Rezension

[Rezension] Helenas Geheimnis

 

 Titel: Helenas Geheimnis
 Autor/in: Lucinda Riley
 Verlag: Goldmann
 Seitenzahl: 600
 Preis: 12,00 € (D)

 Cover / Bildrechte: Randomhouse / Goldmann

Helena hat von ihrem Patenonkel Angus ein Haus in Zypern geerbt und möchte dort mit ihrer Familie Urlaub machen. Vor vielen Jahren hat sie in Griechenland ihre erste große Liebe Alexis kennengelernt und einen schönen Sommer mit ihm verbracht. Doch seitdem ist viel Zeit vergangen und Helenas Leben ist nicht immer so verlaufen, wie sie es sich gewünscht hat. 
Einige Ereignisse in ihrer Vergangenheit hat sie sogar ihrer Familie verschwiegen und genau diese drohen sie jetzt in Zypern einzuholen, denn ihr Mann und ihre Kinder wollen endlich Antworten. Doch Helenas Geheimnis könnte ihrer aller Leben für immer verändern … .

Ich bin ein großer Fan von Lucinda Rileys Büchern und da war es klar, dass ich auch ihr neues Buch „Helenas Geheimnis“ lesen muss. 
Etwas überrascht war ich, dass die Geschichte nicht aus Helenas Sicht, sondern aus der ihres Sohnes Alex erzählt wird. Im ersten Kapitel finden wir uns gemeinsam mit ihm auf Zypern im Jahr 2016. Er erinnert sich an den Sommer 2006 und so beginnt die Geschichte von Helena und ihrer Familie. Die Story selbst ist in der 3. Person geschrieben, doch man findet immer wieder Tagebucheinträge von Alex im Buch, die dann natürlich aus seiner Sicht geschrieben sind. Ich muss gestehen, dass ich mich erst daran gewöhnen musste, die Geschichte mehr oder weniger aus der Sicht eines 13jährigen Jungen zu lesen und obwohl Alex hochbegabt ist, muss ich sagen, dass seine Tagebucheinträge mir viel zu erwachsen waren. Ich habe selbst schon mit hochbegabten Kindern gearbeitet und sie haben wirklich eine ganz eigene Sicht auf die Dinge, aber Alex war mir etwas zu übertrieben dargestellt und passte in meinen Augen nicht wirklich.
Das Setting auf Zypern dagegen war einfach zauberhaft. Die Beschreibung des Hauses und der Landschaft zog mich richtig in seinen Bann, so dass ich mir sogar wünschte, ich könnte selbst in Griechenland sein und mir alles live ansehen. 
Leider muss ich jedoch gestehen, dass dieses Buch außer dem traumhaften Setting nicht recht viel zu bieten hat. Die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart, die ich aus den anderen Lucinda Riley Büchern kenne und so sehr liebe, gab es in dieser Geschichte so gut wie gar nicht. Zwar erfährt man, dass es in Helenas Vergangenheit ein Geheimnis gibt, das wird jedoch erst zum Ende des Buches wirklich geklärt. Dazwischen hält sich die Autorin mit unwichtigen Details der Nebendarsteller auf, konstruiert neue Geschichten um diese, die ich als total unnötig empfunden habe und hält den Leser ewig hin. Für mich haben sich daher die Seiten echt gezogen, da im Grunde nicht wirklich etwas passiert ist und ständig nur um den heißen Brei herumgeredet wurde. 
Auch die Nebencharaktere, die durch ihre eigenen Probleme und Geschichten interessant gemacht werden sollten, blieben für mich eher farblos. Man erfuhr nichts aus ihrer Vergangenheit, sondern hatte nur die paar Wochen auf Zypern mit ihnen, in denen all die Ereignisse hineingepackt wurden. Dadurch fehlte mir eindeutig die Tiefe, die mich sonst mit den Darstellern mitfiebern ließ. 
Als schließlich Helenas großes Geheimnis gelüftet wird, war ich total enttäuscht. Für mich war das Ganze nicht DER große Skandal und ich verstand gar nicht, wieso alles so aufgebauscht wurde. Und dass man danach wieder mit Alex ins Jahr 2016 springt und sich anhören muss, was nach der „großen Enthüllung“ alles passiert ist und zwar im Schnelldurchlauf, machte es für mich leider nicht besser. Im Gegenteil: Ich fand es sogar noch langweiliger, als den Rest und wollte das Buch einfach nur noch beenden.
Nie hätte ich gedacht, dass mich ein Buch von Lucinda Riley einmal enttäuschen könnte, da ich ein großer Fan dieser Autorin bin. Doch „Helenas Geheimnis“ ist leider ein Flop. Hier fehlt die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, die ihre Bücher sonst so einzigartig macht. Die Geschichte um Helena und ihre Familie fand ich einfach nur langweilig und die Charaktere flach und teilweise sogar unglaubwürdig.
Einzig das wundervolle Setting und der Umstand, dass es sich hier um ein Buch meiner Lieblingsautorin handelt, ließen mich durchhalten.
Von mir bekommt das Buch 1 Punkt von 5.

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