[Rezension] Im Schatten des Mondlichts – Das Erwachen
Im Schatten des Mondlichts – Das Erwachen
Autor(in): J.J. Bidell
ebook
Seitenzahl: 267 (als Taschenbuch)
Preis: 4,99 Euro
Cover / Bildrechte: Elke Becker
Story:
Das Buch beginnt sehr spannend mit einem Rückblick in das Jahr 1584. Dort wird von einer Frau berichtet, die sich bei Vollmond in einen Panther verwandelt. Ihr Mann weiß von dem Geheimnis, doch auch ein anderer hört davon, was zu einem schrecklichen Unglück führt.
Danach springt die Geschichte in die Gegenwart zu Naomi, die voller Ungeduld auf die Zusage einer Uni wartet und mit dem Geständnis ihrer Großmutter Leandra, dass deren Mutter eine Gestaltwandlerin war und sich ebenfalls bei Vollmond in einen Panther verwandelt hat. Leandra möchte, dass Naomi zuhause studiert, wo sie ein Auge auf sie haben und sie beschützen kann, da sie vermutet, dass sich auch Naomi verwandeln wird.
Doch Naomi fühlt sich zuhause eingeengt und überwacht und nimmt die Zusage einer Uni in Maine an, da sie der Geschichte ihrer Großmutter sowieso keinen Glauben schenkt.
Dort lernt sie zunächst einmal einen jungen Mann namens Sammy kennen, der ihr hilft, die Aufnahmeprüfung zu bestehen und sich in sie zu verlieben scheint. Auch zu Alice, einer Mitkommilitonin, findet sie schnell einen Draht und wird deren Freundin. Etwas später lernt sie auch Roman, einen Dozenten der Uni kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn und er sich in sie.
Eine Zeit lang geht es jetzt erst einmal um Naomi, ihre Gefühle für Roman und ihre Freundschaften zu Alice, Sammy und Karsten (einen Freund aus Kindertagen), bis Naomi sich das erste Mal verwandelt. Diesen Teil fand ich besonders schön, weil die Protagonistin nicht sofort mit ihrer neuen Gestalt klarkommt, sondern erst alles neu lernen muss und dabei so manches Mal „auf die Schnauze fällt“ 🙂
Ab jetzt wird das Buch richtig spannend, weil das Buch plötzlich eine richtige Wendung nimmt und man als Leser erst jetzt deutlich gesagt bekommt, wer Freund ist und wer Feind. Es ist eben nicht alles so, wie es zu Beginn scheint und Naomi muss sich neuen Herausforderungen stellen und ihre Gefühle neu überdenken, denn ihre Feinde haben es nicht nur auf sie, sondern auch auf die Menschen, die sie liebt abgesehen.
Charaktere:
Naomi, die Protagonistin gefällt mir sehr gut. Sie ist zum einen sehr schüchtern und bodenständig, zum anderen hat sie ihre Wünsche und Träume und setzt diese auch durch. Besonders glaubwürdig wurde sie für mich dadurch, dass nicht sofort von vorneherein feststand, dass sie die Aufnahmeprüfung bestehen würde und dass sie auch in einigen Disziplinen so schlecht war, dass sie gedroht hat durchzufallen. Sie hat alles andere als Superheldenqualitäten und das zeigt sich auch darin, dass sie in Gestalt des Panthers zwar Risiken eingeht und lernen möchte, aber auch einige Fehler macht und nicht sofort alles beherrscht. Ebenfalls gut gefallen hat mir an ihr, dass sie sich zwar Hals über Kopf in Roman verliebt und ihn so oft wie möglich sehen will, ihm aber nicht hoffnungslos verfallen ist und sofort mit ihm ins Bett geht. Dass sie sich zu Beginn überhaupt nicht für Männer zu interessieren scheint, kam mir etwas komisch vor, wird aber während der Geschichte noch erklärt und war damit überhaupt kein Problem mehr für mich. Naomi ist sehr bodenständig und glaubt nicht sofort alles, was man ihr erzählt. Außerdem ist sie eine wirklich treue Seele, die an das Gute im Menschen glaubt und sich für ihre Freunde einsetzt, was mir ebenfalls sehr gut an ihr gefiel. Sie ist eine „Heldin“ aus Fleisch und Blut, die mir zum Ende des Buches richtig ans Herz gewachsen ist.
Roman, in den sich Naomi verliebt war für mich zu Beginn der Geschichte etwas zu unnahbar. Er tauchte zu einem Zeitpunkt auf, wo ich noch dachte, dass sie mit Sammy, den sie ziemlich zu Beginn der Geschichte kennenlernt, zusammenkommt. Doch schnell wird klar, dass sie Roman möchte und er sie. Was mich etwas gestört hat, war, dass Roman zuerst noch skeptisch war, weil Naomi zum einen Studentin an der Uni ist, an der er Dozent ist und zum anderen auch nur ein Jahr bleiben würde. Diese Zweifel verlieren sich jedoch so schnell, wie sie gekommen sind und die beiden werden ein Paar. Meiner Meinung nach wäre Roman glaubwürdiger gewesen, wenn er noch länger gezögert hätte. Er scheint auch gar nicht skeptisch zu sein, als Naomi plötzlich von einer gemeinsamen Feier verschwindet, mehrere Tage unerreichbar bleibt und ihm dann die Geschichte von der Amnesie auftischt. Roman ist ein kluger Mann und hätte da doch noch mehr Potenzial zeigen können, indem er nicht alles einfach hinnimmt, nur weil Naomi es gesagt hat. Ich hoffe, dass er im zweiten Teil, mehr Heldenqualitäten entwickelt, so wie er es zum Ende des Buches schon ein wenig getan hat.
Sehr gut haben mir Naomis Freundin Alice und ihr Freund Karsten gefallen. Die beiden kamen sehr glaubwürdig rüber. Alice ist quirlig und schließt Naomi sofort ins Herz und macht sich Sorgen, als diese bei einem Wettkampf verletzt wird. Sie meldet sich immer bei Naomi, auch wenn diese tagelang nichts hören lässt und sagt ihr auch mal etwas Negatives, wenn sie denkt, dass das besser für Naomi ist. Karsten, ihr alter Freund aus Kindertagen, taucht plötzlich bei ihr in Maine auf, weil er und Naomis Großmutter sich Sorgen machen. Besonders gut gefiel mir, als er Roman nur mit Handtuch bekleidet die Tür öffnet. Da musste ich wirklich richtig lachen, weil ich mir das Gesicht von Roman vorgestellt habe und ich super fand, wie locker Karsten mit dieser Situation umging. So einen besten Freund würd ich mir auch wünschen.
Aber es gibt noch andere spannende Rollen in dem Buch: Da ist z.B. Sammy, der Naomi unbedingt kennenlernen will und sich sofort rührend um sie kümmert. Bis Roman auftauchte war ich mir ja, trotz Klappentext, sicher, dass die beiden etwas miteinander haben würden, doch diese Gefühle scheinen einseitig zu sein. Und Naomi scheint nicht wirklich zu sehen, wie es um Sammy steht.
Und natürlich darf man Leandra, Naomis Großmutter nicht vergessen. Obwohl Naomis Mutter auch noch lebt, hat man eher das Gefühl, als wäre ihre Großmutter Naomis Vertraute. Auch, bevor Naomi von ihrer Verwandlung erfährt, meldet sie sich häufig bei ihrer Großmutter, die ihr mit Rat und Tat zur Seite steht, wann immer Naomi sie braucht.
Auch Kai, der erst bei Naomis erster Verwandlung erscheint fand ich sehr interessant. Er ist selbst ein Gestaltwandler und musste seine große Liebe Cassidy aufgeben, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Er hilft Naomi dabei, ihre Fähigkeiten als Panther zu entwickeln, aber seine Vergangenheit holt ihn ein und plötzlich ist nichts mehr so, wie es war.
Schreibstil:
Das Buch ist in einem einfachen Stil geschrieben, so dass es für Jugendliche gut zu lesen ist, aber auch älteren Lesern (wie mir) noch Vergnügen bereitet.
Der Autorin J.J.Bidell gelingt es sehr gut, ein Bild der jeweiligen Umgebung z.B. die Brücke mit dem undurchdringlichen Nebel, mit Worten zu malen und auch ihre Charaktere sind so beschrieben, dass ich sie mir gut vorstellen konnte.
Leider gibt es innerhalb des Buches einige Sprünge. So waren Naomi und Roman gerade noch im Restaurant des Onkels angekommen, dann verabschieden sie sich schon wieder oder Naomi wird gefragt, ob sie auf einen Kaffee gehen möchte und man erfährt nur nebenbei, dass sie abgelehnt hatte. Die ein oder andere Szene hätte man durchaus noch etwas ausführlicher behandeln können.
Teilweise wechselt auch die Erzählsicht innerhalb eines Absatzes, ohne dass dies besonders gekennzeichnet wurde. Ich finde es ja generell sehr gut, wenn Geschichten auch aus anderer Sicht erzählt werden, doch ich finde, das hätte durch einen eigenen Absatz besser verdeutlicht werden können.
Ansonsten gelingt es der Autorin sehr gut, Spannung in das Buch zu bringen. Naomi wird z.B. immer wieder von der Lichtung im Wald angezogen und fühlt sich dort beobachtet. Ich muss sagen, ich hab teilweise richtig den Atem angehalten, weil ich das Gefühl hatte, gleich passiert etwas. Auch dadurch, dass nicht immer klar ist, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört, kommt zusätzlich Spannung auf. Es gibt einige Wendungen in dem Buch, die mich wirklich überrascht haben, was ich sehr gut finde, da die Geschichte dadurch nicht so vorhersehbar ist und spannend bleibt.
Fazit:
Dieses Buch hat mich wirklich positiv überrascht. Endlich mal eine Fantasy-Story, die nichts mit Vampiren und Werwölfen zu tun hat und trotzdem alles hat, was ein gutes Fantasy-Buch braucht. Ich bin wirklich sehr froh, dass der 2. Teil schon hier liegt und ich sofort weiterlesen kann, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Naomi weitergeht.
Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.
Vielen Dank an die Autorin J.J.Bidell, die mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
3 Kommentare
Lulu
Super Rezi 🙂 Ich überlegte ob ich es haben will oder nicht …aber jetzt werde ich es mir wohl kaufen Lg Lulu
Monina83
Hey Lulu,danke! 🙂 Ja, hol Dir das Buch, es ist wirklich gut und vor allem total günstig!! Den 2. Teil gibt es auch schon. Meine Rezension dazu gibt es nächste Woche dann ;)LGMonika
Nikki
Hey ;)danke für diesen netten Kommentar und fürs Leser werden ;)bin natürlich erst mal auf deinen Blog und – was soll ich sagen. Mir gefällts hier richtig gut.- bin erst mal Leser geworden 😉 du kannst mir ja auch den ein oder anderen Buchvorschlag für mein Gewinnspiel senden ;)liebe grüße Nikkiwww.lamoimee.blogspot.de