Rezension

[Rezension] Schneeglöckchen-Zauber

 

 Titel: Schneeglöckchen-Zauber
 Autor/in: Isabella Muhr 
 Verlag: Forever
 Seitenzahl: 231
 Preis: 7,99 € (D)

 Preis eBook: 3,99 € (D) 
Cover / Bildrechte: Forever

Nadine hatte keine besonders schöne Kindheit und glaubt deswegen weder an die wahre Liebe noch an das große Glück. Aber als sie erfährt, dass sie schwanger ist, ändert sich ihr Leben von grundauf. Von jetzt an zählt nur noch ihr Sohn Fynn, denn sie möchte ihm all das bieten, das sie selbst als Kind nie erfahren hat. 
Dabei vergisst sie jedoch nicht nur Torsten, den Vater von Fynn, sondern auch sich selbst. Doch dann begegnet sie Raphael und der bringt ihre sorgsam errichteten Mauern gefährlich zum Wanken. 
Wird Nadine endlich auch einmal etwas für sich tun? Ist sie bereit ein Risiko einzugehen, um vielleicht doch noch das große Glück zu finden?
Der Klappentext hat mich sofort angesprochen, denn auch ich bin jemand, der nicht wirklich an die wahre Liebe glaubt (ohne jetzt eine schwere Kindheit gehabt zu haben). Ich wollte sehen, ob Nadine doch noch das große Glück findet und wie sich ihre Zukunft entwickeln würde.
Als ich anfing zu lesen, war ich etwas erstaunt, da ich aufgrund des Klappentextes eigentlich davon ausging, dass Nadine ihren Sohn Fynn allein großziehen würde. Doch es gibt durchaus den Vater des Kindes und Nadine lebt mit ihm auch in einer Beziehung. Natürlich merkt man sofort, dass sie Torsten, Fynns Vater, nicht wirklich liebt, sondern lediglich mit ihm zusammen ist, damit ihr Sohn eine heile Familie hat, aber trotzdem muss ich gestehen, dass mich das Verhalten von ihr gegenüber Torsten sehr schockiert hat. Es ist nicht nur, dass sie nur noch Fynn sieht und ihr ganzes Leben nach ihm ausrichtet, in meinen Augen ist sie sehr kalt und unbarmherzig zu Torsten. Aus Nadines Kindheit konnte ich jedoch keine Gründe dafür ausmachen. Ja, sie ist ohne Vater und ohne Liebe aufgewachsen, aber trotzdem kann ich doch respektvoll mit anderen umgehen. Das muss ich sagen, hat mir Nadine eher unsympathisch gemacht. Auch die Art, wie sie mit ihren Freundinnen umgeht, geht in meinen Augen gar nicht. Sie verurteilt alle um sich herum und hat meiner Meinung nach einen verschobenen Blickwinkel und handelt teilweise sogar total irrational. Leider konnte ich mich dadurch nicht in Nadine hineinversetzen und auch nicht mit ihr mitfühlen.
Nadines Freundinnen gefielen mir dagegen wirklich gut. Jede hat ihre eigene Geschichte, ihr eigenes Päckchen zu tragen, was leider jedoch nur kurz angerissen wird und wo am Ende einige Fragen offen bleiben. Hier hätte ich mir noch ein paar mehr Infos gewünscht. Die Autorin hat mir jedoch erzählt, dass jede der Frauen ihr eigenes Buch bekommen wird. Da werden wohl dann meine Fragen beantwortet werden.
Auch Torsten, Fynns Vater fand ich sehr interessant. Doch leider bleibt er sehr flach und man erfährt kaum etwas von ihm. Am Ende stellte er sich für mich als eigentlicher Held dar, auch wenn er in meinen Augen eher unglaubwürdig gehandelt hat.
Der Schreibstil machte es mir zusätzlich schwer, in die Geschichte abzutauchen. Es gibt kaum wörtliche Rede oder längere Dialoge. Alles spielt sich im Kopf der Protagonisten ab und wird in der 3. Person erzählt. Man bekommt also viele Gedanken und Gefühle präsentiert, die bei mir jedoch nicht richtig wirken konnten, da sie mit zu viel Distanz zu den Charakteren erzählt werden. Auch die Perspektivwechsel konnten mich dabei nicht wirklich überzeugen, da mir die Gefühle leider zu oberflächlich blieben.
Die Liebesgeschichte zwischen Nadine und Raphael war für mich der Höhepunkt des Buches. Es gibt die ein oder andere Szene, die mich wirklich aufseufzen und endlich einmal die Emotionen des Buches spüren ließ. Leider bekommt man davon jedoch als Leser nicht so viele, da Nadine sich selbst im Weg steht und alles so kompliziert macht.
Auch das Ende war für mich leider nicht so rund, wie man vermuten könnte. Zwar hat die Autorin, Isabella Muhr, die ganze Geschichte aufgelöst, es blieben jedoch viele Fragen für mich offen und irgendwie konnte ich auch hier nicht so recht mit den Charakteren mitfühlen, um das Buch befriedigt zuzuschlagen.


Der Klappentext von „Schneeglöckchen-Zauber“ hat mich sofort begeistert, da es nach einem sehr emotionalen Buch klang. Leider war mir die Protagonistin total unsympathisch, ihre Handlungen manchmal nahezu irrational und ihre Gefühle blieben mir zu oberflächlich um wirklich mitfühlen zu können.
Von mir bekommt das Buch 2 Punkte von 5.

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