Rezension

[Rezension] Aprikosenküsse

 

 Titel: Aprikosenküsse
 Autor/in: Claudia Winter
 Verlag: Goldmann
 Seitenzahl: 336
 Preis: 9,99 € (D) 
 Cover / Bildrechte: Randomhouse / Goldmann
Hanna arbeitet als Foodjournalistin bei einem bekannten Magazin und alle fürchten ihre scharfe Zunge. Nachdem Giuseppa Camini nach einem vernichtenden Artikel von Hanna an einem Herzinfarkt stirbt und ihr Enkel Fabrizio das Magazin verklagt, hat Hanna nur noch eine Chance ihren Arbeitsplatz zu behalten: Sie muss Wiedergutmachung leisten. 
Zuerst möchte sie nur einen Artikel schreiben, doch dann gelangt die Urne von Giuseppa in ihre Hände und sie muss nach Italien reisen und diese zurück nach Hause bringen. Das kann ja nicht so schwierig sein, denkt die junge Foodjournalistin. Doch da hat sie nicht mit dem Charme des Tre Camini, dem sturren Fabrizio und vor allem nicht mit den Kupplungskünsten von Giuseppa Camini gerechnet … .

Zu Beginn des Buches findet man sich mit Fabrizio und seiner Nonna Giuseppa in einer Berliner Klinik, wo sich Giuseppa einer Routineuntersuchung unterziehen soll. Dort findet Fabrizio auch den Artikel von Hanna, der wirklich ziemlich bissig ist und nachdem Giuseppa leider an einem Herzinfarkt stirbt, was ein sehr blöder Zufall ist, aber der Geschichte den nötigen Anstoß verleiht. Der Autorin Claudia Winter ist es außerdem gelungen, trotz diesem tragischen und traurigen Tod eine gute Prise Humor in die Geschichte miteinzubauen. Das ein oder andere Mal musste ich richtig herzhaft lachen. Die Zufälle sind manchmal wirklich haarsträubend und doch hat alles am Ende seinen Platz und seinen Sinn in der Geschichte. 
Danach wechselt die Story jedoch erst einmal zu Hanna und man kann die Erlebnisse aus ihrer Perspektive lesen. Ich fand es richtig toll, dass man abwechselnd Hannas und Fabrizios Sicht miterleben konnte. So wurde die Geschichte schön rund und man konnte das ein oder andere Mal miterleben, wie subjektiv die Wahrnehmung eines Menschen doch manchmal sein und dies zu Missverständnissen führen kann. 
Hanna und Fabrizio sind zwei sehr vielschichtige und einzigartige Charaktere, die beide ihr Päckchen zu tragen haben und alles andere als perfekt sind. Mir sind beide sofort ans Herz gewachsen und ich konnte mich richtig in sie hineinversetzen und hätte mir gewünscht, ihnen manchmal mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können. Doch auch die Nebencharaktere sind wirklich gut durchdacht und jeder davon hat seine eigene Rolle in der Geschichte und trägt seinen Teil dazu bei, dass diese Story lebendig wird.
Hier hat sich Claudia Winter wirklich sehr viel Mühe gegeben eine Liebesgeschichte zu schreiben, die voller Gefühl, Humor und voller Sonnenschein ist und doch auch einige tiefgründige Gedanken enthält, die einen zum Nachdenken bringen. Und das ist ihr wirklich sehr gut gelungen. Ich konnte mich richtig verlieren und wünschte mir von Herzen ein Happy End für Hanna und Fabrizio.
Und dann dieses Setting: Ein süßes, italienisches Familienrestaurant in einem kleinen toskanischen Dorf. Claudia Winter hat es mit ihren tollen und liebevollen Beschreibungen geschafft, das Tre Camini mit seinen endlosen Aprikosenfeldern vor meinem Auge lebendig werden zu lassen. Ich hab mir  gewünscht, ich könnte mich genau dort befinden. Dieses Buch hat wirklich Fernweh in mir geweckt und am liebsten hätte ich meine Koffer gepackt und mich auf die Spuren von Hanna begeben.

„Aprikosenküsse“ ist wirklich eine zauberhafte Liebesgeschichte, die mit viel Humor und Gefühl von einem süßen Restaurant in Italien und deren Bewohnern erzählt und damit Fernweh in mir geweckt hat. Wer sich auf Aprikosenfeldern und im Leben von Fabrizio und Hanna verlieren möchte, der ist bei diesem Buch sicher goldrichtig. Ich habe es jedenfalls sehr genossen.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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