Rezension

[Rezension] Mondsilberlicht

Autor(in): Marah Woolf
Seitenzahl:  297
Preis:  9,50 Euro
Cover / Bildrechte: Marah Woolf
 

 Das Buch beginnt damit, dass Emma erfährt, dass ihre Mutter bei einem Unfall ums Leben gekommen ist und sie deshalb zu ihrem Onkel Ethan und ihrer Tante Bree muss. Dort freundet sie sich auch sofort mit ihrer Cousine Amelie und ihrem Cousin Peter an und lernt bei einer Walrettungsaktion Calum kennen und ist sofort total fasziniert von ihm.
Mit dem ist es jedoch nicht einfach: Zu Beginn zeigt er ihr die kalte Schulter, ist sogar richtig unfreundlich zu ihr. Doch dann scheint er sich plötzlich auch zu ihr hingezogen zu fühlen. Aber damit beginnen ihre Probleme erst, denn Calum ist nicht das, wofür Emma ihn hält und eine Beziehung zwischen ihnen beiden scheint nicht nur unmöglich, sondern sogar gefährlich für sie zu sein.
Doch die beiden vergessen die Welt um sich herum, sobald sie zusammen sind und so passiert, was nie hätte geschehen dürfen und auf einmal ist nichts mehr, wie es war … .
 
Emma ist ein Mädchen, das es nicht leicht hat. Ihren Vater kennt sie nicht und dann verliert sie auch noch ihre Mutter und muss plötzlich zu ihren Verwandten nach Schottland. Doch dort scheint sie ihren Kummer schnell vergessen zu haben, als sie Calum kennenlernt. Auf einmal gibt es nur noch diesen gutaussehenden Jungen für sie und sie denkt nur noch an ihn. Alles andere scheint plötzlich ohne Bedeutung zu sein und das fand ich sehr schade. Ich hätte mir gewünscht, dass Emma noch länger darunter leidet ihre Mutter verloren zu haben und es wäre sicher auch glaubhafter gewesen, wenn sie etwas mehr Zeit gebraucht hätte, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. 
Calum war für mich völlig undurchsichtig und inkonsequent. Zu Beginn ignoriert er Emma total, ist manchmal sogar richtig fies zu ihr, dann wiederrum interessiert er sich plötzlich für sie, gesteht ihr seine Liebe, nur um sie dann wieder wegzustoßen und ihr zu erklären, dass sie nie zusammen sein können. Er ändert von einem Moment zum anderen plötzlich seine Meinung und für mich war es wirklich schwer, ihn sympathisch zu finden. Erst als sein Geheimnis gelüftet wird, zeigt er, dass mehr in ihm steckt, als ein gutaussehender junger Mann, der über beide Ohren verliebt ist. Ich hoffe, dass im 2. Teil dieses Heldenpotenzial noch mehr ausgeschöpft wird.
Richtig toll fand ich Emmas Cousine Amelie. Sie geht ihren Weg, lehnt sich gegen ihre Eltern auf, wenn es sein muss, trifft sich mit Jungs und führt ein ganz normales Teenager-Leben. Obwohl sie ebenfalls verliebt zu sein scheint, hinterfragt sie doch diese Gefühle und geht nicht so völlig blauäugig durchs Leben, wie Emma das macht.
Super ist auch Sophie, die etwas schrullig ist und einen Buchladen besitzt. Sie liebt Bücher und es ist richtig schön zu lesen, wie sie ihre Buchhandlung eingerichtet hat und welche Bücher sie für Emma auswählt. Durch diese Beschreibung kommt die Liebe zu Büchern richtig rüber und das hat mir auch total gut gefallen.
 
Zu Beginn ging mir alles, ehrlich gesagt, etwas zu schnell. Emmas Mutter stirbt, sie wird zu ihren Verwandten nach Schottland geschickt und lernt dort Calum kennen. Es blieb kaum genug Zeit, um mit Emma mitzufühlen, so schnell passieren die Ereignisse. Doch danach wird es ruhiger und es gibt ein ständiges Hin und Her zwischen Emma und Calum. Bis dahin könnte man als Leser (vorausgesetzt man kennt den Klappentext nicht) denken, es würde sich um eine normale Highschool-Story handeln. 
Aber dann nimmt das Buch an Fahrt auf, als Emma endlich erfährt, wer Calum wirklich ist und dieses Wissen das Mädchen in Gefahr bringt. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und das Beste: Die Idee dahinter ist einmal richtig originell und ich liebe sie einfach. 
Sehr schön ist außerdem, dass diese Idee nicht einfach so für sich steht, sondern in Geschichten und auch Legenden rund um Schottland eingebunden wurde. Die Autorin Marah Woolf, hat sich richtig viel Mühe gegeben ein tolles Gesamtkonzept und eine neue, fantastische Welt, in unsere normale Welt einzubauen und das ist ihr meiner Meinung nach richtig gut gelungen. 
Bezaubernd sind die Beschreibungen von Schottland und der Isle of Skye. Schottland fasziniert mich ja immer schon mit seiner Landschaft und seinen Legenden und durch diese Geschichte wurde mein Wunsch bestärkt mir alles einmal live anzusehen. Und auch für einige Legenden aus diesem Land hat die Autorin eine ganz eigene Interpretation gefunden, die mich oftmals richtig schmunzeln lies. So dass diesem Buch auch eine Prise Humor nicht fehlt.
Richtig gemein ist das Ende, da es ein richtig fieser Cliffhanger ist. Aber zum Glück gibt es ja Teil 2 schon zu kaufen, so dass ich ganz schnell weiterlesen kann und so erfahre, wie es mit Emma und Calum weitergeht. 
 
Wer einmal genug hat von Vampiren und Werwölfen, der sollte dieses Buch lesen, denn hier entdeckt man einmal ein ganz anderes fantastisches und magisches Wesen und lernt die zauberhafte Welt kennen, die Marah Woolf erschaffen hat. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.
 
Vielen Dank an Marah Woolf, die mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt und sogar signiert hat. 

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