Rezension

[Rezension] Goldmarie auf Wolke 7

Autor(in): Gabriella Engelmann
Verlag: Arena
Seitenzahl: 270
Preis:  9,99 Euro
Cover: Arena Verlag
 
Das Cover ist ein absoluter Hingucker und ich liebe es. Vom Inhalt verrät es zwar nichts, aber es passt super zu einem Märchen. Und mit den ganzen Schnörkeln und goldenen Sternchen sieht es einfach total romantisch und wunderschön aus. 
 Maries Mutter ist spurlos verschwunden als sie klein war und ihr Vater ist vor ein paar Jahren gestorben. Jetzt lebt sie bei ihrer Stiefmutter und ihrer Stiefschwester. Doch damit ist sie alles andere als glücklich. Seit ihre Stiefmutter Kathrin nämlich ihre Arbeit verloren hat, muss Marie in einer Bäckerei bei sehr geringem Lohn arbeiten, um zuhause etwas zum Lebensunterhalt beitraten zu können. 
Marie ist richtig unglücklich. In ihrem Leben gibt es nur ein Gutes und das ist ihre beste Freundin Julia. Sie und ihre Familie bauen Marie immer wieder auf und zeigen ihr die schönen Seiten des Lebens.
Doch auch Maries Schwester Lykke und ihre Stiefmutter Kathrin sind alles andere als glücklich. Kein Wunder, dass die gute Fee Nives auf diese Familie aufmerksam wird und sich ihrer annimmt.
So bekommt Marie einen tollen und gut bezahlten Job in dem Bettengeschäft „Traumzeit“, wo sie ihr Talent beim Dekorieren unter Beweis stellen kann. Dort lernt sie auch den Iren Dylan kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. 
Und auch Lykke und Kathrin scheinen plötzlich mehr Glück in ihrem Leben zu haben.
Doch alles kann Nives mit ihren magischen Fähigkeiten nicht hinbiegen. Die Menschen sind schließlich auch noch selber für ihr Leben zuständig und die Entscheidungen, die sie täglich treffen müssen sind nicht immer leicht. 
Aber da es ein Märchen ist, müsste es doch am Ende „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ heißen, oder etwa nicht?!
Marie hat es im Leben nicht einfach: Ihre Mutter ist auf einem Selbstfindungstrip und ihr Vater gestorben. Sie wohnt bei ihrer Stiefmutter und Stiefschwester, mit denen es nicht so richtig klappen will. Es gibt ständig Streit zwischen den beiden Mädchen und Marie muss neben der Schule jobben, um etwas Geld für sich und für den Lebensunterhalt zu haben. Richtig wohl fühlt sie sich eigentlich nur bei ihrer besten Freundin Julia und deren heiler Familie. Aber plötzlich scheint das Glück auf ihrer Seite zu sein und sie bekommt einen tollen neuen Job und lernt den attraktiven Dylan kennen, der sich auch für sie zu interessieren schien. Ich muss ehrlich gestehen, für eine Goldmarie war mir diese Marie nicht selbstlos genug. Eigentlich dreht sich in ihrer Welt doch alles nur um sich selbst. 
 Auch als ihr ihre Schwester Lykke von einem Verdacht erzählt, will sie davon nichts wissen. Zuerst ist sie so verliebt, dass sie an nichts anderes mehr denkt und dann so deprimiert, dass sie nur an sich selber denkt. Das fand ich etwas schade, denn in Marie steckt meiner Meinung nach mehr Potenzial.
Lykke ist zwar die Pechmarie der Geschichte, aber faul kam sie mir nur in den ersten Seiten vor. Danach hat sie auch einen Job und scheint sogar sensibler zu sein, als Marie. Sie interessiert sich nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Menschen und ihre Umgebung und das machte sie mir wirklich sympathisch.
Dylan hörte sich an, wie ein richtiger Traummann, allerdings finde ich, dass er etwas flach bleibt. Man erfährt zwar von seinen Hobbies, seinen Problemen und seiner Familie, dennoch konnte ich seine Gefühle für Marie nicht nachvollziehen, da davon leider nur selten die Sprache ist.

Der Schreibstil dieses Buches ist wirklich etwas Besonderes. Es gibt nämlich drei verschiedene Komponenten: einmal wird Maries Geschichte erzählt, dann gibt es Tagebucheinträge von Lykke und zwischendurch ist das Buch wie ein Märchen geschrieben.
Das gefiel mir sehr gut, denn ich liebe Märchen und durch die Tagebucheinträge wird das Ganze auch wieder etwas aufgelockert.
Da es mein erstes Buch von Gabriella Engelmann war, war ich zunächst doch überrascht, dass es wirklich ein Märchen ist. Ich dachte ja, im Buch gäbe es eben ein paar märchenhafte Elemente aus „Frau Holle“, also eine Goldmarie, die sehr fleißig ist und selbstlos und eine Pechmarie, die neidisch und faul ist. Dass in der Geschichte schließlich eine echte Fee auftauchen würde, hätte ich nicht gedacht, was mich erst einmal sehr überrascht hat. Doch gerade das, macht dieses Buch so besonders.
Mir persönlich hat jedoch die Spannung etwas gefehlt. In jedem Märchen müssen die Helden ja ein paar Prüfungen bestehen, bevor sie ihr Glück finden. Das ging mir in diesem Märchen alles etwas zu schnell, zu glatt und war leider oft nur angerissen, wie z.B. die Geschichte mit der Drachenlady. Da hätte es durchaus mehr Potenzial gegeben, wodurch noch etwas Spannung erzeugt hätte werden können.
Dieses Märchen spielt außerdem im Winter und man würde sich als Leser am liebsten in eine dicke Decke mit einer schönen Tasse Tee auf das Sofa kuscheln und lesen, damit man die Atmosphäre des Buches so richtig nachvollziehen kann. Jetzt im Sommer ging meiner Meinung nach das Flair des Buches leider etwas verloren.
 
 Auch, wenn mir die Spannung etwas gefehlt hat, ist es doch eine schöne Geschichte für zwischendurch. Wer Märchen liebt, dem wird dieses Buch sicherlich gefallen.
Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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