Rezension

[Rezension] Die Bestimmung

Die Bestimmung

Autor(in): Veronica Roth
Verlag: cbt
Seitenzahl:  475
Preis:  17,99 Euro
Cover / Bildrechte: Randomhouse / cbt

Gestaltung:

Das Cover gefiel mir von Anfang an total gut. Das Zeichen der Ferox, dieser Kreis mit dem Feuer darin nimmt die Hälfte des Covers für sich ein und ist damit ein richtiger Blickfang , zumal es sich auch noch etwas abhebt. Da der Rest des Covers in einem dunklen Blau gestaltet ist, sticht das Zeichen natürlich zusätzlich hervor.
Story:

Die Geschichte beginnt mit dem Leben von Beatrice und ihrer Familie. Es wird beschrieben, was die Altruan, die Fraktion in der Beatrice aufwächst, ausmacht und was es mit diesem Eignungstest auf sich hat. Da man ja schon anhand des Klappentextes weiß, dass sich Beatrice für die Ferox entscheidet, war die Entscheidungszeremonie nicht mehr ganz so spannend. Und doch erzeugt das Buch eine gewisse Grundspannung, die mich ab der ersten Seite nicht mehr losgelassen hat. 
Als Beatrice dann zu den Ferox wechselt geht es vor allem darum, was es bedeutet eine Ferox, eine Furchtlose zu werden. Allerdings muss ich sagen, dass es mir dabei viel zu sehr um Gewalt ging. Die „Neulinge“ (Initianten genannt) müssen lernen wie man kämpft, wie man Waffen benutzt und seine Ängste besiegt. Dabei geht es meist sehr grob und rücksichtslos zu. Die Jugendlichen bearbeiten sich mit den Fäusten, werfen Messer aufeinander und versuchen sich gegenseitig zu ermorden oder zu verstümmeln, nur um beim Ranking der Initianten auf Platz 1 zu gelangen und sich so seinen Beruf bei den Ferox aussuchen zu können.
Doch plötzlich spielt das alles keine Rolle mehr, denn es droht eine ganz andere Gefahr, es droht Krieg zwischen den verschiedenen Fraktionen und Beatrice steckt mittendrin und muss plötzlich all das, was sie bei den Ferox gelernt hat, in der Realität anwenden, um sich und ihre Lieben zu retten.
Charaktere: 

Beatrice war mir am Anfang richtig sympathisch. Sie ist eine starke Persönlichkeit und passt deswegen nicht so recht zu den Altruan, den Selbstlosen. Doch sie liebt ihre Familie und versucht ihr Bestes zu geben. Als sie dann zu den Ferox wechselt, muss sie einige sehr waghalsige Mutproben bestehen und lernen zu kämpfen. Trotz allem zeigt sie immer wieder Verhaltensweisen, die eher zu den Altruan passen. Meiner Meinung nach entwickelt sich Beatrice eher zum negativen. Plötzlich will sie jeden und alle verprügeln, die nicht ihrer Meinung sind oder etwas sagen, das ihr nicht passt. Selbst vor ihren Freunden macht sie dabei nicht halt. Gewalt scheint auf einmal die Lösung all ihrer Probleme zu sein, doch wenn sich die Gewalt mal gegen sie richtig, dann wird das als totales No-Go hingestellt.
Four (oder Tobias), der männliche Hauptdarsteller war für mich von Anfang an der typische Held. Sieht toll aus, ist geheimnisvoll, hart aber gerecht und versucht ständig Beatrice so gut es geht zu helfen. Sehr schön fand ich, dass er einen wirklich guten Grund hatte nicht bei den Altruan zu bleiben. Wieso er aber Beatrice in sein tiefstes Innerstes schauen lässt, konnte ich nicht verstehen, zumal die beiden ja noch nicht mal zusammen waren. Er scheint außerdem auch hinter die Kulissen zu schauen und einen Weg zu suchen, alle Fraktionen zu vereinen. Bei ihm hatte ich weniger das Gefühl, dass er versucht alles mit Gewalt zu lösen.
Von Beatrices Bruder Caleb wusste ich nicht so recht, was ich halten sollte. Er wechselt ja auch die Fraktion und ich dachte, er würde sicher eine Art Schlüsselrolle in den Konflikten zwischen den Fraktionen spielen. Doch er verlässt ganz schnell die Ken und versteckt sich. Ich denke, da wär mehr Potenzial drin gewesen.
Gespannt bin ich, wie es mit Christina, Beatrices Freundin, weitergeht. Sie ist ja zum Ende des Buches völlig verschwunden und ich bin gespannt, ob und wie sie in den nächsten Teilen wieder auftaucht. 
Sehr gut gefiel mir die Rolle von Beatrices Mutter. Doch ich möchte nicht zu viel verraten 😉

Schreibstil:

Die Autorin, Veronica Roth, versteht es wirklich ihre Personen lebendig werden zu lassen. Jede ihrer Charaktere hat etwas Besonderes, ob positiv oder negativ und bringt sich durch seine Stärken und Schwächen in die Geschichte mit ein. Ich muss sagen, dass ich mir jede Person genau vorstellen konnte.
Sehr schön fand ich auch die Idee mit den fünf Fraktionen, wobei ich mir da noch mehr Informationen gewünscht hätte. Vor allem von den Amite und den Candor, die ja in diesem Band nur eine Nebenrolle spielen, erfährt man leider sehr wenig. Vielleicht ändert sich das aber in den Folgebänden noch.
Das Buch hat mich wirklich von der ersten Seite an gefesselt. Es ist sehr spannend geschrieben und es passieren immer wieder neue Ereignisse, die für mich wirklich sehr überraschend kamen. Es war fast so, als würde ich das ganze Buch über die Luft anhalten, so sehr hab ich mitgefiebert.
Das Ende ist zwar so geschrieben, dass man sehnsüchtig auf den zweiten Teil wartet, es gibt jedoch keinen von diesen fiesen Cliffhangern, die einen so unzufrieden zurücklassen.

Fazit:

Das Buch ist wirklich sehr gut zu lesen, ich fand es spannend und die Story war wirklich originell. Doch für meinen Geschmack geht es in dem Buch viel zu sehr um Gewalt und die Entwicklung, die Beatrice macht geht für mich eher ins Negative. Doch die Geschichte um die fünf Fraktionen fand ich wirklich super und ich bin sehr gespannt, wie es im zweiten Teil weitergeht.
Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.
Vielen Dank an den cbt Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

7 Kommentare

  • kathrin

    Ich mochte das Buch auch, kann dir aber nur zustimmen, was Beatrice angeht und auch die Gewaltverherrlichung hat mir nicht gefallen. Ich hoffe, dass im zweiten Teil die anderen Fraktionen mehr in den Vordergrund treten, Beatrice und Tobias tauchen ja auch bei einer unter. Ich hab mir den zweiten Teil jetzt auf Englisch bestellt und fange nächste Woche damit an. 🙂 Ich bin schon sehr gespannt!

  • Kathriona

    So, da bin ich auch schon ;-)Ich kann dir nur zustimmen, was Tris´ Entwicklung angeht – am Anfang war sie für mich auch ein toller, sehr spannender Charakter, aber dann hat sie immer mehr auf Gewalt gesetzt und am Ende fand ich sie dann schrecklich.Bis bald, ich freue mich schon, mehr hier zu lesen!

  • Miriam

    Ich traue mich irgendwie nicht recht ran. Ich fand Seelen ganz nett und die Tribute von Panem sowieso… Ich möchte mit dem hier nicht enttäuscht werden. Vor allem, da ja nur das erste Buch richtig richtig toll scheint….. Mal sehen.

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