch die Nebendarsteller: Vor allem Wendys Bruder Matt, der sie beschützt, seit ihre Mutter versucht hat das Mädchen zu töten. Er ist stets darauf bedacht, dass es seiner Schwester gut geht und tut alles, um sie das Trauma vergessen zu lassen. 
Dann gibt es noch Rhys, einen Menschen, der im Tryll-Dorf lebt. Ihn habe ich sofort ins Herz geschlossen, denn er versucht sofort Wendy den Aufenthalt in Förening so angenehm wie möglich zu machen und tut alles, damit sie sich dort wohlfühlt und einlebt
Auch Tove, ein Tryll aus dem Adel, spielt eine besondere Rolle in diesem Buch. Anfangs ist er noch sehr unscheinbar, aber als die Vittra angreifen, zeigt er, was wirklich in ihm steckt.
Nicht zu vergessen Elora. Sie kam mir vor, wie die böse Stiefmutter aus Schneewittchen, obwohl sie doch Wendys leibliche Mutter ist. Ich fand sie alles andere als sympathisch und konnte wirklich nachvollziehen, dass Wendy sich in ihrer Gegenwart unwohl und ungeliebt gefühlt hat. Ich bin gespannt, ob sich ihr Verhältnis zueinander in den Folgebänden noch verändert.

Das Buch gefiel mir von Anfang an sehr gut. Die Autorin, Amanda Hocking, beschreibt sehr gut, wie sich Wendy fühlt und dadurch, dass es in Ich-Form geschrieben ist, kann man sich als Leser richtig gut in das Mädchen hineinversetzen. 
Die einzelnen Personen haben alle ihre eigenen Charaktereigenschaften und lassen sich einfach in gut und böse einteilen. Schnell fängt man an mit Wendy Mitleid zu haben, die sich auf ein Heim und eine liebende Mutter freut und doch nur Mittel zum Zweck zu sein scheint. Dies zeigt die Autorin sehr gut auf, indem sie Wendy immer wieder in Situationen bringt, in denen sie gar nicht bestehen kann und von ihrer Mutter gerügt wird. 
Sehr geschickt hat es die Autorin meiner Meinung nach mit dem Showdown gemacht. Man ist so darauf fixiert, dass Wendy als Prinzessin besteht, dass man gar nicht damit rechnet, was passiert. Ich war zumindest total überrascht und für mich nahm das Buch eine richtig spannende Wendung, die mich total neugierig auf die Fortsetzung zurückließ.  

Das Buch gefiel mir richtig gut. Die Tryll sind eine neue Idee und die Hierarchie, die innerhalb dieses Volkes herrscht und mit der Wendy sich überhaupt nicht arrangieren kann, macht das Besondere dieses Buches aus. Ich habe es in einem Rutsch gelesen, da ich es einfach nicht mehr weglegen konnte und ich freue mich richtig, dass ich nicht so lange auf die Fortsetzung warten muss, denn ich kann es schon jetzt kaum erwarten weiterzulesen.
Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.
 
 
Vielen Dank an den cbt Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

6 Kommentare

  • Yvonne

    Es geht wieder! Gestern stand da noch was von 248 Tagen oder so und gerade eben hatte ich in meiner Blogroll das update, dass du einen neuen Post verfasst hast. Dein log scheint wieder richtig angezeigt zu werden *freu*LGYvonne

  • Monika

    Danke für die Rückmeldung Yvonne. Das hat mich nämlich schon die ganze Zeit gestört und ich wusste nicht woher dieses Problem kam. Aber wenn es jetzt wieder geht, bin ich echt froh! 🙂

  • his + her books

    Sehr schöne Rezension. Mir ging es mit Wendy genauso!und Rhys ist auch mein heimlicher Liebling und entweder war ich zu blind oder… ich hätte definitiv seine Identität nicht erraten ;-)glgSteffi

  • Monika

    Danke! Also ich muss auch sagen, dass ich überhaupt nicht auf Rhys Identität gekommen wär. Aber ich finds total spannend und bin neugierig, wies weitergeht. Zum Glück müssen wir nicht so lange auf die Fortsetzung warten 🙂

  • Jani

    Also von dem Buch habe ich bis jetzt noch nichts gehört. Durch deine Rezension hast du mich richtig neugierig auf das Buch gemacht. Auch die Geschichte klingt echt spannend und ist mal etwas anderes ;)Liebe Grüße. Janihttp://janis-allerlei.blogspot.de/

  • Alisia

    Hab jetzt zum zweiten Mal was von diesem Buch gehört. Es rutscht immer witer höher 😀 auf meiner WL meine ich ;)Ist aber eine tolle Idee, das mal was anderes kommt als sonst erwartet :)lg

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