[Rezension] Halo
Halo
Autor(in): Alexandra Adornetto
Verlag: rowohlt
Seitenzahl: 557
Preis: 15,99 Euro
Cover / Bildrechte: Rowohlt Verlag
Das Cover gefiel mir sofort sehr gut. Ich finde es sehr schön, dass man nur die Schatten von den Personen, die wahrscheinlich Xavier und Bethany darstellen sollen, sieht. Das ist einmal etwas ganz anderes, als die übrigen Cover. Und das Beste: Das Buch sieht auch ohne Schutzumschlag wirklich super aus.
Story:
Die Inhaltsangabe hat mich sofort in den Bann gezogen und ich wollte das Buch unbedingt lesen, da ich Geschichten mit Engeln total gerne mag. Das Buch fängt auch wirklich schön an, indem beschrieben wird, wie Bethany und ihre Geschwister Gabriel und Ivy auf die Erde kommen und sich in Venus Cove einleben. Super fand ich, dass Bethany nicht sofort alles wusste. Es ist ja ihr erster Aufenthalt auf der Erde und da hat sie einiges zu lernen z.B. auch, wie ein menschlicher Körper funktioniert.
Danach geht es ab zur Highschool, wo sie andere Teenager kennenlernt, wie z.B. die beliebte Cheerleaderin Molly, die ihr hilft, sich zurecht zu finden. Und dann taucht natürlich Xavier auf und Bethany weiß zuerst nicht recht was ihr geschieht, da sie das Gefühl des verliebt seins ja noch nicht kennt. Doch nach und nach werden die beiden ein unzertrennliches Paar und da Bethany nicht möchte, dass sie Geheimnisse voreinander haben, offenbart sie sich ihm als Engel. Leider fand ich Xaviers Reaktion auf dieses Geständnis doch sehr übertrieben. Überhaupt muss ich zugeben, dass mir die Liebesgeschichte doch etwas zu viel war. Die beiden verbringen kaum noch Zeit ohne einander und treffen sich selbst zwischen den einzelnen Schulstunden, damit Xavier Bethanys Bücher zum nächsten Klassenzimmer tragen kann. Natürlich will man, wenn man frisch verliebt ist, jede Minute miteinander verbringen, aber ich finde, dass das hier etwas übertrieben dargestellt ist.
Als dann Gabriel und Ivy erfahren, dass Bethany ihr Geheimnis verraten hatte, dachte ich, jetzt käme endlich das Donnerwetter und Gabriel holt sich auch den Rat der anderen Erzengel, aber … leider passiert nichts. Bethany wird nicht einmal dafür gerügt, dass sie ihr wichtigstes Geheimnis, ihre Identität, verraten und damit ihre Mission in Gefahr gebracht hat. Da habe ich mir anhand des Klappentextes doch etwas mehr erwartet.
Danach plätschert die Geschichte so ein bisschen dahin und Xavier lernt Bethanys Familie kennen und Bethany lernt Xaviers Familie kennen, sie verbringen Zeit miteinander und gehen zur Schule… .
Als mit Jake Thorn, ein neuer geheimnisvoller Schüler in der Schule auftaucht und Bethany schöne Augen macht, hab ich mich total gefreut. Endlich passiert mal etwas! Und Jake bringt auch jede Menge Schwung in das Buch, er hetzt Freunde gegeneinander auf und bringt Bethanys und Xaviers Beziehung ins Wanken. Diesen Teil fand ich wirklich super und auch spannend, denn man wusste als Leser nie, was als nächstes passieren würde.
Doch leider hielt diese Spannung nicht lange an, denn die Engel entdeckten schnell, dass Jake zur „anderen Seite“ gehört und bringen ihn (für meine Verhältnisse) etwas zu einfach zur Strecke.
Sehr gut gefallen hat mir der Schluss. Es ist zwar ein richtiger Cliffhanger, aber das gab dem Buch dann doch noch etwas Spannung und durch die Leseprobe zu Teil 2, die es am Ende von „Halo“ noch gibt, freu ich mich richtig auf die Fortsetzung und hoffe, dass es darin mehr Spannung und weniger Liebesschnulze gibt 🙂
Charaktere:
Bethany gefiel mir sehr gut. Obwohl sie ein Engel ist, ist sie nicht perfekt. Sie muss sich erst auf der Erde zurechtfinden und tut sich dabei manchmal ganz schön schwer z.B. als sie zum ersten Mal Zug fahren soll. Schade fand ich, dass Bethany ihre Mission so ganz egal zu sein scheint, denn sie will einfach nur einmal alles erleben, was „normale“ Teenager auch erleben. Sie will zur Schule gehen, Freundinnen treffen, sich verlieben, auf Bälle gehen usw. Und dabei geht sie manchmal sehr egoistisch vor. Auch als es darum geht, Xavier ihre wahre Identität zu verraten, denkt sie nicht lange über die Konsequenzen nach, sondern handelt einfach, wie sie es für richtig hält. Während sich ihre Geschwister bemühen, die Welt ein wenig besser zu machen, bemüht sich Bethany eigentlich nur um Xavier, den sie sofort über alles liebt. Das fand ich persönlich sehr schade, da, meiner Meinung nach, in Bethany viel mehr Potenzial steckt.
Xavier ist der absolute Held, doch nicht auf die sympathische, sondern eher die perfekte Art. Er scheint überhaupt keine Fehler zu haben und auch seine Vergangenheit, von der man Anfangs denkt, sie würde ihm vielleicht im Weg stehen, ist sehr schnell vergessen, als es um Bethany geht. Er hat auch keine Angst und legt sich, obwohl er ja ein Sterblicher ist, auch mit den dunklen Mächten an. Als Bethany ihm ihr Geheimnis anvertraut ist er nicht einmal schockiert oder denkt, er träumt, nein, er nimmt das alles einfach hin, weil er sie ja liebt. Diese Liebe wird nur ein einziges Mal auf die Probe gestellt und ich war wirklich froh, dass Xavier in dieser Situation ausnahmsweise wie ein richtiger Junge reagiert hat.
Gabriel und Ivy sind zwar Engel, aber auch sie sind viel zu perfekt. Sie wissen alles, können alles und treffen nie falsche Entscheidungen. Was mich zusätzlich gestört hat, war die Tatsache, dass Gabriel viel zu sehr auf die göttliche Macht vertraut und deshalb öfter nicht selber handelt. Er befolgt treu alle Gesetze, komme was wolle und fällt dabei nie aus der Reihe. Die beiden Engel stoßen einige Hilfsprojekte an, aber was wirklich ihre Aufgabe auf der Erde ist, konnte ich nicht so recht erahnen.
Jake Thorn war mir ehrlich gesagt noch am sympathischsten, auch wenn er eigentlich der Böse ist. Er bringt ordentlich Schwung in die Geschichte und scheint auch seine Fehler zu haben, als er sich z.B. in Bethany verliebt. Ich bin gespannt, was mit ihm im zweiten Teil noch passiert.
Schreibstil:
Das Buch ist sehr schön und flüssig geschrieben, so dass es Spaß macht es zu lesen.
Die Autorin, Alexandra Adornetto glänzt mit tollen Beschreibungen z.B. von Bethanys Ballkleid, so dass man sich alles genau vorstellen kann und richtige Bilder im Kopf entstehen.
Auch die Darstellungen über den Himmel fand ich sehr gelungen. Obwohl jeder seine eigenen Vorstellungen zu diesem Thema hat, gefiel mir die Version der Autorin doch sehr gut und auch für Menschen, die nicht an Engel glauben, ist die Geschichte, meiner Meinung nach gut erzählt.
Fazit:
Ich denke, ich hab mir von dem Buch zu viel erwartet. Wenn man es als schöne Liebesgeschichte sieht, liest es sich wirklich wunderbar. Wenn man jedoch Spannung sucht und auf Action wartet, ist es wohl eher eine Enttäuschung.
Trotz allem hat es mir Spaß gemacht dieses Buch zu lesen und ich denke (anhand der Leseprobe), dass es im 2. Teil auf jeden Fall spannender wird und ich freu mich schon auf diese Fortsetzung.
Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.
Vielen Dank an den rowohlt Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
2 Kommentare
Favola
Auf "Halo" bin ich auch recht gespannt, denn der Verlag hat es mir als Überraschung mit einem anderen Buch mitgeschickt. Gut ist wahrscheinlich, dass ich keine hohe Erwartungen daran habe, da mich Engel bis jetzt noch nicht wirklich faszinieren konnten. Aber es muss noch ein bisschen warten, bis es an die Reihe kommt, denn ich habe zur Zeit so viele Bücher auf dem SuB . . .lG Favola
KleinerVampir
Was für eine interessante Rezension, gefällt mir sehr! Das Buch ist schon lang auf meiner Wunschliste, nah Deiner tollen Rezi ist es ganz nach oben gerutscht!Lieber Gruß!