Gastartikel: Wer braucht schon Buchmarketing? – Die beste Geheimwaffe für alle Autoren, die keine Zeit dafür haben
Heute möchte ich euch mal wieder einen Beitrag zum Thema “Buchmarketing” liefern. Dieses Mal hat sich Stefanie Penz bereiterklärt, uns ein bisschen etwas über SEO und Suchmaschinenoptimierung zu erzählen … .
Als Inhaberin von texthungrig – Autorenerfolg & Buchmarketing unterstützt Stefanie Penz Autoren und Selbstständige während der Entstehung und bei der online Vermarktung ihrer Bücher. Sie pusht ihre Kunden mit positivem Mindest zum Buch-Erfolg und bietet einmal im Monat eine kostenlose online Buchschreib-Challenge an. In ihrer Facebook-Gruppe geht es um online Buchmarketing und darum, wie man sich mit dem „Autoren-Mindset“ eine Autorenkarriere aufbaut. Als digitale Nomadin hat sie ihren Lebensmittelpunkt in Mexiko Stadt und berät ihre Kunden über Skype und Zoom.
Wer braucht schon Buchmarketing? – Die beste Geheimwaffe für alle Autoren, die keine Zeit dafür haben
Viele Autoren haben beim Schreiben richtig Feuer: Da tippt sich ein Roman schon mal in zwei bis drei Monaten. Ein Lektor überprüft das Buch, ein Designer erstellt das Cover und der Autor schreibt den Klappentext. Alles ist perfekt. – Der Autor veröffentlicht das Buch.
Und dann?
Ab dem Zeitpunkt, an dem das Buch draußen ist, ruht die Arbeit.
Buchmarketing? – „Damit kannst du mich jagen.“
So wie eine befreundete Autorin scheinen andere Buchautoren das Thema Buchmarketing wie der Teufel das Weihwasser zu meiden.
Liegt das am zeitlichen Aufwand? Sind es die Tools? Widmen sich Buchautoren lieber dem Schreiben, weil sie introvertierter als andere Menschen sind?
Oder ist es „nur“ Neuland?
Was auch immer der Grund sein mag: Die guten Neuigkeiten sind, dass man als Autor kein Buchmarketing machen muss.
Diese Aussage mag auf den ersten Blick überraschen; gerade, weil ich selbst Beratungen zu online Buchmarketing anbiete.
Auf den zweiten Blick steckt weitaus mehr dahinter, als man denkt.
Was passiert nach der Veröffentlichung des Buchs?
Der Autor macht sich idealerweise in der Entstehungsphase seines Buchs Gedanken darüber, was nach der Veröffentlichung mit dem Buch passiert. Das Ziel ist, das Buch langfristig an die gewünschte Zielgruppe zu verkaufen.
Online Buchmarketing ist hier ein ideales Mittel zum Erfolg. Denn im Internet stehen den Autoren interessante Marketing-Möglichkeiten zur Verfügung.
Doch online Buchmarketing bedeutet dreifache Arbeit: Der Autor bewirbt das Buch auf einer Buchverkaufs-Plattform, auf seiner eigenen Webseite und auf einem (oder sogar mehreren) Social Media Kanälen.
Dabei überlegt er sich eine Strategie. Die Strategie sollte darauf abzielen, dass der Autor die Besucher der einzelnen Seiten auf seine eigene Webseite zurückführt. Denn hier hat er die Möglichkeit, seine eigenen Inhalte zu veröffentlichen. Buchverkaufs-Plattformen und Social Media Kanäle lassen sich nicht kontrollieren: Sie haben ihre eigenen Regeln und als Autor muss man sie beachten.
Wer zusätzlich zum online Marketing noch auf direkte Maßnahmen wie Lesetouren, Kooperationen mit Buchhandlungen und Bloggern und ähnliches setzt, gerät schnell an den Rand der zeitlichen und persönlichen Grenzen.
Was ist die Alternative zu Buchmarketing?
Wer kein Buchmarketing machen will oder keine Zeit dafür hat, muss es nicht machen. Denn nach der Veröffentlichung des Buchs lassen sich online viele Dinge automatisieren.
Nehmen wir als Beispiel einen Autor, der ein Buch über das Thema „Online Dating“ auf Amazon, seiner eigenen Webseite sowie auf Instagram und Pinterest vermarkten möchte.
Die Leser stellen auf diesen Plattformen fast 7 Tage die Woche und 24 Stunden pro Tag Suchanfragen: Sie suchen nach bestimmten Büchern, um Inspiration zu bekommen oder um sich die Zeit zu vertreiben (Romane) bzw. um eine Herausforderung zu lösen (Sachbücher). Die Dienste speichern die Suchanfragen der Leser und mit der Zeit werden sie zu relevanten Keywörtern: Das sind Suchanfragen, die die Leser so oft eingeben, dass sie die Dienste als Keywörter interpretieren.
Bei Google sieht das so aus:
Die Suchbox zeigt bestimmte Wortkombinationen automatisch an. Dahinter stehen viele Suchanfragen der Leser, die Google im Lauf der Zeit gesammelt hat.
Mit kostenlosen Tools lässt sich feststellen, wie oft die User diese Suchanfragen eingeben. Gibt es keine Ziffer hinter dem Suchbegriff, ist er zu wenig relevant: Zu wenig User suchen danach.
Ein Buchautor, der zum Thema „Online Dating“ einen Ratgeber veröffentlichen will, hat gute Chance auf Erfolg: Pro Monat suchen etwa 390 User auf Google nach Online Dating Tipps.
Bei den Suchanfragen ist zu beachten, dass Google, Amazon, Pinterest und Youtube vier unterschiedliche Suchmaschinen sind. Auf jeder dieser Seiten geben die Leser in den Suchboxen bestimmte Suchbegriffe ein: beispielsweise „Online Dating Ratgeber“. Bei Social Media Seiten wie Facebook, Instagram oder Twitter suchen sie ebenfalls nach Wortkombinationen. Diese Stichwörter nennt man auf sozialen Netzwerken „Hashtags“.
Die Suchbegriffe und das Suchvolumen können daher auf jeder Seite anders aussehen. Hier ein Beispiel zu Amazon. In der Produktkategorie der Bücher sieht man, wie hoch das Interesse der Leser für den Begriff „Online Dating“ ist.
Beschäftigt man sich als Autor auf jeder Plattform mit diesen Suchanfragen oder Hashtags, stellt man schnell die häufigsten Suchbegriffe fest. Aus diesen erstellt man eine Liste und speichert sie in einem Excel-File ab, um den Überblick zu behalten. Am besten sucht man 10 bis 15 relevante Keywords und Hashtags.
Hier ein Beispiel:
Amazon | |||
Keywort | Keywort | Hashtag | Hashtag |
Online Dating Tipps | Online Dating | Online Dating Tips | Online Dating Deutsch |
Online Dating Erfahrungen | Online Dating Ratgeber | Dating Online | Online Dating Tipps |
Die Suche nach den Keywörtern lässt sich händisch durchführen. Das dauert etwas Zeit, führt aber zu einem Grundverständnis über Keywörter.
Wer Zeit sparen möchte, kann auf kostenlose Tools wie KWfinder (für Google) oder Keywordtool (Google, Amazon, Instagram, Twitter, Youtube) setzen: Diese liefern die am häufigst gesuchten Keywörter automatisch.
Mit diesen Keywörtern optimiert man nun die Seiten, auf denen man seine Bücher anbietet. Das bedeutet, dass man die Keywörter in den Text einbaut (Buchbeschreibung auf der eigenen Webseite und auf Amazon) und die Hashtags in den Beiträgen verwendet (Instagram und Pinterest).
Was ist die Herausforderung?
Die Herausforderung ist zum einen, dass sich Autoren mit technischen Themen weniger beschäftigen als mit Buchmarketing. Zum anderen, dass sich die Suchanfragen der Leser regelmäßig ändern.
Doch mit dieser Methode lässt sich der Verkauf der Bücher automatisieren: Der Leser sucht nach „Online Dating Ratgeber“ und Google, Amazon und die Social Media Kanäle spucken ihm die Bücher aus, die dieses Keywort oder diesen Hashtag beinhalten. Das bedeutet, dass der Leser die Bücher automatisch findet, ohne dass der Autor auch nur einen Finger für Buchmarketing rühren muss.
Überarbeitet und passt man die Keywörter und Hashtags einmal pro Monat an, ist der Arbeitsaufwand geringer als mit Buchmarketing und täglichem bis wöchentlichen Posten und Blog-Schreiben.
Tut man sich das als Autor an?
Die Frage sollte besser lauten: Soll man sich das als Autor antun? – Ja, man sollte das unbedingt machen! Es ist nicht schwierig, Suchmaschinenoptimierung und Hashtag-Optimierung zu erlernen.
Darüber hinaus gibt es kostenlose Tools, die die Suche nach geeigneten Wortkombinationen erleichtern. Es ist eine Frage von fünf bis zehn Stunden, sich mit dem Thema zu beschäftigen und erste Schritte zu machen.
Diese Methode funktioniert vor allem bei Sachbüchern und Büchern mit Nischen sehr gut (Vampir-Romane, Online-Dating Bücher für homosexuelle Menschen,…). Sie greift aber auch dann, wenn der Autor in einem übersättigten Thema arbeitet.
Denn nur wenige Buchautoren optimieren ihre Seiten.
Mit Keywort-Optimierung erreicht man auf lange Sicht, dass Leser das Buch finden. Es bedeutet jedoch nicht, dass sich das Buch automatisch wie ein Bestseller verkauft. Hinter jedem Bestseller steht harte Marketing-Arbeit. Keywort-Optimierung alleine greift nicht.
Was ist die optimale Situation?
Die optimale Situation ist, etwas zu tun. Ein Autor sollte sein Buch nach der Veröffentlichung auf keinen Fall „sich selbst verkaufen lassen“.
Wer ein Buch geschrieben hat, hat einiges geleistet: Ein Buch zu schreiben bedeutet Arbeit mit dem Text und an sich selbst. Man geht dabei oft an seine persönlichen Grenzen, kämpft mit Schreibblockaden und nimmt die x-te Überarbeitung vor. Als Autor kann man deswegen verdammt stolz auf sich sein, sobald das eigene Buch veröffentlicht ist!
Um Leser für das Buch zu erreichen, sollte sich jeder Autor deshalb hinter den Erfolg seines Buchs klemmen. Tut er es, stellt er sicher fest, dass es viel Spaß macht: Jede Marketing-Maßnahme bringt entweder mehr Leser, mehr Reichweite, mehr Rezensionen, mehr Downloads,…
– Hat der Autor wenig Zeit oder wenig Marketing-Erfahrung, sollte er sich mit Keywörtern und Hashtags beschäftigen. Dadurch steuert er, dass Leser wie von selbst zu seinem Buch finden.
– Hat er mehr Zeit und will mehr aus dem Buch herausholen, kann er zusätzliche Maßnahmen ergreifen, die seiner Zielgruppe das Buch zeigen. Er sollte dabei besonders Storytelling in den Vordergrund rücken. Leser sind Menschen und Menschen denken eher emotional und in Geschichten als in Fakten. Sie erinnern sich eher an den Online-Dating-Autor, der sich auf einem Foto von einem Liebespfeil getroffen in Szene setzt, als an ein durchschnittliches Foto mit seinem Gesicht. Ihnen bleibt ein Autor eher in Erinnerung, der selbst seit Jahren Misserfolge beim Online Daten hatte und dann durch eine Geheimformel seine Traumfrau fand.
Mehr dazu gibt es auch in meinem Workbook 5 x SEO für Autoren und Selbstverleger, in dem ich erkläre, wie man Amazon, die eigene Webseite und soziale Netzwerke mit Keywörtern und Hashtags optimiert und so die Leser automatisch zu sich führt: https://www.texthungrig.com/seo-suchmaschinenoptimierung-fuer-autoren
Ende:
Am 2. März 2019 startet Stefanie ein Video-Training zu Buchmarketing bei Amazon. In diesem Training geht teilweise um Keywort-Optimierung auf Amazon: https://www.texthungrig.com/buch-bei-amazon-verkaufen.
Gastartikel von Stefanie Penz
Foto: Stefanie Penz