Autoreninterview

Silvia Konnerth

Hallo Silvia, vielen Dank, dass Du Dir heute Zeit für mich nimmst. Kannst Du Dich bitte kurz vorstellen, damit meine Leser wissen, wer mir hier Rede und Antwort steht?
Hallo Moni, danke dir, dass du dir Zeit nimmst. Ich stelle diese Silvia Konnerth also kurz vor: Silvia Konnerth ist ein bücherliebender, nähbegeisterter, zuverlässiger und fröhlicher Familienmensch. Ich lebe in der wunderschönen Nordheide, wo ich mich am liebsten in meinem Büro, bei Freunden, in unserer Küche oder im Garten aufhalte. Ich singe gern, obwohl ich es nicht kann, spiele Klavier – das klappt recht gut. Zeit mit meiner Familie ist mir sehr, sehr wichtig, aber manchmal genieße ich es auch, allein zu sein. Langeweile ist für mich ein Fremdwort.

 

Das klingt, als wärst Du ein sehr lebhafter und aktiver Mensch … .
Wie passt da das Schreiben noch hinein?
Mein Arbeitstag ist strukturiert und ich bin zielstrebig. So mache ich es passend.

 

Das heißt, Du schreibst in jeder freien Minute?
Meine Kernarbeitszeiten sind von 5:00 – 5:45 Uhr und von 7.00 / 7:30 – ca. 13.00 Uhr. Mit Arbeit meine ich das Schreiben. Nachmittags bin ich Mama, aber wenn es passt, kann ich zwischendurch auch schreiben.

 

Du stellst Dir den Wecker extra so früh, um zum Schreiben aufzustehen?
Ich habe gemerkt, dass ich produktiv bin, wenn es ruhig ist. Aber abends bin ich meist zu müde. Bis vor zwei Jahren habe ich auch bis nachts geschrieben, aber das schaffe ich nicht mehr. Ich frage mich lieber nicht, warum.
Also ja. So mache ich das. Und um richtig wach zu sein, wenn meine Tochter aufsteht.

 

Wow, Respekt! Ich weiß nicht, ob ich das könnte, obwohl ich tatsächlich auch morgens produktiver bin. Aber als Autor braucht man wohl auch eine gute Portion Disziplin. Was sagst Du sind noch nützliche Fähigkeiten?
Zielstrebigkeit, aber das habe ich ja schon gesagt. Fokussiert sein. Bestrebt, zu lernen. Durchhaltevermögen (und davon nicht zu knapp), Kritikfähigkeit. Fantasie. Und auf jeden Fall Disziplin, wie du schon sagst.
Na ja, und man sollte auf die innere Stimme hören. Ich zumindest kann mich darauf immer 100%ig verlassen.
Höre bloß nicht immer drauf, was dann ein Fehler ist.

Denkst Du, diese Fähigkeiten muss man schon besitzen, wenn man schreiben (und veröffentlichen) möchte oder kann man diese erlernen?
Zumindest muss man ja ein Ziel vor Augen haben. Und erstmal bis zum Ende durchhalten. Also ja, ich finde das ist so. Sicher, man entwickelt sich stetig, aber das Grundgerüst sollte meiner Meinung nach in Ansätzen vorhanden sein.
Zumindest sollte man offen sein, um professionell schreiben zu können.

 

Was war in deinen Augen das Bedeutendste, das Du vom ersten Buch bis jetzt gelernt hast?
Die erste Lektion war, dass ein Buch lange nicht fertig ist, auch wenn Ende darunter steht.
Das Wichtigste für mich war, immer wieder zu schauen, wohin ich will und dann alles dafür zu tun, um ans Ziel zu kommen. Ich war zwar immer schon so, dass ich wusste, was ich will, aber es fehlte manchmal an Mut, den Weg dann auch zu gehen. Daran lerne ich heute noch, aber ich denke, das geht vielen so. Mit dem Unterschied: Heute schaffe ich den ersten Schritt schneller als früher.

 

Hat das auch damit zu tun, dass Du Dein erstes Buch selbst rausgebracht hast, das letzte aber im Verlag?
Nein, damit hat es nichts zu tun. Bis ich zum Verlag gekommen bin, musste ich ja schon diverse Schritte gehen, um dahin zu kommen. Aber klar, das gibt dann auch noch mal einen zusätzlichen Kick.

Was ist Deiner Meinung nach der größte Unterschied zwischen Selfpublishing und Verlagsveröffentlichung?
Ich habe ein tolles Team im Rücken, Profis, die wissen, was sie tun, sodass ich mich nicht mehr um alles kümmern muss, aber alles geht langsamer.
Zumindest bei mir. Die Wege sind länger und zeitintensiver.

 

Dafür darf man weniger selbst entscheiden, oder wie war das bei Dir?
Zumindest hatte ich das Gefühl, dass ich hier und da Mitspracherecht habe. Aber es ist ja so, dass ich mich da auch auf die Profis verlasse. Ich hinterfrage selbstverständlich auch, und mit allem bin ich dann auch nicht einverstanden. Aber meistens lief das wirklich Hand in Hand und ich war froh, dass ich einige Entscheidungen eben nicht treffen musste.

 

Das hört sich tatsächlich sehr positiv an, wie schön. Möchtest Du denn weiterhin in einem Verlag veröffentlichen oder könntest Du Dir auch vorstellen, wieder selbst etwas herauszubringen?
Eindeutig Verlag.

 

Wow, das kam schnell und sehr überzeugt.
Ich schreibe fürs Selfpublishing einfach zu langsam. Und ich sehe mich da auch momentan nicht.
Aber man weiß ja nie. Der Verlag muss die Idee ja auch wollen.

Ok, schreibst Du denn dann gerade schon an einem neuen Verlagsprojekt?
Ein Manuskript ist derzeit im Lektorat, das ist also fertig geschrieben. Und das nächste habe ich begonnen, dazu ist aber noch nichts entschieden.
Im Sommer 2020 kommt also das nächste Buch.

 

Kannst Du uns denn schon ein bisschen verraten, um was es in Deinen neuen Büchern geht oder ist das noch streng geheim?
Es geht um eine Schriftstellerin, die in eine Schreibkrise gerät. Leider habe ich später am eigenen Leib erfahren, wie sich das anfühlt – es wird also sehr authentisch. Der Roman spielt übrigens wieder in der Heide, ist jedoch keine Fortsetzung.

 

Oh, das klingt ja schon einmal sehr spannend. Aber Du hast ja auch noch ganz viele andere Bücher, über die wir dringend noch ein bisschen quatschen sollten 😉
Ich weiß, dass Autoren es ja ganz schrecklich finden, wenn man fragt, welches ihr eigenes Lieblingsbuch ist und da ich selber nie ein Lieblingsbuch benennen könnte, werde ich das jetzt auch nicht tun. Was mich aber interessieren würde: An welchem Buch hast Du am längsten geschrieben? Bei welchem hast Du am meisten gezweifelt oder bist Du am meisten verzweifelt? Und musst Du beim Schreiben von witzigen Szenen selbst lachen?
Das “schlimmste” Buch war das aktuelle, also der Heideroman, der nächstes Jahr kommt. Der hat mir wirklich alles abverlangt. Daran habe ich auch über ein Jahr gearbeitet, bis er ins Lektorat kam.
Nein, ich muss nicht lachen. Ich weine auch nicht.
Ich versuche immer, objektiv zu bleiben.
Klar, manchmal grinse ich oder denke “oh, die Arme”, aber mehr nicht.

 

Du bleibst aber Deinem Genre weiterhin treu, oder?
Klar.

 

Könntest Du Dir denn auch vorstellen z.B. ein Fantasybuch oder einen Thriller zu schreiben?
Thriller: Niemals. Ich glaube, das ist wie mit Mathe, dafür ist mein Hirn nicht ausgelegt. Fantasy … möglich ist alles.
Aber erstmal nicht.

 

Dann können wir uns quasi weiterhin auf wundervolle Liebesgeschichten von Dir freuen.
So ist es. Danke für das Kompliment.

 

Schön. Gibt es denn etwas, das Du am Ende des Interviews unbedingt noch loswerden möchtest?
Ich möchte mich erstmal bei dir bedanken – du bist so fleißig als Bloggerin. Und ich freue mich schon, dich bald wiederzusehen. Außerdem möchte ich meinen Leserinnen danken – den besten, wohlgemerkt -, dafür, dass sie mich begleiten und unterstützen. Und ganz oft so liebe Worte für mich übrig haben. Das gibt Schwung, um weiter zu machen.

 

Wie schön. Genau so sollte es doch sein. Vielen Dank für Deine Zeit und die lieben Worte.
Danke für deine Zeit und die guten Fragen.

 

Mehr Informationen über Silvia Konnerth und ihre Bücher findet ihr hier:
https://www.silviakonnerth.de/
https://www.facebook.com/silviakonnerthautorin/

Autorenfoto: Julia Sypke – Der verzauberte Blick

Bild: pixabay

Coverrechte Heidenblütenküsse: blanvalet Verlag

restliche Coverrechte: Silvia Konnerth

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