Frauenliteratur,  Rezension

Herz in Acryl

    *Werbung / Rezensionsexemplar   Inhalt Anne ist Malerin, aber nach der Pleite mit der eigenen Galerie, will es nicht mehr so richtig laufen. Damit sie trotzdem etwas zu tun hat, schlägt ihr Mann ihr vor, dem 17-jährigen Leo mit einer Maltherapie wieder zu bessere Beweglichkeit seiner Hand zu verhelfen. Leo will aber eigentlich nur Tennis spielen und hat keine Lust zu malen. Was als Zweckgemeinschaft beginnt, wird schnell zum Anker für beide und hinterlässt seine Spuren … . Bald muss sich Anne fragen, was sie wirklich will: ein scheinbar heiles Familienleben oder genug Freiheit, um ihre Kreativität auszuleben?…
Ein wertvolles Buch.

Zusammenfassung

5 / 5 Sternen

5

Ein wertvolles Buch.

 

 

*Werbung / Rezensionsexemplar

 

Inhalt
Anne ist Malerin, aber nach der Pleite mit der eigenen Galerie, will es nicht mehr so richtig laufen.
Damit sie trotzdem etwas zu tun hat, schlägt ihr Mann ihr vor, dem 17-jährigen Leo mit einer Maltherapie wieder zu bessere Beweglichkeit seiner Hand zu verhelfen. Leo will aber eigentlich nur Tennis spielen und hat keine Lust zu malen.
Was als Zweckgemeinschaft beginnt, wird schnell zum Anker für beide und hinterlässt seine Spuren … .
Bald muss sich Anne fragen, was sie wirklich will: ein scheinbar heiles Familienleben oder genug Freiheit, um ihre Kreativität auszuleben?

 

Meine Meinung
Zu Beginn der Geschichte wird Anne bereits gebeten, Leo eine Maltherapie zu geben. Wir steigen also ohne Vorkenntnisse in die Geschichte ein. Das ist aber gar kein Problem, da wir im Laufe der Story mit Informationen versorgt werden. Wir erfahren von Annes Start als Künstlerin und wie sie sich mit einer Galerie selbstständig machen wollte, wie ihr Mann einen neuen Job bekommen und sie umgezogen sind und auch davon, dass Anne sich eigentlich ein Kind wünscht, ihr Mann jedoch noch nicht. Ich konnte die Protagonistin gut verstehen. Sie hat das Gefühl, als wäre sie im Stillstand gefangen und würde weder vorwärts noch rückwärts kommen. Weder in ihrer Ehe, noch in ihrem Beruf hat Anne irgendeinen Ausblick, wie es in Zukunft weitergehen soll. So etwas kann einen ziemlich zermürben, was Melanie Amélie Opalka sehr gut dargestellt hat.
Als Leo in Annes Leben tritt und sie versucht ihm die Liebe zur Kunst zu vermitteln, hat das auch Auswirkungen auf ihr eigenes Leben. Sie erinnert sich daran zurück, was das Malen für sie bedeutet. Dabei spürt man die Liebe zum Zeichnen auf jeder Seite des Buches. Ich selber habe dafür so gar kein Talent, bekam beim Lesen der Geschichte aber tatsächlich auch Lust zu malen. Tatsächlich hätte ich aber sehr gerne einfach Annes Bilder gesehen. Sie ist mit so viel Liebe, Leidenschaft und Gefühl dabei, das war unglaublich schön zu lesen.
Aber dieses Buch hat auch ganz andere Seiten und zwar schildert es auch toxische Beziehungen und wie schwer es oft ist, einen Weg da heraus zu finden. Dabei fand ich es sehr wichtig, dass die Autorin diese Beziehungsform nicht verherrlicht oder schön geredet hat. Im Gegenteil, sie zeigt klar auf, was es für jemanden bedeutet, wenn er in solch einer Beziehung steckt und wie hoch der Leidensdruck oft ist und die Betroffenen doch keinen Weg rausfinden. Viele bleiben deshalb ihr Leben lang in solch einer Beziehung und legen sich eine Strategie zu, damit umzugehen. Andere schaffen es, sich zu lösen und sich etwas Neues aufzubauen und merken dann erst, wie befreit sie sind. Es gefällt mir, dass Melanie Amélie Opalka so sensibel mit diesem Thema umgeht und das völlig wertfrei. Sie zeigt nicht mit dem Finger auf einen Charakter und verurteilt das Verhalten, sondern vermittelt ganz klar, dass jeder selbst seinen Weg finden und gehen muss.
Tatsächlich muss ich zugeben, dass ich etwas Angst davor hatte, wie sich die Beziehung zwischen Anne und Leo entwickeln würde. Für mich ist der Altersunterschied einfach zu groß zwischen den beiden und vor allem, da Leo noch nicht einmal volljährig und damit noch ein Jugendlicher ist. Das hat für mich persönlich einfach nicht gepasst, aber trotzdem konnte ich die Gefühle der beiden verstehen. Deshalb fand ich es sehr gut, wie die Autorin damit umgegangen ist. Für mich war das die perfekte Lösung, damit ich das Buch auch genießen konnte.
Während der Geschichte entwickelt sich Anne so unglaublich weiter. Sie findet ihren Weg und blüht geradezu auf. Sie schüttelt ihre Starre ab und sieht endlich wieder Licht am Ende des Tunnels und wie es für sie weitergehen kann. Das hat mich wirklich tief berührt. Sie ist so eine starke Frau, was sie aber anscheinend vergessen zu haben scheint. Deshalb hat es mich unglaublich gefreut, dass sie zu ihrer Stärke und ihrer Leidenschaft zurückfindet.

 

Fazit
Dieses Buch ist ein kleiner Schatz. Sehr einfühlsam zeigt Melanie Amélie Opalka wie sich toxische Beziehungen auf Einzelne auswirken, wie man sich oftmals selbst verliert und dann doch wieder findet. Mich hat das Buch wirklich berührt und Mut gemacht für mich und meine Bedürfnisse einzustehen.

Foto: Monika Schulze

Coverrechte: Melanie Amélie Opalka

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