Rauer Glanz – Die gebrochenen Herrschaften
Zusammenfassung
5 / 5 Sternen
5
Eine Reihe, die so anders ist und sich deshalb nicht nur in meinem Kopf, sondern auch in meinem Herzen festgesetzt hat. Das ist wirklich ganz große Liebe bei mir.
*Werbung / Rezensionsexemplar
Inhalt
Nach dem Krieg bekommt Ronland einen neuen König, während der abgesetzte Moran nicht weiß, wie es für ihn weitergehen soll.
Auch Phoebe, Albert und Ris verlassen erst einmal Ronland. Doch Ris kennt nichts anderes und verspürt bald schon Heimweh. Albert wünscht sich nichts mehr, als ein ruhiges Leben mit einer eigenen Familie. Seine Gefühle zu Phoebe bringen ihn diesem Traum ein Stückchen näher. Aber Phoebe hat ein normales Familienleben nie kennengelernt und war die meiste Zeit nur Spionin. Ein neuer Auftrag gibt ihr wieder etwas zu tun.
Gerard Ser Beetz ist dem Tode näher, als dem Leben, doch Konsulin Valera Varlow stellt ihm ihren eigenen Leibarzt zur Seite. Doch auch in Matrienna scheint der Frieden auf brüchigen Beinen zu stehen und die Konsulin muss zeigen, was wirklich in ihr steckt.
Dabei kreuzen sich die Leben der sechs Personen und nur gemeinsam können sie entscheiden, wie es für ihre Länder weitergehen soll … .
Meine Meinung
Der erste Band von „Rauer Glanz“ war ein echtes Highlight für mich. Nie hatte ich ein Buch, das so durch seine Figuren lebt. Sie allein schreiben hier die Geschichte und doch, geht das nicht zu Lasten der Handlung, was mich wirklich begeistert hat. Umso gespannter war ich natürlich, wie es mit den verschiedenen Protagonisten weitergehen würde. Tatsächlich hatte ich keine Ahnung, wohin die Geschichte führen wird.
Die Ereignisse gehen wirklich nahtlos weiter und schließen direkt an den Vorgänger an. Bei mir war auch noch alles sehr präsent und ich freute mich unglaublich, dass ich die Charaktere weiter begleiten durfte. Und eigentlich dachte ich, dass ich im ersten Teil die verschiedenen Personen schon sehr gut kennengelernt habe, aber hier hat mich Vinachia Burke wieder einmal überrascht. Wir steigen nämlich noch tiefer in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten ein und erfahren auch mehr über ihre Vergangenheit. Das macht sie noch einmal greifbarer, sie werden „runder“ und man fühlt sich noch einmal verbundener mit ihnen. Dabei konfrontiert die Autorin ihre Leser auch mit psychischen Krankheiten, die ich in einem Fantasybuch so gar nicht erwartet habe, die sie aber geschickt in ihre Geschichte einflicht, so dass sie nicht aufgedrängt wirken, sondern sich perfekt in die Geschehnisse einfügen. Mich hat Vinachia Burke damit sehr beeindruckt, denn wieso sollten solche ernsten Themen nicht auch Platz in einer Fantasygeschichte finden? Es ist so wichtig, diese nicht totzuschweigen, sondern darüber zu reden und wo und wie würde das besser gelingen, als in einer fiktiven Geschichte. So hat der Leser*in genug Abstand, kann sich aber gleichzeitig seine eigenen Gedanken dazu machen. Mich hat das jedenfalls sehr bewegt und ich bin unglaublich gespannt, wie Vinachia Burke weiter damit umgehen wir.
Doch wir erfahren nicht nur mehr über die Protagonisten, sondern erleben auch mit, wie sie sich weiterentwickeln. Niemand ist mehr der selbe nach all den Ereignissen und ich musste tatsächlich meine Meinung über den ein oder anderen, die ich mir nach dem ersten Teil gebildet hatte, noch einmal überdenken. Dabei fand ich es auch sehr schön, dass uns Vinachia Burke noch einmal neue Charaktere an die Seite stellt oder dass andere Figuren noch einmal mehr Gewicht und eine andere Rolle bekommen. Es ist so spannend zu sehen, wie sich die Schicksale miteinander verweben oder auch wieder trennen. Doch nicht nur mit der Vergangenheit der Protagonisten hat mich die Autorin überrascht, sie lässt auch so einige Bomben platzen, die die Geschehnisse noch einmal in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Denn obwohl wir uns auch in diesem zweiten Band wieder sehr mit den verschiedenen Figuren und ihren Beziehungen untereinander beschäftigen, geht auch die Handlung weiter voran. Anfangs hatte ich zwar etwas das Gefühl, dass hier nicht so viel passieren würde, aber im Hintergrund werden doch fleißig die Fäden gezogen, dessen Ausmaß man jedoch erst am Ende wirklich begreift. Es zeigt, dass sich der dritte Band noch einmal in eine andere Richtung bewegen wird, dass die Karten noch einmal ganz neu gemischt sind, sowohl für Ronland, als auch für Matrienna und ich bin jetzt schon sehr gespannt, welche Auswirkungen das wieder auf die verschiedenen Figuren haben wird.
Fazit
Vinachia Burke hat mich auch mit diesem Band wieder schwer beeindruckt. Wir lernen die verschiedenen Figuren noch einmal besser kennen, tauchen tiefer in deren Leben, Gefühls- und Gedankenwelt ein und erleben mit, wie sie sich weiterentwickeln und sich auch die Beziehungen untereinander verändern. Obwohl auch hier das Augenmerk ganz klar wieder auf den Charakteren liegt, wird auch die Handlung weiter vorangetrieben und es bleibt weiter spannend, wie es mit Ronland und Matrienna weitergeht.
Eine Reihe, die so anders ist und sich deshalb nicht nur in meinem Kopf, sondern auch in meinem Herzen festgesetzt hat.
Foto: ©Monika Schulze
Coverrechte: Vinachia Burke