Fantasy,  Jugendbuch,  Rezension

Pearl – Liebe macht sterblich

Cover 

 

 Titel: Pearl – Liebe macht sterblich
 Autor/in: Julie Heiland
 Verlag: Fischer
 Seitenzahl: 352
 Preis eBook: 16,99 € (D)
 Cover / Bildrechte: Fischer Verlag

Inhalt:

Menschen, die gestorben sind, ohne jemals Liebe erfahren zu haben, werden zu Suchenden . Ewig dazu verdammt, nach der großen Liebe zu suchen und nur erlöst zu werden, wenn diese gefunden und erwidert wird.

Pearl geht es schon seit über einhundert Jahren so und Erlösung scheint nicht in Sicht zu sein. Doch sie will auch nicht zu einem Monster werden, das anderen ihrer Liebe beraubt. Genau das passiert aber, wenn sie jemanden küsst, den sie nicht wirklich liebt oder der sie nicht wirklich liebt.
Deshalb gibt es die Jäger. Sie waren selbst einst Suchende und wissen um die Sehnsucht, die sich immer tiefer in einen hineinfrisst. Deswegen jagen und beseitigen sie die Suchenden.
Genau so einer kreuzt Pearls Weg und geht ihr bald nicht mehr aus dem Kopf. Doch kann sie sich wirklich in ihren Feind verlieben und erwidert er ihre Gefühle oder sieht ihre Erlösung am Ende ganz anders aus?

 

Meine Meinung:

Die Idee dieses Buches gefiel mir auf Anhieb total gut. Endlich mal etwas Neues im Bereich Fantasy. Die Sache mit den Suchenden ist eigentlich ganz simpel, aber doch irgendwie auch düster und traurig. Menschen, die in ihrem ganzen Leben nie Liebe erfahren haben, werden nach ihrem Tod zu Suchenden. Die Geschichten von Pearl und ihren Freunden Damien und Alexa sind wirklich traurig. Doch wenn man darüber nachdenkt, ist das vielleicht gar nicht so weit hergeholt. Sicher gibt es überall solche Menschen, die es so schwer im Leben haben. Und anstatt nach dem Tod endlich erlöst zu werden, sind sie in diesem Buch dazu verdammt, nach wahrer Liebe zu suchen. Wie grausam. Aber genau das ist es, was einen beim Lesen dieses Buches nachdenklich macht. Kann ich das Leben von anderen schöner machen? Sag ich meinen Lieben oft genug, wieviel sie mir bedeuten und gibt es die wahre Liebe wirklich? Eigentlich hätte ich mir von einem Jugendbuch weniger solch tiefgründiger Fragen erwartet, deswegen war ich sehr überrascht, aber im positiven Sinne.
Doch trotz dieser neuen Idee und der damit verbundenen traurig-düsteren Atmosphäre, die mich total überzeugt hat, wartet das Buch wieder mit der üblichen Romeo-und-Julia-Story auf. Eine Liebe zwischen verfeindeten Lagern, die nicht sein darf. Das fand ich doch etwas schade. Die Autorin hätte mich weitaus mehr begeistern können, wenn sie sich auch hier etwas anderes ausgedacht hätte. 
Trotzdem sind die beiden Protagonisten wirklich ein schönes Paar und Julie Heiland gelingt es sehr gut, die Gefühle authentisch darzustellen. Dabei mochte ich es besonders, dass Pearl nicht sofort in Liebe entbrennt, aber der männliche Charakter ihr trotzdem immer im Kopf herumspukt. Nach und nach nimmt er immer mehr Raum in ihrem Denken ein und das Kribbeln im Bauch wird bei jeder Begegnung stärker. Doch aufgrund ihrer Geschichte ist sie eher zurückhaltend und vorsichtig, was absolut stimmig ist. Das hat mich dann auch wieder etwas versöhnt, so dass ich die übliche Romeo-und-Julia-Story doch noch genießen konnte.
Die Feindschaft zwischen den Suchenden und den Jägern hatte auch ordentlich Potenzial, um Spannung in die Geschichte zu bringen. Hier hätte die Autorin meiner Meinung nach noch mehr herausholen können. Zwar schwebt die Gefahr ständig über Pearl und ihren Freunden, dennoch hätte ich mir mehr Gänsehautfeeling, vor allem beim Showdown gewünscht. Dieser überzeugt auch eher mit ruhigen Tönen und einer Überraschung, die mehr zu Tränen rührt, als die Nerven zum Zerreißen zu spannen. 
Neben der Geschichte darf man jedoch auch das wundervolle Setting nicht vergessen. Die Autorin beschreibt Venedig in so bunten Farben, dass man sich wünscht, selbst dort zu sein und all die Orte besuchen zu können.

Fazit:

Insgesamt fand ich, dass „Pearl – Liebe macht sterblich“ eher mit ruhigen Tönen überzeugt. Die Idee mit den Suchenden bringt den Leser zum Nachdenken und erzeugt eine traurig-düstere Stimmung, die mich wirklich mitgerissen hat. Leider hat die Autorin in meinen Augen durch die übliche Romeo-und-Julia-Story etwas von dem Potenzial ihrer Geschichte verschenkt, was sie jedoch mit einer authentischen Darstellung der Lovestory wieder gut macht. Der Showdown konnte mich schließlich weniger mit Spannung, dafür mehr mit einer traurig-rührenden Überraschung überzeugen.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

2 Kommentare

  • Ruby Celtic

    Hey Monika,ich mochte diese Story auch sehr gerne, wenn mir trotz allem wie dir auch noch das I-Tüpfelchen gefehlt hat. Dennoch hat die Autorin eine interessante neue Grundidee eingebaut, die mich durchaus überzeugen konnte. :)Liebe Grüße,Ruby

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