Dystopie,  Rezension

Superior – Das dunkle Licht der Gaben

Cover 

 Titel: Superior – Das dunkle Licht der Gaben
 Autor/in: Anne-Marie Jungwirth
 Verlag: Drachenmond
 Seitenzahl: 335
 Preis: 14,90 € (D)
 Cover / Bildrechte: Drachenmond Verlag

 

Inhalt:

Amelia ist eine Superia, aber ihre Gaben sind nicht besonders ausgeprägt, deswegen wird sie auch als minderwertig eingestuft. Sie selbst findet das jedoch gar nicht so schlimm. Dann muss sie wenigstens nicht die Pflichten einer Superia erfüllen und einen Mann rein nach seinen Gaben auswählen.

Doch während Amelia noch denkt, sie wäre frei und unabhängig, werden im Hintergrund längst die Fäden gezogen. Und was da auf die junge Frau zukommt, ist schrecklicher als alles, was sie sich jemals ausgemalt hat … .

 

Meine Meinung:

Wer mich inzwischen etwas kennt, der weiß, dass ich Dystopien liebe und wenn sie dann noch aus der Feder der absolut lieben Anne-Marie Jungwirth kommt, dann kann ich natürlich nicht widerstehen.
Als das Buch bei mir ankam, hatte ich ja eigentlich gar keine Zeit dafür, aber ich war viel zu neugierig, um nicht einmal kurz hineinzulesen. Es klang einfach zu spannend. 
Der Prolog spielt 6 Jahre vor den eigentlichen Ereignissen und wird aus Sicht von Salome, der Mutter von Amelia erzählt. Dabei erfährt man gleich einiges über die Kindheit der Protagonistin und ich war tief berührt von den Gefühlen, die Anne-Marie Jungwirth bereits in diesen wenigen Seiten an den Leser weitergegeben hat.
Danach trifft man auf Amelia und erlebt gleich hautnah, wie sehr sie es genießt, trotz ihrer Gaben so viele Freiheiten zu haben. Diese schöpft sie wirklich voll aus, was ich sehr erfrischend fand. Überhaupt ist Amelia nicht die typische Protagonistin, wie ich sie schon in so vielen Dystopien gefunden habe. Sie legt einen gesunden Egoismus an den Tag, denkt gerne auch mal zuerst an sich und dann an andere und hält überhaupt nichts davon, sich für das Wohl der Menschheit zu opfern. Das fand ich so erfrischend, ehrlich. Endlich will einmal eine Protagonistin auch ihre eigene Haut retten. Das ist einfach nur authentisch und gefiel mir deshalb wahnsinnig gut.
Überhaupt sind der Autorin die Figuren sehr gut gelungen. Sie sind vielschichtig, tiefgründig, haben eine Geschichte, einen Hintergrund. Sie haben Stärken und Schwächen und einige Kanten und Ecken. Nicht immer konnte ich sie eindeutig in gut und böse einteilen. Ich wusste oft selbst nicht, wem ich trauen kann und wer am Ende doch Hintergedanken hegte und wem nur das eigene Wohl am Herzen lag. So etwas liebe ich ja in Bücher, dann ist es nicht so vorhersehbar und bleibt rundum spannend.
Doch auch die Handlung selbst ist wirklich überaus spannend. Schon alleine die Welt, die Anne-Marie Jungwirth erschaffen hat, hat mich total fasziniert. Sie ist sehr gut durchdacht und klar aufgebaut. Durch ein paar Dokumente, die jeweils am Kapitelanfang eingefügt sind, bekommt man zusätzliche Informationen, doch auch während der Geschichte beschreibt die Autorin ihre Welt sehr bildhaft und lässt den Leser so tief in ihre Welt eintauchen. Je mehr ich erfuhr, desto fester klebte ich an den Seiten. Hier hat sich die Autorin etwas ganz Tolles einfallen lassen. Und das Beste: Auch am Ende von Teil 1 weiß ich noch nicht, wer der eigentliche Gegenspieler der Protagonistin sein wird, denn so einfach ist es in „Superior“ nicht wirklich. Es gibt nicht DEN einen Bösewicht. Die Geschichte ist viel komplexer und die einzelnen Protagonisten denken alle unterschiedlich. So bleibt auch für den Leser genug Platz, sich seine eigenen Gedanken zu machen und zu überlegen, auf welcher Seite er steht. Es ist eben nicht alles schwarz oder weiß und genau das kommt auch in dem Buch von Anne-Marie Jungwirth ganz klar heraus, was ich sehr gelungen fand.
Und durch all die Verwicklung kommt natürlich auch ordentlich Spannung in die Geschichte. Dieses Buch war wirklich auf keiner Seite langweilig und obwohl ich kaum Zeit zum Lesen hatte, habe ich es innerhalb von nur zwei Tagen durchgelesen. Dabei hab ich sogar auf Schlaf verzichtet, weil ich mich einfach nicht losreißen konnte. Und obwohl das Buch sowieso durchwegs spannend ist, hat es die Autorin zusätzlich geschafft, mich am Ende noch mit einigen unvorhersehbaren Wendungen zu überraschen. Am Ende bin ich jetzt total begeistert und gleichzeitig völlig zerstört, weil ich nicht sofort weiterlesen kann.

Fazit:

„Superior“ ist definitiv ein Highlight unter den Dystopien. Die Welt ist durchdacht und klar strukturiert, aber trotzdem sehr komplex. Die Protagonisten sind vielschichtig, haben Stärken und Schwächen und vor allem Amelia, die sich nicht sofort in die Rolle des Opferlammes fügt, hat mich total begeistert. Neben den Charakteren ist die Story selbst sehr spannend und mitreißend und was mich wirklich positiv überrascht hat: Es lässt sich nicht alles in Schubladen einordnen. Der Leser hat genug Platz, sich selbst Gedanken zu machen, auf welcher Seite er steht und so fiebert man zusätzlich mit. Ich konnte mich kaum von dem Buch losreißen und habe dafür sogar auf Schlaf verzichtet. 
Wenn ich mehr als 5 Punkte vergeben würde, hätte es dieses Buch auf jeden Fall verdient.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Ein Kommentar

  • Mikka Liest

    Huhu!Das klingt richtig gut! Ich habe schon lange keine Dystopie mehr gelesen, die mich richtig begeistert hätte, dabei mag ich das Genre eigentlich sehr gerne. Das Buch muss also mal auf die Wunschliste. 🙂 Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!LG,Mikka

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