[Rezension] Die Messertänzerin
Die Messertänzerin
Autor(in): Susanne Rauchhaus
Verlag: Ueberreuter
Seitenzahl: 367
Preis: 6,99 Euro
Cover / Bildrechte: Ueberreuter Verlag
Gestaltung:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Das Mädchengesicht wirkt sehr geheimnisvoll, da man es nicht ganz sehen kann und auch das Messer, das sich von links nach rechts über das Buch zieht passt super zum Titel und macht neugierig. Besonders gut gefallen mir jedoch die Ornamente, die sich über das ganze Buch verteilen.
Story:
Die Geschichte beginnt mittendrin mit dem Mordauftrag und wie Divya darauf reagiert und diesen ausführt. Danach gibt es einen Cut und man erfährt erst einmal etwas über das Leben an der Mädchenschule. Divya möchte, wie die anderen Mädchen dort, das tanzen lernen. Doch sie ist nur eine Dienerin und hat andere Pflichten. Trotzdem gibt sie nicht auf, sondern verfolgt heimlich den Unterricht und übt von sich aus die Tänze ein. Dann lernt sie Tajan kennen, der ihr beibringt, wie man mit Messern umgeht. Beide Fähigkeiten – das tanzen und das kämpfen – machen sie zu einer gefährlichen Waffe. Doch das Ganze ist nicht so einfach, denn das Leben eines ganzen Volkes steht auf dem Spiel und Divya muss sich entscheiden wohin sie gehört und das ist nicht so einfach, denn der Mann, in den sie sich verliebt hat, steht auf der Seite des Feindes.
Als ich den Klappentext gelesen hatte, dachte ich, es sei ein historischer Roman. Dass es in dem Buch auch fantastische Elemente gibt, wurde mir erst klar, als ich zu lesen begonnen habe. Da ich sowohl historische Romane, als auch Fantasy sehr gerne lese, war dieses Buch die perfekte Mischung für mich. Sofort als ich mit dem Buch begonnen hatte, war ich gefangen von der Geschichte und der Atmosphäre. Es ist sehr schön, einmal ein Fantasy-Buch zu lesen, das nicht von Vampiren oder Gestaltwandlern handelt. Die Geschichte ist sehr spannend und ich konnte das Buch erst wieder weglegen, als ich wusste, wie es ausgeht.
Charaktere:
Divya war mir sofort sympathisch. Obwohl es das Leben nicht gerade gut mit ihr meint, versucht sie das Beste daraus zu machen. Sie ist dabei aber nicht jemand, der sie nicht ist, sie drängt sich nicht in den Vordergrund und kämpft ständig darum jemand anders zu sein, sondern sie hält sich im Hintergrund, lernt im Stillen und wartet darauf, dass der richtige Zeitpunkt für sie kommt. Es ist sehr schön zu lesen, wie sie sich entwickelt. Obwohl sie immer schon eine starke Persönlichkeit ist, entwickelt sie sich doch weiter und als sie endlich ihre Wurzeln findet, weiß sie, wohin sie gehört und was zu tun ist und doch verrät sie nie ihre eigenen Überzeugungen. Sie ist eine richtige Heldin, die lieber auf ihre große Liebe verzichtet, als weiterhin Ungerechtigkeit zu dulden. Was für eine Frau!
Tajan ist ein starker junger Mann, mit einer düsteren Vergangenheit, von der man allerdings erst später erfährt. Er ist sympathisch und ein bisschen unnahbar. Was mir an ihm besonders gut gefallen hat, war die Tatsache, dass er nicht sofort erkennt, wer hinter all den Ungerechtigkeiten steckt. Er dient seinem Herrn seit Jahren und obwohl ihm nicht immer gefällt wie dieser handelt, bleibt er ihm doch treu. Auch als seine Liebe auf der anderen Seite steht, wechselt er nicht sofort blind die Seiten, sondern braucht erst Beweise, um zu erkennen, was richtig ist und was falsch.
Sehr gut gefallen hat mir auch Jolissa, Divyas Freundin. Obwohl sie manchmal etwas blauäugig und naiv ist, steht sie doch ihre Frau und kämpft mit ihren Mitteln gegen Ungerechtigkeit, auch wenn sie ihr Leben dabei aufs Spiel setzt.
In diesem Buch gibt es so viele tolle Charaktere. Jeder bringt seine Geschichte mit, jeder spielt eine Rolle im großen Ganzen und jeder bringt sich mit seinem Wissen und seinen Fähigkeiten ein, egal für welche Seite.
Ein Buch, das durch seine besonderen Darsteller noch mitreißender wird.
Schreibstil:
Der Autorin, Susanne Rauchhaus, gelingt es meiner Meinung nach sehr gut, eine tolle Atmosphäre aus 1001 Nacht zu schaffen. Ich wurde sofort in diese Welt der Tänzerinnen hineingezogen und wünschte mir, ich könnte sehen, wie diese tanzen. Die Beschreibungen waren zwar sehr gut, doch trotzdem hätte ich gerne mit eigenen Augen gesehen, wie sich die Vessélas beim tanzen drehen.
Begeistert war ich davon, dass immer wieder neue Tatsachen ans Licht gekommen sind, z.B. Divyas Familiengeschichte oder die Geschichte der Lichter. Teilweise waren die Geheimnisse so geschickt versteckt, dass ich von selber nie darauf gekommen wäre. Das hat zusätzlich Spannung erzeugt und so war man als Leser von Anfang bis zum Ende total gefesselt von dieser Geschichte.
Susanne Rauchhaus gelingt es wirklich sehr gut, die fantastischen Elemente in diesen Roman einzuflechten, so dass sie zwar eine wichtige Rollen spielen, jedoch nicht die ganze Geschichte für sich beanspruchen.
Fazit:
Das Buch ist eine wirklich schöne, spannende und gelungene Mischung aus historischem Roman und Fantasy. Ich war total begeistert und überrascht von dieser Geschichte. Ein echter Geheimtipp, den jeder gelesen haben sollte!
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.
Vielen Dank an den ueberreuter Verlag, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.