[Rezension] Royal – Eine Liebe aus Samt
Titel: Royal – Eine Liebe aus Samt
Autor/in: Valentina Fast
Verlag: Carlsen / impress
Verlag: Carlsen / impress
Seitenzahl: 320
Preis: 3,99 € (D)
Cover / Bildrechte: Carlsen Verlag
Cover / Bildrechte: Carlsen Verlag
Das Königreich wird angegriffen und Tatyana und Henry müssen zusehen wie ihre Freunde und Familien gefangen genommen werden.
Wer sind die Angreifer und was wollen sie? Tanya und Henry müssen sich schnell einen Plan zurechtlegen, um den Gefangenen zu Hilfe zu eilen, bevor noch Schlimmeres passiert. Dabei bekommen sie von unerwarteter Seite Unterstützung.
Doch kann Tanya so einfach vergessen, dass Phillip ihr das Herz gebrochen hat und sind sie stark genug, um es mit einer ganzen Armee aufzunehmen? Und was passiert, wenn schließlich die ganze Wahrheit über das Königreich unter der Glaskuppel ans Licht kommt?
Hach, ich liebe die Royal-Reihe und war total gespannt, wie die Autorin Valentina Fast am Ende alles aufklären würde.
Band 5 endete ja mit einem sehr fiesen Cliffhanger und ich freute mich, dass die Fortsetzung nahtlos an die Geschehnisse seines Vorgängers anknüpfte. Es war sofort sehr spannend und ich musste gleich mal die Luft anhalten, um Tatyana und Henry auf ihrer Flucht zu begleiten. Die gesamte Reihe arbeitete ja auf den Moment des großen Angriffs hin und meine Nerven waren wirklich zum Zerreißen gespannt. Doch als den beiden schließlich die Flucht gelingt (das kann ich ja schreiben, ohne groß zu spoilern, da es ja schon im Klappentext steht), ist erst einmal die Luft raus und es dauert meiner Meinung nach viel zu lange, bis endlich wieder etwas passiert. Die Geschichte plätschert fortan nur so dahin und fing fast schon an, etwas langweilig zu werden.
Sehr gut gefiel mir, dass dieser Band aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist. Da erfährt man nicht nur, wie es Tatyana geht, sondern auch, was in der Zwischenzeit ihren Freunden oder ihrer Familie passiert. So ist die Geschichte meiner Meinung nach runder, die Geschehnisse werden aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und man kann sich eine Meinung zum Gesamtbild machen. Das fand ich total klasse.
Weniger begeistert war ich allerdings davon, dass Tatyana zur Superheldin mutiert. Ihre Rolle war mir persönlich etwas too much. Ich hätte mir gewünscht, dass die Freunde gemeinsam an einer Rettung arbeiten und es waren auch einige Lösungsansätze angerissen, aber am Ende wirkt es so, als hätte Tanya das alles quasi im Alleingang geschafft.
Leider muss ich auch gestehen, dass ich nicht alles verstanden habe. Das Königreich wird besetzt, aber trotzdem haben die Wächter noch die Kontrolle über die Mauer und Tatyana und ihre Mitstreiter können da einfach durchfahren? Das war alles sehr verwirrend und ich hab irgendwann auch ehrlich gesagt, den Überblick darüber verloren, wer jetzt wo stationiert ist und eigentlich die Kontrolle hat. Dadurch, dass das alles auch scheinbar so leicht vonstatten geht, fehlte mir die Spannung. Die Befreiungsaktion hätte ich mir einfach viel spektakulärer vorgestellt. Auch die Auflösung, wer denn eigentlich die Feinde sind und wieso sie das Königreich angreifen, war mir viel zu oberflächlich, die Motive viel zu nieder.
Tja, und dann kam der Höhepunkt: Ein Ereignis, auf das ich eigentlich schon gewartet hatte und das für mich das Buch noch hätte rausreißen können, weil es eine Überraschung, weil es unfassbar war. Doch leider hat mir auch hier die Dramatik gefehlt und obwohl es mich echt hätte treffen sollen, kamen die Emotionen null bei mir an. Die Idee fand ich super, aber leider hat sie mich so gar nicht mitgerissen, die Umsetzung war einfach zu flach, als dass ich hätte mitfühlen können.
Und das Ende, ja, was soll ich sagen, in meinen Augen hat sich alles viel zu schnell in Luft aufgelöst. Plötzlich war alles heile Welt … das hatte für mich wenig mit Happy End zu tun, als viel mehr mit rosaroter Glitzerzuckerwattewelt.
Ich hatte mich so sehr auf das Finale der Royal-Reihe gefreut, in die ich mich mit dem ersten Band total verliebt hatte. Leider war der Abschluss jedoch sehr enttäuschend für mich. Die Spannung verliert sich nach der Flucht total und konnte meiner Meinung nach leider nicht mehr aufgebaut werden. Die Geschichte entwickelte sich für mich viel zu flach und chaotisch und Tatyana mutierte zur Superheldin, was mein Lesevergnügen deutlich schmälerte. Leider fehlten mir sowohl Dramatik, als auch Emotionen oder wirkliche Hintergründe, so dass ich kaum noch mitfiebern konnte und das rosarote Glitzerzuckerwatteende hat mir diesen Band zusätzlich vermiest.
Schade, die Reihe hatte so viel Potenzial, das leider im letzten Band total verloren gegangen ist. Band 6 war für mich leider eine Enttäuschung.
Von mir bekommt das Buch 2 Punkte von 5.