Rezension

[Rezension] Hourglass

Hourglass  – Die Stunde der Zeitreisenden

Autor(in): Myra McEntire
Verlag: Goldmann
Seitenzahl:  380
Preis:  9,99 Euro
Cover / Bildrechte: Randomhouse / Goldmann

Gestaltung:

Das Cover zeigt ein junges Mädchen, das an einer Klippe steht und ein geöffnetes Glas in der Hand hält, aus dem blau-schwarze Schmetterlinge fliegen. Ich finde das Cover sehr schön, auch wenn ich nicht so recht weiß, wie es zum Inhalt des Buches passt.
Jedes  einzelne Kapitel beginnt dann noch mit drei kleinen Schmetterlingen in der linken oberen Ecke. Kapitelanfänge, die irgendwie dekoriert sind, gefallen mir besonders gut, da dadurch das  gesamte Bild des Buches, etwas schöner ist.
 
Story:
Das Buch beginnt sofort damit, dass man erfährt, dass Emerson Menschen aus der Vergangenheit sieht und dass sie deswegen und wegen dem Tod ihrer Eltern bereits in psychiatrischer Behandlung war. Doch jetzt kehrt sie in ihre Heimatstadt Ivy Springs zurück, in der sie wieder zur Highschool gehen und bei ihrem Bruder und dessen Frau leben soll. 
Schnell kommt dann auch Michael ins Spiel. Denn er ist der Experte, den Emersons Bruder Thomas angeheuert hat, um seiner Schwester zu helfen, mit ihren Visionen zurechtzukommen. Durch ihn erfährt das Mädchen auch, dass es nicht nur Menschen aus der Vergangenheit sehen, sondern auch in die Vergangenheit reisen kann. Sie ist genau wie er selbst, eine Zeitreisende. Doch mit diesem Wissen, wird es für Emerson nicht leichter, obwohl sie jetzt besser damit umgehen kann, anders zu sein. Jetzt gilt es erst einmal ihre Fähigkeiten zu nutzen, um Gutes zu tun, um die Gegenwart und auch die Zukunft zu verändern. Doch Emersons Gabe bringt nicht nur Menschen in ihr Leben, die ihr helfen wollen. Es gibt auch welche, die sie zu ihrem Vorteil nutzen wollen und denen dabei jedes Mittel recht ist.
Dadurch ist nicht nur Emerson selbst in Gefahr, sondern auch die Menschen, die sie liebt und es ist gar nicht so einfach, zwischen den „Guten“ und den „Bösen“ zu unterscheiden. Denn nicht jeder, dem Emerson vertraut meint es auch wirklich gut mit ihr… .
Charaktere: 

Emerson ist ein 17-jähriges Mädchen, das schon einiges durchgemacht hat im Leben. Nicht nur, dass sie ihre Eltern auf tragische Weise verloren hat, sie sieht auch noch Dinge, die sonst niemand sieht und weiß nicht, wie sie mit diesen Visionen umgehen soll. Auch die Hilfe ihres Bruders nervt sie schon richtig, da sie von einem „Experten“ zum anderen geschickt wird, die ihr doch alle nicht helfen können. Ihre Trauer, ihre Wut und Verzweiflung versteckt sie hinter einer gehörigen Portion Sarkasmus. Auch sonst ist sie richtig taff und selbstbewusst und versucht, das Beste aus ihrer Situation zu machen. 
Michael ist der typische Held: Gutaussehend, mit einer besonderen Gabe, der strahlende Ritter eben 🙂. Er ist darauf bedacht, die Regeln einzuhalten und stets das Richtige zu tun. Da passt es natürlich nicht ins Bild, dass er sich in seinen „Schützling“ verliebt, weswegen er zu Beginn sehr zurückhaltend ist. Trotzdem ist es ihm wichtig, Emerson zu beschützen und ihr mit ihrer Gabe zu helfen. Und natürlich findet schließlich doch noch zusammen, was zusammen gehört.
Sehr schön finde ich auch die Nebendarsteller: Da ist z.B. Emersons Bruder Thomas, der sich seit dem Tod von ihren Eltern, um seine Schwester kümmert. Das Wohl von Emerson liegt ihm sehr zu Herzen und er würde alles für sie tun, weswegen er auch einen Experten nach dem anderen sucht, nur um seiner Schwester zu helfen. 
Auch seine Frau Dru ist richtig lieb. Sie hat Emerson sozusagen „adoptiert“ und kümmert sich um sie, als wäre sie ihre Tochter. Dabei steht sie ihr mit Rat und Tat zur Seite und hilft ihr auch bei so mancher Stylingfrage. Außerdem ist sie der passende Gegenpart zu Thomas und sorgt dafür, dass er nicht allzu streng mit Emerson ist.
Lily, Emersons beste Freundin gefällt mir auch richtig gut. Sie sagt Emerson immer, was sie denkt und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Die beiden scheinen sich sehr ähnlich zu sein und gehen zusammen durch dick und dünn. Natürlich hält Lily auch zu Emerson, als diese einen „Zusammenbruch“ hat und nimmt sie mit offenen Armen auf, als sie wieder in ihre Heimatstadt zurückkehrt.

Schreibstil:

Das Buch beginnt sofort damit, dass man etwas über Emersons Gabe erfährt. Da das Buch in Ich-Form geschrieben ist, kann man sich als Leser sehr gut in das Mädchen hineinversetzen. Die Welt aus ihren Augen zu sehen, war wirklich interessant und ich hab richtig mit ihr mitgefühlt.
Sehr schön fand ich, dass sich die Spannung langsam aufgebaut hat. Zu Beginn des Buches ging es vor allem um Emersons Gabe und wie sie mit dieser umgehen könnte. Mit Michael kam dann auch der Aspekt der Zeitreise in die Geschichte. Das brachte so richtig Spannung in die Geschichte und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bevor ich nicht wusste, ob die Mission von Emerson und Michael Erfolg haben würde. 
Das Buch ist aber nicht nur spannend, sondern es enthält auch eine gute Portion Humor. Gerade durch Emersons sarkastische Art wurde ich häufig zum schmunzeln gebracht.
Besonders erwähnen möchte ich auch, dass die Autorin Myra McEntire ihren Charakteren richtig Leben einhaucht. Jede Person in dem Buch, egal ob Protagonist oder Nebendarsteller ist genau durchdacht, weißt eine besondere Charaktereigenschaft auf, ist so beschrieben, dass er Wiedererkennungswert hat. Es macht richtig Spaß, die Personen in dem Buch kennenzulernen und zu erleben, wie sie in die Geschichte passen.
Über den Schluss war ich allerdings etwas enttäuscht. Für mich löste sich die Situation ganz plötzlich in Luft auf und damit auch die Gefahr, die zuerst noch drohte. Ich hoffe, dass in der Fortsetzung die Geschichte noch einmal aufgerollt wird und ein „runderes Ende“ findet.
Fazit:

„Hourglass“ war mein erster Zeitreise-Roman und ich muss sagen: Ich bin begeistert! 🙂 Meine anfänglichen Bedenken, dass die Geschehnisse kompliziert sein könnten, haben sich schnell in Luft aufgelöst und ich bin mit Emerson durch die Zeiten gereist, hab mit ihr gelitten, mich mit ihr gefreut und hab die Geschichte in vollen Zügen genossen. Ein wirklich tolles Buch, das nicht nur für Zeitreise-Fans ein absolutes Muss ist!
Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.
Vielen Dank an den Goldmann Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

8 Kommentare

  • LeseMaus

    Hallo du Liebe, hier endlich mein Gegenbesuch, nachdem du auf meinem Blog ein "Hallo" dagelassen hast. Schön hier – und wie viele Leser du schon hast! Ich hätte mich auch gern direkt eingetragen, aber momentan will Google die Seite nicht aufrufen…ich komme also später nochmal vorbei.Liebe GrüßeLeseMaus

  • Naddy

    Ich habe es seit einer Zeit auf dem SuB liegen. Ich frage mich sowieso, warum ich mir Taschenbücher kaufe, ich hab da was gegen die kleine Schrift.. Ich lese lieber Gebundene Bücher, es sei dem, es bleibt mir nichts anderes übrig:)Dank dir werd ich das Buch trotzdem mal in Angriff nehmen – nach "Daisy West", "Plötzlich Fee" und "Die Stadt der verschwundenen Kinder" :)GrüßleNadine:)

  • Dunkelschein

    Huhu,also ich bin ein riesiger Zeitreise-Geschichten-Liebhaber und versuche mich selbst gerade an einer.Das Buch 'Hourglas' klingt ziemlich interessant und ich hege den Verdacht, dass es entweder irgendwann fortgesetzt wird oder schon fortgesetzt wurde…ist nur eine Vermutung;)Ich werde es mir auf jeden Fall mal zur Gemüte führen, in der Hoffnung, dass es mir nicht zu 'kitschig' geraten ist,hmmm…Lob aber in jedem Fall für deine ausführliche Kritik!!LGManuel(Dunkelschein)

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