Rezension

[Rezension] Mondscheinblues

Cover 

 

 Titel: Mondscheinblues
 Autor/in: Katrin Koppold
 Seitenzahl: 392
 Preis: 11,99 € (D)

 Preis E-Book: 2,99 € (D)  
Cover / Bildrechte: Katrin Koppold

Nina steckt gerade in einem richtigen Tief: Ihre große Liebe ist mit einer anderen liiert und wird Vater, ihr eigener Vater interessiert sich nicht für sie und im Job hat gerade eine andere Kollegin eindeutig die Nase vorn.
Und jetzt soll sie ausgerechnet mit einem Fremden nach Cornwall fliegen und dort das Flitterwochenpaar geben. Das passt ihr so gar nicht in den Kram, aber wenn sie die Beförderung will, muss sie wohl oder übel in den sauren Apfel beißen.
Nur ist Tom, den sie bei einer Agentur als ihren frisch angetrauten Ehemann auserwählt hat, so ganz anders als sein Profil versprach und bringt Nina ordentlich auf die Palme.
Doch je länger die Reise dauert, desto mehr müssen sich beide eingestehen, dass ihnen dieser Kurzurlaub doch guttut und dass sich nach dem Mondscheinblues ihr Leben plötzlich ganz schön verändert hat … .
Sobald ein neues Buch von Katrin Koppold rauskommt, ist für mich klar, dass ich es sofort lesen muss, denn ihre Geschichten sind immer so richtig aus dem Leben gegriffen und doch mit einer schönen Portion „rosa Zuckerguss“, so dass sie immer etwas ganz Besonderes für mich sind. Und „Mondscheinblues“ bekam zusätzlich die Aufgabe und sollte mich aus meiner fiesesten und längsten Leseflaute befreien.
Gleich als ich anfing zu lesen, spürte ich wieder diese Leichtigkeit, die mich immer befällt, wenn ich Katrins Bücher lese. Sie hat so eine angenehme und beruhigende Art zu erzählen, dass ich mich sofort in der Geschichte wohl und geborgen fühle. 
Natürlich schloss ich auch gleich Nina, die Protagonistin in mein Herz. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie es ihr ging. Manchmal hat man einfach das Gefühl, das Leben würde für einen selber nichts Gutes bereithalten und genauso schien es Nina zu gehen. Damit hatte mich die Autorin natürlich sofort wieder für ihre Protagonistin eingenommen. Ich finde es immer wieder schön, wie es Katrin Koppold gelingt ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Jede ihrer Figuren hat mit den eigenen „Dämonen“ zu kämpfen und doch sind es Probleme, die jeder Leser irgendwie nachvollziehen kann. Wie schon gesagt: Diese Geschichten sind einfach aus dem Leben gegriffen.
Besonders schön fand ich es, dass man dieses Mal auch die männliche Sichtweise hautnah miterleben konnte, da das Buch abwechselnd aus Ninas und Toms Perspektive erzählt wird. Ich finde, der Autorin ist es super gelungen Toms Denkweisen darzustellen und ihn für die Leser „greifbar“ zu machen. Er ist weder der makellose Superman, noch der traurige Held. Er ist ein Mann, wie man ihm auf der Straße begegnen könnte, mit all seinen Fehler und Makeln, aber auch seinen liebenswerten Seiten. Hach ja, bitte einmal einen Tom zum Mitnehmen für mich 😉 
Doch noch etwas Besonderes findet man in „Mondscheinblues“: Eine Reise durch Cornwall. In der Beschreibung der Landschaft und all der Plätze, die Nina und Tom besuchen, steckt so viel Liebe, dass man genau merkt, dass Katrin hier selbst unterwegs war, um genau für ihr Buch zu recherchieren. Es wird alles so bildlich beschrieben und mit so viel Liebe zum Detail, dass die Autorin damit bei mir arges Fernweh ausgelöst hat. Einfach schön.
Neben all diesen zauberhaften Kleinigkeiten, die das Buch so einzigartig machen, darf man jedoch die Geschichte an sich nicht vergessen. Es geht um Schuldgefühle und Einsamkeit, es geht um enttäuschte Gefühle und Familie, es geht um Freundschaft und Existenzängste, es geht ums Abschied nehmen und sich selber finden. Hier zeigt Katrin Koppold mal wieder ihr Gespür für die „richtige Mischung“. In „Mondscheinblues“ findet man nämlich wieder jede Menge Humor, aber auch eine gehörige Prise Kribbeln und Schmetterlinge im Bauch, eine Portion Ernsthaftigkeit und auch Traurigkeit und ein bisschen von dieser „rosa Zuckerwatte-Welt“, die einen alles andere (zumindest für kurze Zeit) vergessen lässt.

Katrin Koppolds Bücher sind für mich immer etwas ganz Besonderes, denn sie sind einfach aus dem Leben geschrieben und treffen bei mir immer einen Nerv. Auch in „Mondscheinblues“ wird nichts beschönigt, jeder Protagonist kämpft mit seinen „inneren Dämonen“ und doch schafft die Autorin es mit ihrer einzigartigen Weise die Geschichte so zu erzählen, dass ich zumindest für kurze Zeit alles vergesse und vollkommen seelig in genau der richtigen Portion „rosa Zuckerwattewelt“ abtauche. 
„Mondscheinblues“ hat mich nicht nur aus der schlimmsten Leseflaute meines Lebens befreit, sondern ein Stück meines Herzens erobert. Ein ganz tolles und zauberhaftes Buch.
 Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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