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[How to …] Wie man Zitatbilder richtig gestaltet

Wenn man durch die sozialen Netzwerke scrollt und so einigen Autoren folgt, sieht man sie immer wieder. Besonders vor der Veröffentlichung, als Countdown zu einem Release werden sie von vielen Autoren (und Verlagen) als Werbehäppchen genutzt: Zitatbilder – einige Sätze, die neugierig aufs Buch machen sollen.

 

Doch was genau gibt es da zu beachten, wenn man selbst solche Bilder für sein Buch erstellen möchte?

 

Autorin und Coverdesignerin Kristina Licht gibt in diesem Gastbeitrag wichtige Infos und wertvolle Tipps zu diesem Thema.

 

 

Das Zitat

Als Erstes sucht man sich das Zitat aus, welches man in Szene setzen möchte. Dabei sollte es sich um ca. 2- 4 Sätze handeln, die entweder besonders fesselnd, witzig, romantisch oder dramatisch sind. Sie sollten auf jeden Fall besonders sein.

 

Du hast nur diese paar Sätze, um das Interesse von jemandem zu wecken, der gerade gelangweilt durch seinen Facebook Newsfeed scrollt und vielleicht noch nie von deinem Buch gehört hat. Die Sätze müssen neugierig machen.

 

Wie genau findet man solche Sätze im Manuskript?
Bei mir ist es so, dass ich tatsächlich manchmal schon beim Schreiben – nein sogar davor, wenn ich sie noch nicht getippt habe – weiß, dass diese Sätze ein perfektes Zitat sind, immer dann, wenn ich mich so fühle, als hätte ich gerade ein besonders poetisches Wortgerüst erschaffen oder einen geistreichen Witz kreiert, auf den ich selbst stolz bin – wenn dieser Moment eintritt (einmal alle Jubeljahre passiert sowas tatsächlich), dann sollte man sich diese Sätze schon einmal irgendwie markieren oder in ein Dokument abspeichern und sammeln. Die meisten Zitate finde ich aber während der Überarbeitungsphase, wenn ich mein Manuskript zum x-ten Mal lese und eine Stelle finde, die ich selbst als mein größter Kritiker als gelungen empfinde.

 

Worauf man grundsätzlich achten sollte:
  • In der Kürze liegt die Würze
  • Achte darauf, dass nicht zu viele unbekannte Namen in den ausgewählten Sätzen auftauchen. Zur Not ersetze die Namen einfach durch „er“ oder „sie“. (der Name deines Protagonisten darf natürlich auftauchen, aber du solltest den Leser nicht mit den Namen von Nebencharakteren ablenken. Das Zitat ist dafür da, ein schlagfertiges Wortgefecht oder deinen bildgewaltigen Schreibstil ins Rampenlicht zu rücken. Tauchen in deiner ausgewählten Stelle mehr als zwei Namen auf, ist das tendenziell ein schlechtes Zeichen für ein „passendes Zitat“.)

 

Der Hintergrund

Als Zweites benötigt man ein geeignetes Hintergrundbild. Man kann sich auf Stockseiten welche kaufen, aber für gewöhnlich findet man auch viele lizenzfreie Bilder kostenlos auf Seiten wie pixabay.com oder pexels.com. (Beim Herunterladen des Bildes stehen rechts daneben für gewöhnlich die genauen Lizenzinformationen, also, ob du das Bild nur für den privaten oder auch kommerziellen Gebrauch nutzen kannst und ob eine Namensnennung des Fotografen erforderlich ist.)

 

Bei der Auswahl des Bildes solltest du darauf achten, dass weniger auch hier mehr ist. Es sollte schlicht sein und viel Freiraum für den Text bieten (der Text soll schließlich im Vordergrund sein – nicht das Bild). Außerdem kannst du darauf achten, dass das Bild zu deinem Buch oder zum Zitat passt, z.B. von der Atmosphäre her.

 

Aber selbst auf einem weißen Hintergrundbild kann man ein Zitat super in Szene setzen.

Die Gestaltung

Und nun kommt die eigentliche Arbeit – oder das „Vergnügen“: wir setzen den Text gekonnt auf unser Bild. Dabei ist natürlich gewusst wie. Im Idealfall besitzt du ein Grafikprogramm wie Photoshop oder Gimp, es gibt mittlerweile aber sogar auch diverse kostenlose „Typo-Apps“, die extra für diesen Zweck geschaffen worden sind.

 

Der Text nimmt von der Größe ca. 90% der Fläche ein. Also: schön groß.

 

Außerdem solltest du auch hier eine schlichte Schriftart wählen und bei Belieben nur einzelne Akzente setzen, indem du einige Wörter in eine andere Schriftart setzt.

 

Für die schlichte Schriftart verwende ich gerne z.B. Avenir, Garamond, Athelas.
Für die Akzente nehme ich gern z.B. Cinzel, Stella Wilson, Zapfino.

 

Außerdem solltest du immer deinen Autorennamen und den Titel des Buches mit auf das Zitatbild schreiben, zum Einen, um dein geistiges Eigentum zu kennzeichnen, aber auch, um mögliche Interessenten genau zu deinem Buch zu führen.

 

(Titel und Autorenname sollten hierbei jedoch deutlich kleiner als das Zitat formatiert sein und unten am Rand stehen, zumindest so, dass sie dem eigentlichen Zitat nicht die Schau stehlen.)

Die Größe

Als Letztes werfen wir noch einen Blick auf die Größe der Bilddatei, damit das Ganze am Ende nicht zu verpixelt aussieht. 1200px (Breite) x 900 px (Höhe) ist so das Mindestmaß, was z.B. Facebook empfiehlt. Für Instagram reicht z.B. 1080px x 1080px. Ich gehe meist ein wenig höher. Außerdem liegt es an euren Vorlieben, ob ihr lieber rechteckige oder quadratförmige Zitatbilder wollt. Und es hängt ein wenig davon ab, ob ihr zusätzlich zu dem Zitat noch mehr auf eurem Zitatbild präsentieren wollt (dann braucht ihr natürlich ein wenig mehr Platz) – wobei wir schon beim letzten Punkt dieses Beitrags sind. Nämlich die Extras.

 

Die Extras

Durchaus üblich ist es nämlich neben dem Zitat noch sein eigenes Buch (also das Cover) zu zeigen, um möglichen Interessenten direkt zu verdeutlichen, zu welchem Roman diese genialen Sätze gehören. Wenn ihr ein schönes Cover habt, macht es marketingtechnisch durchaus Sinn, es ebenfalls neben dem Zitat unterzubringen, was jedoch ein bisschen mehr Grafikgeschick erfordert. (Falls es Fragen dazu gibt, könnt ihr sie mir gern jederzeit stellen.)

 

Außerdem könnt ihr noch durch ein paar zusätzliche Kniffe eure Zitatbilder besonders aufhübschen: ein Rahmen um den Text, mit Groß- und Kleinschreibung spielen und Farbverläufe (in eurer Schrift) mit einbauen.

 

Und nun wünsche ich allen Autoren viel Spaß beim Basteln. Selbst Grafiklaien können mit wenig Aufwand aussagekräftige Zitatbilder erstellen (haltet es schlicht – wirklich. Der größte Fehler liegt meistens darin, dass man zu viel will) – und wenn es mal etwas Ausgefalleneres sein darf, dann scheut euch nicht, einen „Profi“ zu engagieren. Ich kann in dem Fall nur für mich sprechen, aber solche kleinen Arbeiten erledige ich gern für Autoren zwischendurch – Preisanfragen bitte am besten per PN über Facebook.

 

Kristina Licht
https://www.facebook.com/KristinaLichtCoverdesign/

Gastbeitrag von Kristina Licht

Zitatbilder: © Kristina Licht

 

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