Rezension

[Rezension] Unter uns nur Wolken

 

 Titel: Unter uns nur Wolken
 Autor/in: Anna Pfeffer 
 Verlag: Aufbau Taschenbuch
 Seitenzahl: 262
 Preis TB: 9,99 € (D)
 Preis eBook: 4,99 € (D)
 Cover / Bildrechte: Aufbau Verlag

Tom hat es nicht leicht: Abends versucht er seine Bar am Laufen zu halten, während er sich tagsüber um seinen an Alzheimer erkrankten Großvater Florian kümmert. Von seinen Eltern bekommt er keine Unterstützung , deswegen möchte er eine Pflegerin einstellen. Doch Florian will nicht einsehen, dass er krank ist und vergrault erfolgreich jede Bewerberin. 

Anis Leben ist ebenfalls ein Chaos: Gerade musste sie erfahren, dass ihr Freund sie betrogen hat und damit ist sie nicht nur wieder Single, sondern auch noch obdachlos. Durch Zufall erfährt sie von dem Job als Pflegerin und versucht ihr Glück mit Florian.
Doch damit fängt das Chaos erst an …. Ein Chaos, das vielleicht aber auch ein Neuanfang ist, für Tom, Florian und Ani … . 
Da ich die „Acht Sinne“ – Reihe von Rose Snow super finde, ließ ich mich nur zu gerne dazu überreden, auch einmal ein Buch des Autorenduos aus einem anderen Genre zu versuchen. Schon der Klappentext und die Beschreibung der Autorinnen haben mich für das Buch begeistert. 
Die Geschichte ist abwechselnd aus Toms und Anis Sicht geschrieben, so dass man als Leser Einblick in die Gefühlswelt beider Protagonisten bekommt und somit gut nachvollziehen kann, wie es den beiden geht, was sie bewegt und wie sie sich fühlen. Ich fand diese beiden Perspektiven klasse und konnte mich gar nicht entscheiden, welche Sicht ich lieber gelesen habe.
Anfangs erschien mir Tom etwas schroff und unnahbar, aber trotzdem mochte ich ihn auf Anhieb. Ani hatte ich dagegen sofort in mein Herz geschlossen. Das Leben hat es bis jetzt so gar nicht gut gemeint mit ihr und ich wünschte mir endlich ein bisschen Glück für sie. Dabei gefiel es mir aber total gut, dass sie sich nicht in Selbstmitleid suhlt, sondern ihr Leben in die Hand nimmt und immer nach einem Ausweg sucht. Florian fand ich richtig klasse. Er ist ein verrückter alter Kautz, der es wirklich in sich hat. Doch trotz seiner wirklich krassen Ideen, fand ich ihn sofort sympathisch.
Mit Florian kommt auch jede Menge Humor in die Geschichte, denn was sich der alte Mann einfallen lässt, ist wirklich nicht ohne. Ich kann gut verstehen, dass da jede Pflegerin die Beine in die Hände nimmt und das Weite sucht. Er ist wirklich sehr kreativ, wenn es darum geht, andere Menschen zu schockieren. Aber zwischen all diesen Streichen kann man deutlich herauslesen, dass er sich eigentlich nur dagegen wehrt, ein Pflegefall zu werden, dass er nicht akzeptieren will, dass er auf Hilfe angewiesen ist, weil er krank ist. Ich finde, das Autorenduo Rose Snow beschreibt hier einfühlsam den inneren Zwiespalt von Florian, wie er sich fühlen muss, nachdem er die Diagnose „Alzheimer“ bekommen hat und dass es sicher nicht leicht ist, sich damit abzufinden. Und doch wird die ganze Geschichte mit so viel Humor erzählt, dass sie nicht zu bedrückend wird. Eine schöne Art an dieses ernstes Thema heranzugehen.
Doch auch die Geschichte von Ani und Tom fand ich sehr schön. Denn Florian verändert auch ihrer beider Leben, was die Autorinnen so geschickt mit den Geschehnissen verbinden, dass alles ein rundes und absolut stimmiges Bild ergibt. 
Dieses Buch ist einfach wundervoll. Ich fand die Protagonisten so besonders und liebenswert und die beiden Autorinnen haben eine schöne und einzigartige Art mit dem ernsten Thema „Alzheimer“ in dieser Geschichte umzugehen. Mit viel Humor, aber auch absolut berührend gehen sie an diese Krankheit heran und binden sie in eine rundum gelungene Gesamtgeschichte ein.
Mein Fazit: Einfach zauberhaft.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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